Aus erster Hand alles über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in der Textil- und Modebranche
Eine Überblick zu den Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in der Textil- und Modeindustrie erhalten Schüler, Eltern und Lehrer beim öffentlichen „Ausbildungstag Textil" am Mittwoch, 28. Oktober 2009, in der Stadthalle Limbach-Oberfroha (Eintritt frei).
„Von 10 bis 16 Uhr gibt es ein interessantes Programm mit Präsentationen von Firmen und Ausbildungseinrichtungen, Vorträgen und Modenschauen. Die Informationen kommen aus erster Hand", berichtete Projektleiter Wolfgang Höhnel von der Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau GmbH (WIREG), die gemeinsam mit dem in Chemnitz ansässigen Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V. (vti) den Ausbildungstag veranstaltet.
„Sachsen gehört mit seinen rund 12.000 Beschäftigten in Spinnereien, Webereien, Strickereien, Spitzen- und Stickereifirmen, Textilveredelungsbetrieben, Heimtextil- und Modekonfektionären sowie Herstellern technischer Textilien zu den wichtigen europäischen Textilzentren", erklärte vti-Hauptgeschäftsführer Bertram Höfer. „In unserer Branche dominiert Hightech, d.h. wir brauchen intelligenten und engagierten Berufsnachwuchs in allen Bereichen. Unsere mittelständischen Unternehmen sind fest in Sachsen verwurzelt und bieten zudem ein familiär zu nennendes Arbeitsklima. Nicht zuletzt das sind in gerade Krisenzeiten gute Argumente, sich einmal bei uns umzusehen."
Gegenwärtig befinden sich in den neuen Bundesländern, dem Verbandsgebiet des vti, annähernd 1.000 junge Menschen in der textilen Berufsausbildung.
Ausbildungsberufe in der Textil- und Modebranche
- Maschinen- und Anlagenführer/-in
- Modenäher- und Modeschneider/-in
- Produktionsmechaniker/-in Textil
- Produktprüfer/-in Textil
- Produktveredler/-in Textil
- Servicefahrer/-in
- Technischer Konfektionär/-in
- Textilreiniger/-in
- Textillaborant/-in
- Modist/-in
- Produktgestalter/-in Textil
„Go textile!" attraktiv im Internet
Mit der Aufforderung „Go textile" wendet sich die deutsche Textil- und Modeindustrie im Internet an zukünftige Auszubildende und Studenten. Unter http://www.go-textile.de/ werden die Textilberufe in Wort, Bild und Video in jugendgemäßer Weise vorgestellt. Darüber hinaus informiert die Plattform ausführlich über weiterführende Karrieremöglichkeiten und verlinkt zu Unternehmen, Berufsbildungseinrichtungen, Schulen, Universitäten und Arbeitsagenturen.
Jobstarter-Initiative ANO.tex bringt Interessenten die Branche nahe
Über die Jobstarter-Initiative ANO.tex bringt der vti gemeinsam mit dem Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft (bsw) Schülern, Lehrern und Eltern die Ausbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten in der Textil- und Modeindustrie nahe. „Wir stellen die Branche beispielsweise auf Elternabenden und bei Berufsorientierungsmessen vor, informieren Schulleiter, Lehrer und Berufsberater oder vermitteln interessierte Jugendliche direkt an Unternehmen. Natürlich sind wir auch in Limbach-Oberfrohna dabei", berichtet ANO.tex-Projektleiter Dr. Ralf Hübner (bsw Sachsen). „Nach wie vor herrscht erheblicher Aufklärungsbedarf. Viele Menschen wissen nicht, wie modern die heutigen Textilbetriebe ausgestattet sind. Die Firmen bestehen mit speziellen Sortimenten in den Segmenten Heimtextilien, Mode und Technische Textilien auf den Weltmärkten. Das geht nur mit gut qualifiziertem Personal. Problematisch ist jedoch, dass nicht alle an der Branche interessierten Schüler die erforderlichen Voraussetzungen für eine anspruchsvolle Berufsausbildung mitbringen.
Dennoch ermutigen wir auch Mädchen und Jungen mit weniger guten schulischen Leistungen, einen Versuch zu wagen. Viele Firmen laden zu ‚Schnupper-Praktika' ein, um die jungen Leute näher kennenzulernen. Dabei achten sie auf Eigenschaften wie Einsatzbereitschaft, Teamfähigkeit und Pünktlichkeit, die im betrieblichen Alltag von großer Bedeutung sind."
Die Akteure der Ausbildungsinitiative ANO.tex haben seit 2006 insgesamt mehr als 150 Ausbildungsplätze in der Textil- und Modebranche akquiriert. Gegenwärtig bietet das Jobstarter-Projekt mehr als 30 freie Ausbildungsstellen in verschiedenen sächsischen Unternehmen. ANO.tex wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäische Sozialfonds unterstützt. www.bsw-ggmbh.de/anotex
Zusätzlich zu ANO.tex haben vti und bsw die „Sächsische Personalentwicklungs-Initiative in Textilunternehmen für zukünftige Entwicklungschancen" (S.P.I.T.Z.E.) ins Leben gerufen. „Mit diesem aus dem Europäischen Sozialfonds geförderten Projekt unterstützen wir unsere Firmen bei der professionellen Gestaltung ihrer Personalarbeit", so vti-Hauptgeschäftsführer Bertram Höfer. Themen sind u.a. Personalplanung und -auswahl, Gewinnung und Sicherung von Fach- und Führungskräften, die Qualifikation der Personalverantwortlichen, die Förderung des Führungsnachwuchses sowie die Sicherung der Unternehmensnachfolge.
Textile Berufs-, Hoch- und Fachschulen in Ostdeutschland
- Berufliches Schulzentrum e.o. Plauen, http://www.bsz-eoplauen.de/
- Fördergesellschaft für berufliche Bildung Plauen e.V., Berufsbildungszentrum (BBZ) Textil/Informatik, http://www.fg-bildung.de/
- Staatliches Berufliches Schulzentrum Johann-Friedrich-Pierer-Schule, Altenburg,
- http://www.pierer-schule.de/
- Westsächsische Hochschule Zwickau (FH), Fachbereich Textil- und Ledertechnik,
- http://www.fh-zwickau.de/
- Technische Universität Dresden, Fakultät Maschinenwesen, Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM), http://www.tu-dresden.de/
Dreiste Fälschungen in Ausstellung in Limbach-Oberfrohna
Über dreiste Fälschungen von textilen Markenprodukten informiert während des Ausbildungstages Textil am Mittwoch, 28. Okt. 2009, von 10 bis 16 Uhr in der Stadthalle Limbach-Oberfrohna die Ausstellung „Echt gefälscht" (Eintritt frei).
Zu sehen sind u. a. Gegenüberstellungen von Fälschungen und Originalen, darunter Berufsbekleidung der Güldi-Moden GmbH Limbach-Oberfrohna, Damast-Gewebe der Firmen Ertex Jacquard Rodewisch und Curt Bauer GmbH Aue, Plauener Spitze der Stickperle GmbH Falkenstein, Kunstleder der Vowalon Beschichtung GmbH Treuen, Naturseidenstoffe der Plauener Spinnhütte GmbH, Spitzendecken der Funke Stickerei GmbH Eibenstock, Socken der Falke Strumpffabrik GmbH Zwönitz, Frottierwaren der Fa. Jörg Brändl Geyer und Sympatex-Erzeugnisse der Ploucquet Textiles Zittau GmbH. Die Ausstellungsbesucher können an einem Mulitmedia-Quiz zum Thema teilnehmen.
„Infolge von Marken- und Produktpiraterie erleidet allein die sächsische Textil- und Bekleidungsbranche jährlich Umsatzeinbußen von rund 5 Mio. EUR. Das hat in den vergangenen zehn Jahren insgesamt 1.200 Arbeitsplätze gekostet", erklärte vti-Hauptgeschäftsführer Bertram Höfer. „Händler wie Kunden sollten derartigen kriminellen Machenschaften keinen Vorschub leisten und sich über die Herkunft der Waren vergewissern. Gefälschte Produkte können zudem die Gesundheit der getäuschten Verbraucher gefährden."
Die Ausstellung ist Teil eines vom Freistaat Sachsen unterstützten Projekts zur Bekämpfung der Produkt- und Markenpiraterie. Es dient der Aufklärung von Händlern und Verbrauchern sowie der Beratung von betroffenen Textilherstellern. Projektpartner sind neben dem vti die Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft gGmbH (bsw), die RKW Sachsen GmbH und das Sächsische Textilforschungsinstitut, Chemnitz (STFI). http://www.echtgefaelscht.de/
Zahlen und Fakten zur ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie
In der Textil- und Modeindustrie der neuen Bundesländer arbeiten in kleinen und mittelständischen Firmen rund 17.000 Beschäftigte. Die insbesondere in Sachsen und Thüringen konzentrierte Branche verfügt über eine geschlossene textile Kette. Spinnereien, Webereien, Vlieshersteller, Stickereien, Strickereien, Veredlungsbetriebe, Konfektionäre, Textilforschungsinstitute und Ausbildungseinrichtungen existieren in enger Nachbarschaft. In Ostdeutschland beträgt der Anteil der Technischen Textilien am Gesamtvolumen der Textilproduktion 42 Prozent, auf die Heimtextilien entfallen 30 Prozent, auf die Bekleidungsbranche 28 Prozent.