Nachlese Wirtschaftsforum vom 10. November

veröffentlicht am: 14.11.2016

Wirtschaftsforum der Stadt Zwickau am 10. November 2016 „Energiewende für Klimaschutz – Vision oder Realität?

Das Klima verändert sich, global und auch ganz konkret in Zwickau. Diese Tatsache kann nicht mehr ignoriert werden. Auch sind die bereits eingetretenen Veränderungen nicht mehr rückgängig zu machen, nur deren weitere Zunahme kann durch konsequentes Handeln begrenzt werden.

Umso mehr freute sich Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß, dass über 130 Unternehmerinnen und Unternehmer ihrer Einladung gefolgt waren und den Weg in den Bürgersaal gefunden haben, um sich mit den Referenten über Energie- und Klimafragen auszutauschen.

Hauptredner war der Journalist und Buchautor Dr. Franz Alt. Bekannt geworden als Moderator des SWF-Magazins „Report“ von 1972 bis 1992 beschäftigt sich Dr. Franz Alt seit vielen Jahren u. a. mit den Themen Klimawandel, Rohstoffe und Erneuerbare Energien und gilt als Verfechter der Solarenergie als Energieträger der Zukunft. „Die Sonne schickt uns keine Rechnung“, zitierte er im Verlaufe seines Vortrages seinen bekannten Spruch.

Zwei seiner in diesem Zusammenhang veröffentlichten Bücher „Die Sonne schickt uns keine Rechnung - Neue Energie - Neue Arbeit - Neue Mobilität“ und „Auf der Sonnenseite - Warum uns die Energiewende zu Gewinnern macht“ konnten im Rahmen eines von der Marx Buchhandlung Zwickau organisierten Büchertisches erworben werden.

Tim Hartmann, Vorstandsvorsitzender der envia Mitteldeutsche Energie AG hob hervor, dass der Wandel in der Energieversorgung in Ostdeutschland deutlich schneller voran schreitet als in anderen Regionen Deutschlands. Rein rechnerisch würden 91 % des Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt. Er betonte, dass mit der Digitalisierung eine neue Phase der Energiewende eingeleitet werde und dass darin eine große Chance für Ostdeutschland läge. Ziel sei es im Osten das Internet der Energie zu entwickeln – allerdings nur in enger Partnerschaft zwischen Kunden, Unternehmen, Stadtwerken, Kommunen, Hochschulen usw.

Dies griff Prof. Mirko Bodach, Prodekan der Fakultät Elektrotechnik der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) auf. Er stellte drei regionale Beispiele aus der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis zur Energiewende im Niederspannungsnetz und zur Elektromobilität vor. So unterstützte die WHZ z. B. das Autohaus Demmler bei der Konzeption, der technischen Planung und dem Aufbau seines intelligenten elektrischen Betriebsnetzes. Darüber hinaus wurden Elektrofahrzeuge mit Mess- und Monitoringsystemen ausgerüstet, um die verschiedenen Fahrstrecken auswerten zu können und die Basis zur Dimensionierung der elektrischen Ladeinfrastruktur mit Elektroenergiespeichersystemen zu schaffen.

Besonderes Highlight in seinem Vortrag war die Präsentation der Fassadengestaltung des neuen Kompetenzzentrums "ubineum" der Gesellschaft für intelligente Infrastruktur (GIIZ), zu welchem das ehemalige Erlenbad gegenwärtig umgebaut wird. Dort werden Wissenschaft und Praxis zukünftig noch enger kooperieren und an den globalen Megatrends Digitalisierung in der Elektrotechnik, (Elektro) Mobilität, Gesundheit und Silver-Society in Zwickau ausgerichtet.

Den Abschluss bildete eine Diskussionsrunde, die von Dr. Ina Meinel, Geschäftsführerin der P3N Marketing GmbH geleitet wurde, der gleichzeitig die Moderation des diesjährigen Forums oblag.