Martin Römer

Der verdiente Zwickauer Bürger Martin Römer (Bürgerrrecht seit 1462) stammte aus dem süddeutschen Raum. Sein Geburtsdatum ist nicht bekannt.

Er war mit Katharina, der Tochter des Zwickauer Patriziers und Ratsherrn Hans Tretwein, verheiratet. Noch heute ist das Hochzeitswappen Römer-Tretwein am so genannten Römerhaus am Zwickauer Hauptmarkt zu besichtigen.

Martin Römer war vermutlich Mitglied der Zwickauer Handelsinnung, wie bereits auch sein Vater. 1466 wählte man Römer in das Zwickauer Ratskollegium, dem er bis 1475 angehörte.

Martin Römer befand sich zusammen mit seinem Bruder Niklas 1470 unter den ersten Zwickau-Schneeberger Gewerken oder Fundgrübnern. Nach Aussagen von Emil Herzog gilt er als eigentlicher Begründer des Schneeberger Silberbergbaus. Weitere Zwickauer Fundgrübner waren die Familien Federangel, Polner, Schicker, Gaulenhöfer, Sangner, Goldschmidt, Neumann, Münzer, Mühlpfort, Reichenbach, Filberer und Morgenstern.

Römer wurde im Jahr 1475 nach dem Tod seines Amtsvorgängers Gottfried von Wolffersdorf von den Landesherrn Ernst und Albrecht zum Amtshauptmann von Zwickau und Berghauptmann von Schneeberg ernannt. Das Amt des Berghauptmanns übte er bis 1477 aus, das des Amtshauptmanns bis zu seinem Tod 1483.

Der Silberbergbau und seine Handelstätigkeit machten Martin Römer zum "reichsten Privatmann seiner Zeit im Lande Meißen". Mit seinem Reichtum trug er zum Gemeinwohl seiner Heimatstadt Zwickau bei. Unter seinen zahlreichen Spenden für kirchliche und gemeindliche Zwecke ragten die Stiftung des reichen Almosens für die Unterstützung hausarmer Bürger, die Stiftung von 4800 Gulden für das Anlegen des Schwanenteiches und der Neubau der Ratsschule am oberen Kirchhof heraus. Er errichtete das Niedere (heute: Kornhaus) und das Obere Magazin (am Frauentor, abgerissen) und er machte sich um die Errichtung des Wolgemut-Altars in der Marienkirche verdient. Insgesamt tätigte er Stiftungen im Wert von 33.600 rhein. Gulden.

Bereits 1470 hatte ihn Kaiser Friedrich III. geadelt. 1476 nahm er zusammen mit anderen Zwickauern an der Wallfahrt Herzog Albrechts nach Rom und Palästina teil und wurde in Jerusalem in der Kirche zum heiligen Grab zum Ritter geschlagen.

Am 5. April 1483 verstarb Martin Römer im Alter von etwa 50 Jahren.

Bildnis Martin Römers im Dom St. Marien