Clara-Schumann-Philharmoniker eröffnen Schumann-Fest

veröffentlicht am: 04.06.2023

Liszt' Sinfonische Dichtung Nr. 8 »Héroide funèbre«, Robert Schumanns Konzertstück für vier Hörner und Orchester F-Dur op. 86 sowie Felix Mendelssohn Bartholdys Sinfonie Nr. 5 D-Dur/d-Moll op. 107 »Reformations-Sinfonie« stehen zum 8. und letzten Philharmonischen Konzert der Spielzeit auf dem Programm der Clara-Schumann-Philharmoniker Plauen-Zwickau unter der Leitung von Marc Niemann als Gast. Das Eröffnungskonzert des Schumann-Festes 2023 beginnt am Donnerstag, 8. Juni um 19.30 Uhr im Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“. Bereits am Nachmittag werden um 16 Uhr am Robert-Schumann-Denkmal die Geburtsgrüße überbracht. Robert Schumann war am 8. Juni 1810 in Zwickau zur Welt gekommen.

Wie das Theater Plauen-Zwickau mitteilt können als Inspirationsquellen für Liszts sinfonische Dichtung »Héroïde funèbre«, ein tief berührendes Werk voll Schmerz und Trauer über (Kriegs-)Gefangene, gleich zwei politische Revolutionen des 19. Jahrhunderts in Europa gelten: die Julirevolution 1830 in Frankreich und die Revolution 1849 in Ungarn. Liszts recht ambitioniertes Projekt einer fünfsätzigen und patriotisch geprägten Sinfonie (inklusive Rákóczi-Marsch und Marseillaise) ließ sich letztlich nicht komplett umsetzen. Einzig die »Heldenklage« nahm 1857 finale Gestalt als Orchesterwerk an. »Etwas ganz curioses, glaub’ ich« – so bezeichnete Robert Schumann in einem Brief sein Konzertstück für vier Hörner und großes Orchester.

Dank einer instrumentenbaulichen Novität, der Erfindung des zur Entstehungszeit 1849 noch jungen Ventilhorns, konnte Schumann in seinem op. 86 hinsichtlich Besetzung und Instrumentalbehandlung begeistert experimentieren und völlig neue Wege einschlagen. So prägen vor allem bis dahin undenkbare virtuose Läufe und freie Modulationen den vierstimmigen Horn-Satz der Solisten. Auch Mendelssohn Bartholdy ließ in seiner zum 300. Geburtstag der Augsburger Konfession komponierten »Reformations-Sinfonie« alles einfließen, was ihn um 1830 beschäftigte. Insbesondere Martin Luther und dem Protestantismus setzt er mit seiner ursprünglich als »Symphonie zur Feier der Kirchen-Revolution« bezeichneten 5. Sinfonie ein leuchtendes musikalisches Denkmal, das Musik Johann Sebastian Bachs als auch Luthers berühmtes »Ein feste Burg ist unser Gott« integriert.

Um 19 Uhr findet nach Angaben des Theaters eine Konzerteinführung statt.

Marc Niemann
© Kaupo Kikkas