Hortneubau Bebelschule

Das Projekt: Das Zauberhafte Dreieck für den Außenbereich am neubau des Hortes an der Bebelschule

Auf dem Grundstück der Bebelschule (Grundschule) in Zwickau-Oberhohndorf konnte im Oktober 2021 ein Hortneubau fertiggestellt werden. Hintergrund war, dass sich die Räumlichkeiten des derzeitigen Hortes im Gebäude der Grundschule befinden und durch den begrenzten Raum und steigende Nachfrage, die Kapazitäten des Hortes ausgeschöpft sind.

Im neuen Hort gibt es 200 Plätze für Schüler der Klassenstufen 1 bis 4. Die Hortanlage wurde als eingeschossiger Holzrahmenbau in Eckbauweise mit einer Fläche von ca. 1500 m² errichtet und ist zudem barrierefrei zugänglich. Sie verfügt außerdem über einen 2800 m² großen Außenbereich, der zum Toben, Spielen und Entdecken einlädt.

Zum Neubau der Hortanlage wurde zudem ein Wettbewerb ausgeschrieben, an dessen Ende die Erwerbung eines Kunstwerkes steht, das für die Kinder der Einrichtung interaktiv und vielseitig nutz-, erleb- und bespielbar ist.

Das Zauberhafte Dreieck ist das Ergebnis des ausgeschriebenen Wettbewerbs Kunst am Bau für den Außenbereich am Neubau des Hortes an der Bebelschule. Grundlage des Entwurfes von Hermann Beneke ist das Dreieck. Es handelt sich dabei um die einfachste Fläche mit den wenigsten Eckpunkten in der Geometrie. Setzt man aber mehrere Dreiecke unterschiedlich zusammen erhält man komplexe Formen und Körper. „Diese Eigenschaft mache ich mir zu Nutze, um vier bespielbare Objekte zu entwickeln, in denen ein Entwicklungsprozess von einem Tetraeder bis hin zu einem kugelförmigen Objekt nachzuempfinden ist. Diese vier Objekte stehen auf der zu bebauenden Fläche in einer Reihe und beschreiben, neben einer Entwicklung des Komplexerwerdens, eine Bewegung aus der Höhe zum Boden. Wie ein Samen der zu Boden fällt und sich öffnet. Zwei dieser Objekte (doppeltes Tetraeder und Ikosaeder) befinden sich auf einer Sandfläche, die als Fallschutz dient. Die anderen zwei kugelförmigen Objekte stehen auf dem Rasen und sind optional mit Rindenmulch ausgestreut um die Bildung von Schlamm und Staub zu verhindern. Zusätzlich zu den vier Objekten befinden sich dreieckige Sitz und Aktions-Plattformen auf der Außenfläche und in dem domartigen Objekt.

Das Doppeltetraeder, dass für mich den Anfang dieser Reihung darstellt, ist für die Kinder als Karussell nutzbar. Sie können sich auf die Plattform stellen, an der Stange festhalten und sich in Rotation versetzen. Dabei dreht sich das Doppeltetraeder und wirkt wie ein futuristisches Flugobjekt. ln der Hierarchie folgend kommt das Ikosaeder, das in diesem Fall aus verschweißten Stahlrohren besteht und wie ein klassisches Klettergerüst genutzt werden kann. Danach kommt die Geodätische Kuppel 2v, die eine komplexere Version des Ikosaeders darstellt. Sie wirkt wie eine Behausung und soll als Rückzugsort oder Versteck benutzbar sein. Im Inneren befinden sich zwei weitere Ebenen auf die man steigen kann. Auf der oberen Ebene hat man die Möglichkeit aus einer Öffnung nach draußen zu schauen. Zusätzlich sind einige der Dreiecke aus Lochblech gefertigt, die eine Sicht nach draußen und in das Innere ermöglichen. Als letztes Objekt in der Reihe befindet sich die Geodätisch Kuppel 3v. Sie ist flexibel als Ort des Spielens, der Unterhaltung und des Musizierens nutzbar. Auf Grund der Kuppel-Form besteht im Inneren eine gute Akustik. Die Plattformen innerhalb sind zum Beispiel als Zuschauersitze und Bühne nutzbar.“, schreibt der Künstler zu seinem Werk. 

Hermann Beneke

wurde 1984 in Jena geboren. Nach seinem Fachabitur 2003 an der Walter-Gropius-Schule Erfurt schloss er 2005 als Holzbildhauergeselle die Schnitzschule Empfertshausen ab.

2010 begann er das Studium der Bildhauerei an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein Halle/Saale, das er mit dem Diplom abschloss. Seit 2016 ist er freier Bildhauer in Halle/Saale.

Seine „Arbeiten bewegen sich zwischen linearen, mathematisch aufgebauten Konstrukten und freien, natürlichen Formen. Das Material Stahl gibt den Arbeiten einen konstruktiv, industriellen Charakter. Sein Anliegen ist es das Verhältnis von Maschine und Mensch zu untersuchen und zu hinterfragen. Dabei kritisiert er einerseits die Technik und andererseits versucht er sie mit dem Menschen zu versöhnen.“

Projekte und Ausstellungen

  • 2017 Endausscheid Kunst am Bau Wettbewerb Erweiterungsbau des Umweltbundesamt Dessau
  • 2017 Bildhauersymposium Duderstad “Heinz Silman Stiftung”
  • 2017 Ausstellungsbeteiligung SELBST Stadthalle Detmold
  • 2017 Ausstellungsbeteiligung RE-FORMATION Art-Figura Schwarzenberg (Schloss)
  • 2018 Ausstellungsbeteiligung STARTING NOW Gallerie Waidspeicher Erfurt
  • 2018 Gewinner „Kunst im öffentlichen Raum Wettbewerb“ Mücheln am Geiseltalsee
  • 2018 Ausstellungsbeteiligung WEIHNACHTSAUSSTELLUNG UNTERES SAALETAL Künstlerdorf Dobis
  • 2019 Kunst im öffentlichen Raum Workshop mit Realisierung FEST DER SINNE Großenhain
  • 2019 Ausstellungsbeteiligung hUND (die „UND“ in Halle ) Interdisziplinäres Kunstfestival Halle
  • 2019 Partizipatorisches Kunstprojekt WELT AUS TON in Halle
  • 2019 Gewinner „Kunst am Bau Wettbewerb“ Eisenbahnunterführung Löberstraße Erfurt