Stadtchronik 15. Jh.

15. Jahrhundert

1403

Ein verheerender Stadtbrand vernichtet fast die gesamte vorwiegend aus Holzhäusern bestehende Stadt. Zum Wiederaufbau gewährt Markgraf Wilhelm I. eine siebenjährige Steuerbefreiung.

1407

Wegen unbefugter Anmaßung von Justizgewalt werden vier Zwickauer Ratsherren von Markgraf Wilhelm II. in Meißen enthauptet. Der Grabstein der vier Ratsherren in der St. Afra-Kirche in Meißen enthält erstmals die Schwäne im Zwickauer Stadtwappen. Seit 1290 ist das Siegel mit drei Türmen nachweisbar.

1421

Für eine Reihe Dörfer in der Umgebung Zwickaus wird der Bierbann ausgesprochen.

1430

Im Januar belagern Hussitenhaufen die Stadt, können sie aber nicht einnehmen. Deshalb brandschatzen sie in den Vorstädten und den umliegenden Dörfern.

1444

Die Stadt erwirbt von Kurfürst Friedrich und Herzog Wilhelm die oberen und niederen Gerichte über Hals und Hand innerhalb und außerhalb der Ringmauern.

1470

Entdeckung der Schneeberger Silbervorkommen. Fundgrübner, vor allem reiche Zwickauer Bürger, beuten die Vorkommen aus. Zu ihnen gehören Martin und Niklas Römer sowie Hans Federangel.

1473

Der Zwickauer Rat erhält von Kaiser Friedrich III. das Privileg, alle seine Briefe und Urkunden mit rotem Wachs zu siegeln (sogen. "Rotsiegelprivileg"), ein Recht, welches eigentlich nur dem Landesherren und von ihm Privilegierten zustand.

1475

Auf Grund der Schneeberger Silberfunde wird die Zwickauer Münze neu gegründet.

1476

Wallfahrt Herzog Albrechts nach Rom und Palästina. In seinem Gefolge befinden auch mehrere Zwickauer, so der Amtshauptmann Martin Römer und der Landrentmeister Hans von Mergenthal.

1478

Die Marienkirche erhält einen Flügelaltar des Nürnberger Künstlers Michael Wolgemut.

1483

Am 5. April stirbt der reiche Zwickauer Bürger und Amtshauptmann Martin Römer, der viel für seine Stadt getan hat. Unter anderem errichtete er die beiden Magazine(Kornhaus). Er ließ zusammen mit anderen den hauptsächlich zur Fischzucht genutzten Großen Teich (heute: Schwanenteich) anlegen.

1486

Zwickau besitzt zwei Apotheken, die Löwenapotheke und die Salomonisapotheke (später: Sternapotheke).

1498

Der Bildschnitzer Peter Breuer ist in Zwickau ansässig. 1504 erhält er das Bürgerrecht. Seine Werke sind in Kirchen Zwickaus und der Umgebung zu finden.