Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung fand am 23. Juni im Ubineum die erste öffentliche Informations- und Beteiligungsveranstaltung statt. Rund 35 interessierte Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung der Stadtverwaltung, um sich über die Ziele, Hintergründe und ersten Ergebnisse der strategischen Planung zur zukünftigen Wärmeversorgung in Zwickau zu informieren.
Nach einer allgemeinen Einführung in die kommunale Wärmeplanung – einem rechtlich unverbindlichen, strategischen Planungsinstrument, das seit 2024 verpflichtend für größere Kommunen und mittelfristig für alle Städte ist – wurde erläutert, welche Bedeutung diese Planung hat: Sie dient als zentrale Entscheidungsgrundlage für eine langfristig nachhaltige, effiziente und treibhausgasneutrale Wärmeversorgung (Zielhorizont 2045). Der externe Dienstleister der Stadt, das Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) GmbH aus Rosenheim, stellte erste Ergebnisse der Bestands- und Potenzialanalyse vor. Dabei wurden unter anderem bestehende Wärmeversorgungsstrukturen (z. B. Fernwärmenetze, Leitungsstrukturen), der Gebäudebestand (differenziert nach Alter und Typ), der aktuelle Wärmebedarf sowie potenzielle Wärmequellen (z. B. Abwärme, Umweltwärme, Solarthermie, Geothermie) im Stadtgebiet betrachtet. Auch mögliche zukünftige Versorgungsoptionen (Eignungsgebiete) wurden skizziert.
Begleitend informierte die Verbraucherzentrale Sachsen e.V. in einem Fachvortrag über praxisnahe Themen rund um Heizungstausch, gesetzliche Anforderungen nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG), Sanierungsmaßnahmen sowie Fördermöglichkeiten für private Eigentümerinnen und Eigentümer.
Im Anschluss an die Vorträge bestand Raum für Fragen, Anregungen und Diskussionen. Die Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, um ihre Perspektiven einzubringen und u.a. konkrete Nachfragen zur Planung, zu Netzanschlussmöglichkeiten, dem Thema Wasserstoff sowie zur Förderpraxis zu stellen.
Baubürgermeisterin Silvia Queck begleitete die Veranstaltung und stellte in einem Grußwort die strategische Bedeutung der Wärmeplanung für Zwickau heraus – insbesondere auch im Hinblick auf Versorgungssicherheit und den Umgang mit kritischer Infrastruktur.
Die Rückmeldungen aus der Veranstaltung werden in die weitere Planung mit einfließen. Die Unterlagen zum Fachvortrag der INEV und weiterführende Informationen zur kommunalen Wärmeplanung in Zwickau können auf der Internetseite des Amtes für Umwelt und Stadtplanung (https://www.zwickau.de/umweltundklima) eingesehen werden.
Die Stadt Zwickau wird auch in Zukunft über die nächsten Schritte der Wärmeplanung informieren und Möglichkeiten zur Beteiligung anbieten. So ist beispielsweise für den Herbst 2025 eine weitere Veranstaltung für die breite Öffentlichkeit geplant, zu der rechtzeitig vorab eingeladen wird.