Willkommen in der Automobil- und Robert-Schumann-Stadt

Unverwechselbar: Zwickauer Originale

Robert Schumann – der romantische Komponist

Salopp würde man Robert Schumann wohl heute als einen der angesagtesten Popstars des 19. Jahrhunderts bezeichnen. Aus ganz Deutschland und aus aller Herren Länder reist seine Fangemeinde an und das geschieht nicht nur alle vier Jahre, wenn Zwickau den renommierten Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb für Klavier und Gesang ausrichtet. Tag für Tag empfängt das Robert-Schumann-Haus am Hauptmarkt 5 Musikliebhaber, die am Leben und Werk des Ausnahmekomponisten interessiert sind. Äußerst ergiebig ist das Museum als wissenschaftliche Forschungsstätte. Findet man doch hier, im Geburtshaus des Komponisten, u. a. die weltweit größte Schumann-Sammlung mit mehr als 4.000 Originalhandschriften des Musikers und seiner Frau Clara, geb. Wieck (1819–1896), die selbst eine begnadete Pianistin war.

Robert Schumann

Der Trabant – „Rennpappe“ Trabi als legendäres DDR-Kultobjekt

Nach dem Niedergang der DDR machte der kleine „Trabi“ erst so richtig große „Karriere“. Das dritte und meistgebaute Modell, der Trabant P 601, wurde er in den Jahren 1989/90 zum Symbol der Wiedervereinigung Deutschlands. Von 1964 bis 1991 wurden über 2,8 Millionen Fahrzeuge dieses Typs produziert. Der Trabant war neben dem Wartburg das Auto für die ganze DDR-Familie. Doch was macht dieses spöttisch als „Plastebomber“ oder etwas netter als „Rennpappe“ bezeichnete Kultauto so einzigartig? Seine Premiere hatte der Trabant im Jahr 1958. Das Fahrzeug mit Frontantrieb und temperamentvollen Zweitaktmotor bot Platz für vier Personen und Gepäck, galt als erschwinglich und robust, aber auch als unbequem und laut. Besonders war vor allem der für die Produktion verwendete außergewöhnliche Materialmix. Viele Fahrzeuge wurden in die ČSSR, nach Polen und Ungarn exportiert. Zudem war der Trabant in den 1980er-Jahren als Rallye-Teilnehmer bei internationalen Wettkämpfen erfolgreich. Von echten Zwickauer Jungs erfährt man auch dies: Ausrangierte Dächer eigneten sich prima zum Rodeln…, was allerdings einiges Geschick erforderte.

Der Trabant

Max Pechstein – Expressionist mit Fernweh und Reiselust

Im Mai 1914 begab sich einer der herausragendsten Künstler seiner Zeit auf die Abenteuerreise seines Lebens. Gepäck sowie 28 Koffer und Kisten mit Malutensilien waren schon verschifft, als Max Pechstein (1881-1955) und seine junge Ehefrau Lotte in Richtung Südsee starteten. Sie waren beseelt von dem Wunsch, „allem Gezwungenen und Kultivierten“ zu entfliehen und ein zivilisationsfernes Sein in Einheit von Mensch und Natur zu erleben. Fern von Europa erhoffte Pechstein sich „eine sichere arbeitsfreudige Ruhe“. Motive wie Akte, Badende, Bauern, Steinträger und Fischer beflügelten seine Experimentierfreude. Der Aufenthalt auf den Palau-Inseln nahm durch den Ausbruch des ersten Weltkriegs ein jähes Ende. Doch die Faszination von der Kunst afrikanischer und ozeanischer Völker, die Max Pechstein schon als Mitglied der Künstlergruppe Brücke verspürt hatte, blieb eine dauerhafte. Die Erlebnisse seiner Südsee-Reise waren zeitlebens Thema seiner Kunst und der niedergeschriebenen Lebenserinnerungen. Wenngleich Pechstein in Berlin wohnte, suchte er immer wieder künstlerische Erfüllung abseits großer Städte in touristisch weitestgehend unberührten Regionen: an der Pommerschen Küste, der Kurischen Nehrung oder in Ligurien.

Max Pechstein

Die Benzinsicherheitslampe – kleines Teil, große Erfindung

Anno 1881 entwickelte der Zwickauer Ingenieur Carl Wolf die Sicherheitsgrubenlampe. Diese zeigt drohende Schlagwetterexplosionen an. Die benzinbetriebene Sicherheitslampe wies mit Blick auf Leuchtkraft und Sauberkeit gegenüber ölbetriebenen Lampen deutliche Vorteile auf. Die innovative Erfindung aus Zwickau wurde 1882 zum Patent angemeldet und im Jahresverlauf erfolgte die Patenterteilung für die Wolfsche Lampe. 1883 ließ Wolf einige Exemplare seiner Erfindung per Hand herstellen, um sie in Kohlegruben zu testen. Mit Betriebsgründung von Friemann & Wolf (Eigenschreibweise FRIWO) im Jahr 1884 als Maschinen- und Grubenlampenfabrik startete die Produktion der Lampe. Die Benzinsicherheitslampe ist also ein echtes Zwickauer Original. Ihr Einsatz hat vermutlich sehr vielen Bergleuten das Leben gerettet.

Die Benzinsicherheitslampe

Gert Fröbe – Weltstar bringt Hollywoodfeeling in die Heimatstadt

Als Karl Gerhart „Gert“ Fröbe am 25. Februar 1913 in Oberplanitz zur Welt kam, konnte wohl niemand ahnen, dass dieser kleine Jungen einst so überaus erfolgreich die große weite Welt erobern wird. Aus ihm wurde ein vielfach ausgezeichneter Schauspieler der Extraklasse: Gert Fröbe zählt zu den bedeutendsten deutschen Charakterdarstellern des 20. Jahrhunderts. Seine Filmografie ist unendlich lang. Oftmals spielte Fröbe in (internationalen) Produktionen mit Kultstatus. Besonders berühmt machten ihn seine Rollen als Kindermörders im Krimiklassiker „Es geschah am hellichten Tag“ von 1958 und als Schurke Auric Goldfinger im gleichnamigen James Bond 007-Streifen von 1964. Als das American Film Institute eine Liste der 100 besten Schurken der Filmgeschichte aufstellte, landete die von ihm verkörperte Figur auf Platz 49. Als Räuber Hotzenplotz ist Gert Fröbe wohl jedem Kind bekannt und auch „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“ kennen die meisten Menschen.

Gert Fröbe