Aus Zwickauer Kita-Spende wird Snoezelraum

veröffentlicht am: 17.12.2021

Das Amt für Familie, Schule und Soziales informiert:

„Was lange währt, wird gut.“ Das Sprichwort kennt fast jeder, und in vielen Fällen trifft es tatsächlich auch zu. Das können zumindest die Zwickauer Initiatoren der Kita-Spendenaktion für Bad Neuenahr-Ahrweiler bestätigen. Der im August 2021 gestartete Spendenaufruf für die von der Flutkatastrophe im Juli in Ahrweiler besonders betroffene I-Kita St. Hildegard brachte eine stolze Summe zusammen. Knapp 9.000 Euro spendeten die Kita-Kids, Eltern, Großeltern, Bekannte, Anwohner der 16 kommunalen Einrichtungen sowie weitere Privatpersonen und lokale Unternehmen. Selbst Spenden eines freien Trägers aus Berlin und einer Kreativwerkstatt aus dem Erzgebirge sind darunter. Beide unterstützten spontan die Aktion, als sie über die Medien vom Zwickauer Aufruf hörten. Oben drauf kam dann am Ende sogar noch eine Spende aus dem Senioren- und Seniorenpflegeheim gGmbH Zwickau. Damit konnten im Oktober knapp 11.000 Euro an die Kita bzw. den Träger, den Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e. V., überwiesen werden.
Kurz danach wurde es still um die Begünstigten …

… bis Dezember. Jetzt endlich liegen der Stadt die langerhofften Reaktionen und ein Foto mit Spendenscheck vor. Ina Richter, Hauptinitiatorin des Aufrufs und stellvertretende Leiterin der kommunalen Kita „Anne Frank“ berichtet: „Meine Schwester Marlis Hoersch (lebt im Nachbarort von Bad Neuenahr-Ahrweiler, arbeitet bei der Bundeswehr und hat persönlichen Kontakt zur Kita St. Hildegard) berichtete von großer Dankbarkeit seitens der Kitaleiterin, Frau Sonntag. Sie war sprachlos, kämpfte mit den Tränen und war mehr als überwältigt, als ihre Kita das Zwickauer Spendengeld erhielt.“

Die Spende soll nun in die Ausstattung eines Snoezelraums fließen, einen gemütlichen, angenehm warmen Raum, in dem die Kinder liegend oder sitzend, umgeben von leisen Klängen und Melodien, Lichteffekte betrachten können. „Eine sehr gute Entscheidung!“ freut sich Marcel Kruppa, Leiter des Amtes für Familie, Schule und Soziales der Stadt Zwickau. „Die entspannte Atmosphäre von Snoezelräumen ist wie Wellness für die Seele. Sie lässt die Kinder zur Ruhe kommen und abschalten, sorgt für Wohlbefinden und nimmt Ängste.“ so Kruppa. „Möge der Raum schnell Umsetzung finden und den Kindern vor allem wunderschöne Sinneseindrücke und wohltuende Ablenkung schenken.“

Im Ahrtal ist nach wie vor noch keine Normalität eingekehrt, jeder kämpfe für sich, heißt es weiter. Die "große Hilfe" ist Vergangenheit. Viele Menschen arbeiten und leben noch immer in einer Extremsituation, zwischen Hoffnung und Verzweiflung, im Advent …

Das Amt für Familie, Schule und Soziales möchte sich auf diesem Wege noch einmal ganz herzlich bei allen Zwickauer Kids, Erwachsenen, den Initiatoren und auch den Spendern aus der Ferne bedanken. „Das schwere Schicksal hat auch in Zwickau viele bewegt, erschüttert und emotional betroffen gemacht. Jede noch so kleine Spende – und ich weiß, manche kamen sogar aus den Spardosen der Kinder - half, eine so große Spendensumme zusammen zu bekommen.“ resümiert Kruppa. „Damit haben wir der Kita St. Hildegard nicht nur ein klein wenig Hoffnung und Zuversicht geschenkt, sondern auch ein Gefühl und Zeichen von Anteilnahme vermittelt, nicht alleine gelassen zu werden.“

Marlies Hoersch (Bundeswehrbedienstete), Werner Steffens (Geschäftsführer Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e. V.) und Margot Sonntag (Leiterin der I-Kita St. Hildegard). Statt des im symbolischen Spendenscheck ausgewiesenen Betrags konnte sich die Kita St. Hildegard am Ende über insgesamt fast 11.000 Euro freuen.
Die Flutkatastrophe im Juli hatte die I-Kita St. Hildegard in Ahrweiler schwer getroffen.