Inforeihe zu klimaangepassten Baumarten startet

veröffentlicht am: 26.05.2023

Das Umweltbüro informiert:

Mehr Pflanzungen nicht heimischer Bäume im Stadtgebiet vorgesehen

Bäume gehören zum Zwickauer Stadtbild. Sie spenden an heißen Tagen Schatten, dämpfen Umgebungslärm und verschönern die Stadt. Außerdem liefern sie Sauerstoff und reinigen die Luft. Doch der Klimawandel macht ihnen zu schaffen. Deshalb widmet sich das städtische Umweltbüro in diesem Jahr schwerpunktmäßig dem Thema Baum und möchte darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, den vorhandenen Baumbestand im Stadtgebiet zu sichern, zu verbessern bzw. zu erweitern. Denn nur vitale und gut wachsende Bäume können ihren wichtigen Aufgaben, wie die Sauerstoffproduktion, CO2-Bindung, Verdunstungskühlung, Schadstofffilterung usw., gerecht werden. 

Bereits Anfang April wurden an Zwickauer Kitas und Grundschulen Mal- und Bastelhefte zum Thema Baum verteilt. Wenig später folgte unter dem Motto „Bäume im Fokus“ die Ausschreibung des 2. Umweltpreises der Stadt Zwickau und am internationalen Tag des Baums am 25. April eine (symbolische) Baumpflanzung in der Nordvorstadt.

Heute startet das Umweltbüro eine Informationsreihe, die sicher auch für Hobbygärtner und Grundstücksbesitzer interessant sein dürfte. Diese widmet sich verschiedenen Baumarten, die dem Klimawandel trotzen und auch schon seit einigen Jahren im Zwickauer Stadtbild vorhanden sind. Unter dem Titel „Klimaangepasste Baumarten“ werden einige dieser „Zukunftsbäume“ – also Baumarten, die aus rein klimatischen Gesichtspunkten für das Stadtklima geeignet erscheinen – in monatlich erscheinenden Kurzportraits vorgestellt. Kombiniert werden diese Portraits mit aktuellen Informationen aus dem Umweltbüro, wie beispielsweise einem Ausstellungshinweis zum Thema Stadtbäume im Juni oder Informationen zur Baumpflanzung, -pflege und -schnitt.

Bis Oktober wird monatlich zu nachfolgend Baumarten informiert:

  • Mai: Feldahorn (Acer campestre),
  • Juni: Blumenesche (Fraxinus ornus),
  • Juli: Schnurbaum (Sophora japonica), 
  • August: Silberlinde (Tilia tomentosa),
  • September: Ginkgo (Ginkgo biloba) und
  • Oktober: Amberbaum (Liquidambar styraciflua).

Gute Erfahrungen mit nichtheimischen Baumarten

Viele der bisher im Zwickauer Stadtbild verwendeten Baumarten sind nicht ausreichend an die sich ändernden klimatischen Bedingungen angepasst. Intensive sommerliche Hitze- und Trockenzeiten, eine erhöhte Strahlungsintensität, veränderte Niederschlagsverteilung und verschiedene Krankheiten „stressen“ den Zwickauer Baumbestand. Gleichwohl müssen diese Gehölze winterlichen Kälteperioden, die auch künftig nicht ausgeschlossen sind, standhalten können.

Bislang nur wenig verwendete nicht heimische Baumarten sind hinsichtlich dieser Veränderungen besser geeignet und sollen daher in Zukunft stärker das Ortsbild prägen. Empfohlen werden diese ebenso den Zwickauer Hobbygärtnern und Grundstücksbesitzern, um möglichst uneingeschränkt Freude am Wachstum, der Blütenpracht und den wichtigen Schutzfunktionen ihres neugepflanzten Baumes zu haben.

Baum-Kurzportrait im Monat Mai

Der Feldahorn

Die Info-Reihe startet mit dem Feldahorn – dem kleinen Bruder von Spitz- und Bergahorn (Acer campestre). Schon Dinosaurier haben an Ahornbäumen geknabbert, denn es gibt sie schon seit 60 Millionen Jahren. Typisch für Ahorne ist ihr Blatt, das u.a. die Nationalflagge Kanadas schmückt. Die Flügelfrüchte werden von Kindern gerne als „Nasenkleber“ verwendet.

Die Blätter des Feldahorns sind im Vergleich zum Spitz- und Bergahorn deutlich kleiner. Mit einem Anteil von nur ca. 2 Prozent am deutschen Wald kommt der Feldahorn freiwachsend in unseren Wäldern nur recht selten vor. Jedoch ist er in Parkanlagen und Gärten außerordentlich beliebt. Seine Frosthärte und Dürreresistenz machen ihn zu einem beliebten Stadtbaum. Aufgrund seines dicht verzweigten Feinwurzelsystems ist er ein guter Bodenbefestiger für Ufer und Hanglagen.

Der Feldahorn ist ein eher kleiner Baum und wird selten größer als 15 Meter. Manchmal werden auch mehrere Stämme ausgebildet, so dass er in Form eines Strauches wächst. Seine goldgelbe Herbstfärbung hält bis in den November an. Als Höchstalter erreicht der Feldahorn immerhin 200 Jahre. Nicht ganz so alte Exemplare dieser Baumart sind im Zwickauer Stadtgebiet u.a. an der Leipziger Straße/Arndplatz und der Moritzstraße nahe Poetenweg zu finden.

Zwei Exemplare auf der Moritzstraße
Blattwerk
Großer Feldahorn an der Leipziger Straße/Arndtstraße