Kommunikation & Internet

Breitband- und Glasfaserausbau in Zwickau

Für eine moderne, wissensbasierte Gesellschaft sind Informations- und Kommunikationstechnologien von herausragender Bedeutung. Unabdingbar für die Anwendung neuer innovativer Technologien sind hochleistungsfähige Breitbandinternetanschlüsse – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung. 

Für die Stadt Zwickau ist eine möglichst flächendeckende Glasfaserinfrastruktur ein klarer Standortfaktor und damit wichtig für die zukünftige Entwicklung der Stadt, der Bürger, der Wirtschaft.

Um die Anbindung der Zwickauer an die Glasfaserinfrastruktur voranzutreiben, engagieren sich der Stadtrat (v.a. in Form des sog. „zeitweilig beratenden Ausschusses Glasfaser-Infrastruktur“) sowie die Stadtverwaltung unter Beteiligung mehrerer Ämter, sowohl den finanziell geförderten Netzausbau, als auch den eigenwirtschaftlichen Netzausbau umfassend zu unterstützen.  

Generell zuständig für den Ausbau der Internetverbindungen in Zwickau wie überhaupt in Deutschland sind die Telekommunikationsunternehmen (TKU). Das Engagement der öffentlichen Hand ist freiwillig und an einen sehr langen und mühsamen Förderprozess geknüpft. 

Ergebnis dieses Prozesses ist die Umsetzung des sog. Weiße-Flecken-Programms unter Regie des Landkreis Zwickau. Dies betrifft Adressen mit besonders geringer Bandbreite. 

Informationen über den Ausbau in der Stadt Zwickau:

  • Die Stadt Zwickau gehört zum geförderten Ausbaugebiet. Der Ausbau erfolgt durch das Unternehmen eins energie in sachsen GmbH & Co. KG

  • Der eigenwirtschaftliche Netzausbau erfolgt derzeit durch die Telekom Deutschland. Dies betrifft mehr als 32.200 Haushalte in den Stadtteilen Eckersbach Nord, Innenstadt, Marienthal und Neuplanitz Südwest (s. Karte auf der rechten Seite). Der Ausbau des innerstädtischen Bereiches ist bereits weit fortgeschritten, wird jedoch noch bis Mitte 2027 andauern. 

  • Mit der Deutschen Glasfaser ist seit Sommer 2024 ein drittes Unternehmen in Zwickau aktiv, welches ebenfalls eigenwirtschaftlich den Netzausbau durchführen möchte. Bedingung dafür ist eine nun letztmalig bis Ende Mai verlängerte Nachfragebündelung (Abschluss von Vorverträgen mit zukünftigen Kunden) mit einer Quote von 33 %, um eine Mindestanzahl an Kunden für einen wirtschaftlichen Ausbau zu gewinnen und einen Glasfaseranschluss ohne Ausbaukosten anzubieten.  

    Alle Karten der Ausbaugebiete finden Sie in der Bildergalerie (s. rechte Seite).

  • Das Unternehmen Tele Columbus Netz GmbH - auch bekannt als PYUR – betreibt bereits in Zwickau ein Kupfernetz für Endkunden. Der Netzausbau mit Glasfaser befindet sich in Vorbereitung. Hierbei konzentriert sich das Unternehmen v.a. auf Wohnungsbaugenossenschaften.

  • Gewerbekunden werden durch den Anbieter enviaTEL betreut. 

Fragen & Antworten

Die Erfahrung zeigt, dass der Bandbreitenbedarf im Laufe der Jahre ständig wächst. Während vor 20 Jahren noch ein 1 bis 2 Mbit pro Sekunde (Mbit/s) vollkommen ausreichten, ist dies inzwischen nicht mehr so. Die Art der Internetnutzung entwickelt sich stetig fort. Vor 20 Jahren hat man das Internet oft nur zu Recherchezwecken genutzt, sowie um E-Mails hin und herzuschicken. Heute sehen die Anwendungen anders aus: Mit Filmen, Streaming-Diensten, Cloud-Nutzung und anderen Internet-Diensten ist der Bandbreitenbedarf stark gewachsen. Auch der Aufruf normaler Internetseiten benötigt viel mehr Daten, als es noch vor ein paar Jahren der Fall war. Daher ist es sehr fraglich, ob die bisherige Bandbreite heute noch ausreicht. Und - Ob sie es auch in 4 bis 6 Jahren noch tun wird. Eine schnelle Internetverbindung ist heute wichtiger denn je. Gerade die Corona-Pandemie mit Home-Office und Home-Schooling hat dies gezeigt. Herkömmliche Internetanschlüsse, z.B. über VDSL- oder das Kabelnetz, kommen hier oft an ihre Kapazitätsgrenzen. Bei VDSL, also Internet über die Telefonleitung, ist die Geschwindigkeit sehr stark von der Leitungslänge abhängig. Beim Internet über das Kabelnetz ist die Geschwindigkeit sehr stark von der Anzahl, der am Kabel angeschlossenen Haushalte abhängig. Experten sprechen hier von der "Shared medium Problematik". Zukunftssicher sind daher nur Glasfaser-Anschlüsse. Hier wird Lichtgeschwindigkeit über Fasern dünn wie ein Haar übertragen. Jeder bekommt eine eigene Faser und teilt sich eben nicht mehr die Geschwindigkeiten in Spitzenbelastungszeiten. Die Glasfaserübertragung läuft stabil. Doch die Glasfaser-Kabel müssen – als neuer Anschluss (ähnlich wie beim Wasseranschluss oder Gasanschluss) – zuerst in die Häuser verlegt werden.

Zunächst werden Interessenten für Glasfaser-Anschlüsse gesucht und der Glasfaser-Ausbau wird entsprechend vermarktet. Das heißt, zu diesem Zeitpunkt können die Bürger schon entsprechende Glasfaser-Vorverträge abschließen. Diese Phase läuft gerade in vielen Stadtteilen der Stadt Zwickau. Außendienstler der Telekommunikationsunternehmen beraten zu Hause über die Anschlussmöglichkeiten. Hinweis: Bitte immer Ausweise zeigen lassen und Kontaktdaten notieren. Viele Telekommunikationsunternehmen erlassen dem Hausbesitzer die Kosten für den Hausanschluss, wenn der Hausbesitzer selbst oder mindestens ein Mieter einen Vorvertrag abschließt. Natürlich kann man sich auch nach dem Ausbau noch für die Glasfaser entscheiden. Dort fallen in der Regel dann Hauszuführungskosten ab 1500€ an. Hat das Telekommunikationsunternehmen genug Haushalte (meist 30-40 Prozent), die Vorverträge unterschrieben haben, fällt die Entscheidung für einen Glasfaser-Ausbau. Liegt die Quote darunter, wird der Ausbau meist erst einmal verschoben oder nicht ausgeführt. Bei Tiefbauarbeiten werden die Glasfaser-Leitungen in die Gehwege oder Straßen verlegt und anschließend in die einzelnen Keller der Gebäude. Dazu kontaktiert den Hausbesitzer vorher ein „Hausbegeher“ der ausbauenden Firma und stimmt den Leitungsweg ab. Auch dieser kann sich ausweisen. Heutzutage wird auf privatem Grund vorwiegend mit Druckluft ein unterirdischer Kanal von der Straße zur Hauswand vorgetrieben. Es braucht da nur ein Kopfloch im Gehweg und an der Hauswand. Anschließend wird ein Röhrchen, nicht dicker als ein kleiner Finger, durch den Kanal geschoben und über eine kleine Gas- und Wasserdichte Bohrung in den Keller eingebracht. Wenn der Boden nicht aus Felsgestein besteht, dann ist das in der Regel möglich. Es muss dann keine Oberfläche auf privatem Grund geöffnet werden. Nach der Verlegung der Glasfaser-Leitungen in den Keller wird der eigentliche Glasfaser-Anschluss installiert. Die Kabel werden „gespleißt“, also mit der Glasfaser-Anschlussdose verbunden. Mit der Schaltung des Glasfaser-Anschlusses wird der Bau abgeschlossen. Sie können nun mit Ihrem neuen Glasfaser-Anschluss im Internet surfen. Hinweis: Die Stadt Zwickau bezahlt bei einem eigenwirtschaftlichen Ausbau keine Anteile. Es fließen keine Steuergelder.

High-Speed Internet: Glasfaser bietet extrem schnelle Internetgeschwindigkeiten, die weit über den herkömmlichen Breitbandverbindungen (Kabel-TV, Festnetz oder DSL) liegen. Zuverlässigkeit: Im Vergleich zu Kupferleitungen ist Glasfaser weniger anfällig für Störungen durch elektromagnetische Einflüsse, was zu einer hohen Zuverlässigkeit führt. Symmetrische Geschwindigkeiten: Glasfaser bietet sowohl im Upload (Hochladen von Daten) als auch im Download (Herunterladen von Daten) ähnliche Geschwindigkeiten, im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Breitbandverbindungen mit asymmetrischen Geschwindigkeiten. Hohe Bandbreite: Glasfaser kann enorme Datenmengen übertragen und unterstützt daher problemlos den steigenden Bedarf an Bandbreite für Anwendungen wie Streaming, Videokonferenzen und Cloud-Computing. Geringe Latenz: Durch die schnelle Übertragung von Datenpaketen verringert Glasfaser die Latenzzeiten (Signallaufzeit/Ping), was besonders wichtig für Echtzeit-Anwendungen wie Videokonferenzen oder Online-Gaming ist. Zukunftssicherheit: Glasfaserinfrastruktur ist für zukünftige Technologien und steigende Anforderungen gut gerüstet, wodurch langfristige Investitionen geschützt sind. Sicherheit: Glasfaserleitungen sind weniger abhör- oder manipulationsanfällig, was die Sicherheit von übertragenen Daten erhöht. Skalierbarkeit: Bei steigendem Bedarf lässt sich Glasfaser leicht durch Hinzufügen von weiteren Lichtwellenleitern oder Upgrades der Übertragungstechnologie skalieren, sprich: in der Bandbreite erhöhen. Geringere Signalverluste: Im Vergleich zu Kupferleitungen sind die Signalverluste bei Glasfaserübertragungen minimal, was zu einer konstanten Leistung über große Entfernungen führt. Umweltfreundlichkeit: Glasfaser hat eine längere Lebensdauer und ist umweltfreundlicher als viele andere Übertragungsmedien, da sie keine schädlichen Materialien enthält und weniger Energie für die Übertragung benötigt, ohne dabei Leistung einzubüßen. Wirtschaftliche Entwicklung: Glasfasernetze fördern die wirtschaftliche Entwicklung, indem sie Unternehmen schnellere und zuverlässigere Internetverbindungen bieten, was wiederum Innovation und Wettbewerbsfähigkeit unterstützt. Arbeitsplatzbeschaffung: Die Bereitstellung von Glasfasernetzen erfordert Arbeitskräfte für die Installation und Wartung, was Arbeitsplätze in der Region erhält und neu schafft. Bildungschancen: Glasfasernetze ermöglichen einen besseren Zugang zu Bildungsressourcen, Online-Lernen und virtuellen Unterrichtungsmöglichkeiten. Gesundheitswesen: Durch Telemedizin und den schnellen Austausch von medizinischen Daten können Glasfasernetze dazu beitragen, den Zugang zum Gesundheitswesen zu verbessern, insbesondere in ländlichen Gebieten. Kommunikation: Glasfaser ermöglicht hochwertige und zuverlässige Kommunikation, was sowohl geschäftliche als auch persönliche Beziehungen stärken kann. Umweltschutz: Glasfaser hat im Vergleich zu anderen Übertragungsmedien durch einen klimafreundlicheren CO2-Fußabdruck eine geringere Umweltauswirkung, was zur Förderung umweltfreundlicher Technologien beiträgt. Smart City-Initiativen: Glasfaser bildet die Grundlage für Smart City-Lösungen, die die Effizienz von städtischen Dienstleistungen verbessern und die Lebensqualität in urbanen Gebieten steigern können. Digitale Inklusion: Glasfasernetze tragen zur Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse bei, indem sie auch ländlichen Regionen den Zugang zu den Vorteilen der Digitalisierung ermöglichen. Kultureller Austausch: Schnelle Internetverbindungen fördern den kulturellen Austausch durch die einfache Übertragung von Multimedia-Inhalten und die Teilnahme an globalen Kommunikationsplattformen. Krisenmanagement: In Zeiten von Naturkatastrophen oder anderen Krisen können Glasfasernetze eine robuste Kommunikationsinfrastruktur bieten, um Rettungsmaßnahmen und Koordination zu unterstützen.


Quellen:
 
Deutsche Glasfaser (2025), Glasfaser Kampagne in Sachsen – Anhalt (2024), Verbraucherzentrale (2025)

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