Nur für kurze Zeit: Schmuckstück mit den vier Ringen zu bestaunen

veröffentlicht am: 14.01.2009

Als ein Trabant noch so viel wert war wie ein Oldtimer

  • August Horch Museum stellt vorübergehend Wanderer Sportwagen aus
  • Neues aus Dauer- und Sonderausstellung

Seit kurzem stellt das August Horch Museum auf dem nachgeahmten Messestand der 30er Jahre inmitten der Dauerausstellung ein wahres Schmuckstück vor: den weiß lackierten, zeitlos eleganten und rassigen Wanderer W 25 K Roadster aus dem Jahre 1936. Zwar hat der technisch interessierte Leihgeber nach eigenen Angaben schon immer lieber geschraubt als gefahren, trotzdem konnte ihm zur nebulösen Geschichte dieses Traumautos entlockt werden, dass er ihn Ende der 80er Jahre in Teilen zerlegt von einem Sammler aus dem Mecklenburgischen gegen einen Trabant getauscht hat. Das heute mehr als ungleiche Tauschpaar kam dadurch zustande, dass man zu DDR-Zeiten noch fast alles für einen Trabant hergegeben hätte. So eben auch in der DDR-Oldtimer-Szene, die das damalige Volksauto ebenfalls schwieriger bekam als Teile eines Wanderers.

Die Wertvorstellungen haben sich mit den Jahren gewandelt. Und nun ist er nach jahrelangen Restaurierungsmaßnahmen, in Außengestaltung und Innenausstattung so originalgetreu wie möglich und traumhaft schön bis April im Museum zu bewundern.

Die zeitlich frühe Fahrgestellnummer gibt Aufschluss über die Lackierung: Damals war der Sportwagen serienmäßig noch einfarbig lackiert. Damals - das war Mitte der 30er Jahre - gab es von Seiten der Auto Union die Entscheidung, für jede der vier beteiligten Marken einen sportlichen Zweisitzer ins Programm zu nehmen. Für die Marke Wanderer sollten die Motoren dabei mit einem Kompressor aufgeladen werden, was das K in der Typenbezeichnung darstellt. In der Folge entstand von Günther Mickwausch ein atemberaubender Entwurf für einen Wanderer Sportroadster, der - wie Museumsbesucher nun in Augenschein nehmen können - aus jeder Perspektive durch seine makellos elegante Linienführung überzeugt.

Die Audi AG hat unmittelbar nach der restaurativen Fertigstellung im vergangenen Jahr mit diesem sportlichen Zweisitzer an der Sachsen Classic teilgenommen und prompt in seiner Klasse der Vorkriegsfahrzeuge den 1. Platz erfahren.

Auf der Sonderausstellungsfläche ist nur noch 6 Wochen lang die temporäre Exposition „Automobilrennsport in Ostdeutschland 1949 - 1989" zu erleben. Eine 18seitige kostenlose Beilage zur Broschüre „Ein Museumsrundgang" beleuchtet inzwischen auch Hintergründe, die der Ausstellungsplatz nicht erlaubt zu präsentieren.

Das August Horch Museum ist jeweils Dienstag bis Sonntag von 9.30 bis 17.00 Uhr geöffnet. Führungen können telefonisch unter (0375) 27 17 38 12 bestellt werden.

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