Trotz renovierungsbedingter Schließung: Robert-Schumann-Haus bleibt aktiv

veröffentlicht am: 08.11.2022

Das Robert-Schumann-Haus informiert:

Während in den Museumsräumen des Robert-Schumann-Hauses die Sanierungsarbeiten am Parkett gut voranschreiten, sind die Museumsmitarbeiter vielfältig auf andere Weise aktiv. Jeden Nachmittag um 16.15 Uhr (außer Samstag/Sonntag) bietet die Veranstaltungsreihe „Schumann hautnah“ ein ca. halbstündiges Gesprächskonzert – dienstags und donnerstags mit speziellen Kinderprogrammen, zu denen Kinder freien Eintritt haben (begleitende Erwachsene zahlen 2 EUR). Museumsobjekte, die sonst nur hinter Glas oder mit Sicherheitsabstand betrachtet werden dürfen, können nun aus nächster Nähe besehen werden. In Verbindung mit einem kleinen Konzert bzw. Live-Musik erläutern die Museumsmitarbeiter die gezeigten Kostbarkeiten. Die Veranstaltungen finden wechselweise im Konzertsaal und auf den originalen Wieck-Flügeln im Treppenhausfoyer im ersten Obergeschoss statt.

Die nächsten Termine für „Schumann hautnah“:

  • Mittwoch, 9. November: Schubert ist Romantik in Tönen
    Heinrich Linke präsentiert Lieder von Franz Schubert und gibt Erläuterungen zu dem Schubert-Portrait aus Robert Schumanns Besitz, das er zu Weihnachten 1846 bei einer gemeinsamen Wien-Reise von seiner Frau Clara geschenkt bekam.

  • Donnerstag, 10. November: Marienwürmchen und andere Tiere (Familientag)
    Neben dem berühmten Album für die Jugend komponierte Robert Schumann auch ein Liederalbum für die Jugend, mit ein- und mehrstimmigen Lieder und Gesängen für Kinder. Heinrich Linke stellt einige davon vor und präsentiert die kostbare Originalnotenhandschrift zum Lied „Marienwürmchen“ (aus: Des Knaben Wunderhorn).

  • Freitag, 11. November: Beethovens Mondscheinsonate
    Thomas Synofzik spielt auf dem Clara-Wieck-Flügel, der noch zu Lebzeiten Ludwig van Beethovens 1827 für Clara Wieck in Wien gebaut wurde, Beethovens Sonate. Aus den Tresorschränken des Robert-Schumann-Hauses wird Robert und Clara Schumanns Handexemplar der Mondscheinsonate gezeigt. Clara Schumann trug sie häufig in ihren Konzerten vor. In einem Notizbüchlein Robert Schumanns für seine Lehrtätigkeit am Leipziger Konservatorium ist sie mehrfach als Repertoire für seine Klavierstudenten belegt.

  • Samstag/ Sonntag: 12. Und 13. November: geschlossen

  • Montag, 14. November: Schumanns Waldszenen
    Als Gegenstück zu seinen berühmten Kinderszenen veröffentlichte Schumann 1849 seine Waldszenen – ein musikalischer Spaziergang durch einen romantischen, deutschen Wald. Als Gesprächskonzert fragt Thomas Synofzik: Hören Sie den Wald?

  • Dienstag, 15. November: Schumanns Kinderszenen (Familientag)
    Zu den großen Schätzen des Robert-Schumann-Hauses gehört ein frühes Druckexemplar der Kinderszenen, die Robert Schumann seinem Komponistenkollegen Franz Liszt mit eigenhändiger Widmung übermittelte. Sie enthält außer der Widmung noch zahlreiche weitere Einträge von Der Hand Robert Schumanns und gibt wichtige Aufschlüsse zu der vieldiskutierten Tempofrage: Wie schnell spielt man die Träumerei?

  • Mittwoch, 16. November: Schumann und Luther
    Von Museumsbesuchern sonst nur aus mehreren Metern Entfernung im Geburtszimmer auf Robert Schumanns Stehpult zu bewundern ist Schumanns Briefbeschwerer mit Portrait-Plastik von Johannes Gutenberg, der im 15. Jahrhundert den Buchdruck erfand – nun bei „Schumann hautnah“ einmal aus nächster Nähe zu sehen. Gutenbergs Erfindung bot die Grundlage für Martin Luthers reformatorische Bestrebungen wenig später, Robert Schumann war schon von seiner Familie eher ein überzeugter Lutheraner. Thomas Synofzik spielt Musik zu von Luther komponierten Choralmelodien von Johann Sebastian Bach/Feruccio Busoni, Georg Philipp Telemann, Clara Wieck und Adolph Adam.

  • Donnerstag, 17. November: Die Schumann-Kinder in Bild und Musik (Familientag)
    Für seine Kinder, wie sie auf einer 1855 entstandenen frühen Photographie abgebildet sind, komponierte Robert Schumann zahlreiche spezielle Werke, die Thomas Synofzik vorstellt: Schlummerlied, Wiegenliedchen, Schlafliedchen für Ludwig, Puppenwiegenlied, nach vollbrachter Schularbeit zu spielen, usw.

Museumspädagogische Aktion: Museum im Koffer

Mit zehn Schulen im Landkreis Zwickau wurden für insgesamt fast 50 Klassen bereits Termine für die Aktion „Museum im Koffer“ gebucht, bei der Mitarbeiter des Robert-Schumann-Hauses Leben und Werk Robert und Clara Schumanns an die Kinder und Jugendlichen vermitteln. Mehr Informationen erhalten interessierte Schulen unter Telefon: 0375 834406 oder per Mail: schumannhauszwickaude

Robert-Schumann-Haus auch überregional aktiv

Aber auch über die Region hinaus ist das Robert-Schumann-Haus vertreten: Für die Jugend-Reihe „Spielfeld Klassik“ der Münchner Philharmoniker kommt am 11. November ein Filmteam zum Interview mit Thomas Synofzik nach Zwickau. Der dabei entstehende Film mit Kostbarkeiten aus der Sammlung wird dann am 1. Dezember bei einer Aufführung von Schumanns Klavierkonzert mit Igor Levit in den Konzertsaal gestreamt. Am vergangenen Wochenende eröffnete im bayerischen Ebersberg eine Ausstellung „Schach und Musik“ (zu sehen bis 27. November), wo das Robert-Schumann-Haus Zwickau mit zwei Roll-Ups zum Thema „Schumann und Schach“ vertreten ist. Ein zur Ausstellung publizierter umfangreicher Katalog enthält auch einen wissenschaftlichen Beitrag zum Thema von Dr. Thomas Synofzik.

Der Leiter des Robert-Schumann-Hauses hält am 9. November zudem einen Vortrag an der Mainzer Musikhochschule über Clara Schumann und ihre gesundheitlichen Probleme im Rahmen einer Veranstaltungsreihe der Medizinischen Gesellschaft Mainz, die auch ein Buchprojekt über Erkrankungen berühmter Komponisten initiiert hat. Am 25. November ist Dr. Thomas Synofzik mit einem Vortrag über Robert Schumann und die Sängerin Jenny Lind Teilnehmer einer Wissenschaftlichen Konferenz im Rahmen der „Incontri con Schumann“ in Imola (Italien).

© Gregor Lorenz