Benefizkonzert für Schloss Osterstein

veröffentlicht am: 23.08.2008

Das Robert-Schumann-Haus Zwickau informiert:


Benefizkonzert für Schloss Osterstein
Musikalische Schätze des 17. und 18. Jahrhunderts aus Zwickauer Sammlungen


Zu einem Benefizkonzert für Schloss Osterstein unter dem Titel „Musikalische Schätze des 17. und 18. Jahrhunderts aus Zwickauer Sammlungen“ lädt das Robert-Schumann-Haus Zwickau am Hauptmarkt 5, am Sonntag, dem 31. August, um 17 Uhr ein. Als musikalische Ergänzung zur Ausstellung der Zwickauer Ratsschulbibliothek im Robert-Schumann-Haus mit Musikalischen Schätzen des 16. bis 18. Jahrhunderts, die noch bis 5. Oktober zu sehen ist, ist ein spezielles Programm mit Musik zu hören, die zum Teil nur noch in weltweit einzigartigen Zwickauer Quellen erhalten ist. Die Eintrittsgelder (10 Euro, erm. 7,50 Euro)kommen dem Wiederaufbau von Schloss Osterstein in Zwickau zugute.


Spezialist auf verschiedenen historischen Flöteninstrumenten


Als Solist konnte dafür der junge Flötenspezialist Dominik Schneider aus Essen gewonnen werden. Der experimentierfreudige Musiker entdeckte im Alter von 18 Jahren seine Liebe zur Blockflöte, welche er als künstlerisches und pädagogisches Hauptfach bei seinen Studien an der Essener und der Wuppertaler Musikhochschule belegte. Darüber hinaus absolvierte er Studien im Fach Traversflöte bei Manfredo Zimmermann in Köln. U.a. mit seinem Ensemble Pantagruel hat er mehrere CDs produziert und tritt europaweit in Konzerten auf. Die Ästhetik des Klangs in all seinen Facetten lebt der Musiker in dem Ensemble für Improvisationskunst MÄÄR aus. Beim Zwickauer Konzert spielt er auf originalgetreuen Nachbauten historischer Flöteninstrumente, und zwar sowohl auf der barocken Holz-Querflöte, wie auf der bekannteren Blockflöte.


Musikalische Schätze aus der Zwickauer Ratsschulbibliothek


Thomas Synofzik begleitet den Flötisten auf einem italienischen und auf einem französischen Cembalo und steuert auch Solostücke bei. Zu hören sind zwei Triosonaten für Traversflöte und Cembalo des 1737 bis 1744 als Organist an der Zwickauer Marienkirche tätigen Bach-Schülers Johann Ludwig Krebs, von denen ein Originaldruck in der Zwickauer Ratsschulbibliothek erhalten ist. Das weltweit einzige Exemplar stellt auch ein hier befindlicher und ebenfalls in der Ausstellung zu sehender Druck mit Fugen des aus Öderan gebürtigen Schütz-Schülers Johann Klemm von 1631 dar. Es handelt sich dabei um eine Pioniertat der Musikgeschichte, dem ersten Beitrag zur Gattung Fuge für Tasteninstrumente, die von Johann Sebastian Bach auf ihren Gipfelpunkt erhoben werden sollte.


Entdeckung im Robert-Schumann-Haus


Während der Vorbereitungen zur Ausstellung der Zwickauer Ratsschulbibliothek im Robert-Schumann-Haus Zwickau entdeckte Robert-Schumann-Haus-Direktor Thomas Synofzik auch in den eigenen Beständen eine Kostbarkeit aus dem frühen 18. Jahrhundert. Ein bisher nicht inventarisierter Sammelband mit vier frühen Londoner Druckausgaben von Werken Georg Friedrich Händels sowie einem nur fragmentarisch eingebundenen Druck, der zunächst rätselhaft schien: Es fehlt ein Titelblatt, enthalten sind Sonata II bis V für ein Melodieinstrument und Basso continuo. Durch Vergleiche konnte Thomas Synofzik feststellen, dass es sich um das 1718 in London erschienene Opus I des englischen Komponisten Lewis Mercy mit sechs bisher nicht in Neuausgaben verfügbaren Blockflötensonaten handelt; ein äußerst seltener Musikdruck, von dem bisher weltweit nur zwei Exemplare in englischen Bibliotheken nachweisbar waren. Eine Besonderheit macht diesen Fund umso wertvoller: In einer Sonate gibt es handschriftliche Eintragungen aus dem 18. Jahrhundert, die musterhaft zeigen, wie ein zeitgenössischer Musiker langsame Sätze auszuzieren pflegte. In einem Beitrag zum vor kurzem erschienenen Buch „Alte Musik und Aufführungspraxis“ in der Reihe „Musik Forschung und Wissenschaft“ hat Thomas Synofzik seinen Fund soeben wissenschaftlich aufbereitet. Beim Osterstein-Benefizkonzert werden zwei der Sonaten von Mercy mit den historischen Auszierungen nun erstmals in Zwickau erklingen.

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