Ein kleines Resümee zum „Corona-Aufruf“

veröffentlicht am: 21.09.2021

Das Kulturamt informiert:

Mitte Juni 2021 hatte die Stadtschreiberin Diana Klein die Bürgerschaft Zwickaus in einem „Corona-Aufruf“ darum gebeten, das Stadtarchiv bei der Dokumentation der Coronakrise zu unterstützen. Schon kurz nach der Veröffentlichung dieser Bitte wurden auch die ersten Fotos per E-Mail eingereicht. Diese Fotos zeigen u. a. Schilder, die z. T. auf sehr humoristische Art auf den Mindestabstand hinweisen, Schlangen mit Mindestabstand vor und abgesperrte Bereiche in Geschäften, die neue Einkaufsroutine mit Masken (teilweise selbst genäht oder gebastelt), Nähanleitungen für Masken und auch scherzhafte Memes rund um das Thema Corona, die in Chatgruppen herumgeschickt wurden. 

Neben Fotos wurden auch einige Dokumente, Masken und ein Maßband abgeben. Das Maßband mit der Aufschrift „Feiern mit 1,5 m Abstand“ diente bei der Veranstaltung „Classics unter Sternen“ 2020 dazu, an den Mindestabstand zu den anderen Gästen zu erinnern. Aber auch selbst genähte bzw. gebastelte Masken aus Stoff und sogar Servietten sowie eine Stoffmaske der Westsächsischen Hochschule sind abgegebene Zeitzeugnisse, die das Stadtarchiv erhalten hat. Unter den Dokumenten befinden sich neben einer Onlineabfragemöglichkeit für einen durchgeführten PCR-Test und einem (negativen) Ergebnis eines Antigen-Tests (Schnelltest) auch Arbeitgeberbescheinigungen, die es Arbeitnehmern trotz Ausgangssperren ermöglichte, zu ihren Arbeitsstellen zu kommen. Auch ein „Geisterticket“ für das Spiel des FSV Zwickau gegen Dynamo Dresden am 20. Februar 2021 wurde abgegeben.

Außerdem wurde eine privat geführte Excel-Tabelle, die die Inzidenzwerte für Deutschland, den Landkreis Zwickau und einige benachbarte Orte seit März 2020 bis Juni 2021 auflistet, dem Stadtarchiv überlassen.

Ein Bürger meldete sich auf den „Corona-Aufruf“ und äußerte die Meinung, dass die „Krise“ ohnehin von einigen Politikern gewollt sei und deshalb auch erst vorbei sein könne, wenn diese Politiker ihre Ämter nicht mehr innehätten. 
Darüber hinaus wurden auch einige wenige private Aufzeichnungen abgegeben. Darunter sind ein recht ausführliches Corona-Tagebuch, das im Februar 2020 beginnt und im November des gleichen Jahres endet, ein Bericht, in dem die Schreiberin von ihren Gefühlen, ungewohnten und schwierigen Situationen und ihren Umgang damit erzählt, und mehrere Gedichte, in denen in kreativer Art die Unsicherheiten, Sorgen, Ängste und Probleme geschildert werden, die es während der Pandemie gab. Eine Krankenschwester aus Zwickau meldete sich beim Stadtarchiv und bot ein Gespräch an, in dem sie von ihren Erlebnissen und Erfahrungen mit der Coronapandemie im beruflichen und auch im privaten Umfeld berichtete.

„Insgesamt haben 15 Personen auf meinen „Corona-Aufruf“ reagiert und dabei geholfen, Zeitzeugnisse der Corona-Krise zu bewahren. Unter Ihnen waren auch Personen, die nicht in Zwickau leben, sondern in benachbarten Orten. Alle Abgebende haben das Stadtarchiv dabei unterstützt, Zeitzeugnisse zu sammeln, damit diese für zukünftige Generationen bewahrt und ein aufschlussreiches Gesamtbild über die jetzige Zeit und ihren besonderen Umständen liefern können. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken“, schreibt Diana Klein. 

Einige der Utensilien, welche dem Stadtarchiv zur Dokumentation der Coronakrise überlassen wurden.