Auf zur Jubiläumsfahrt „125 Jahre Wanderer“!

veröffentlicht am: 23.07.2010

Am kommenden Sonntag, den 25. Juli starten 125 historische Automobile und 26 Motorradveteranen zur 125 km langen Tour durch Westsachsen

Das Jahr 2010 steht in der Automobilregion Chemnitz-Zwickau ganz im Zeichen des 125. Gründungsjubiläums der Wanderer-Werke. Das 1885 von Johann Winklhofer und Adolf Jaenicke gegründete Unternehmen begann seinen Weg zur Weltfirma auf zwei Rädern - als Chemnitzer Velociped-Depot. In nur drei Jahrzehnten dehnte man das Geschäftsfeld von Fräsmaschinen über Motorräder, Continental Schreib- und Rechenmaschinen bis zum Automobil aus. Auch wenn man sich später von den Motorrädern und Automobilen trennte, sind doch erstere Grundlage der Marke Jawa, letztere des erfolgreichen Mittelklassesegments der Auto Union AG gewesen.

Für das August Horch Museum und den Motorsportclub Zwickau e.V. Grund genug, den wichtigen Anlaß mit einer Jubiläumsfahrt zu ehren.

Und so wird sich am kommenden Sonntag um 9.00 Uhr vor dem August Horch Museum zum ersten Mal die Startflagge senken und gleich einen ganz besonderen Teilnehmer auf die Strecke schicken. Kein geringerer als der Schirmherr der Veranstaltung, Gründerenkel Gerhard Winklhofer sitzt dann hinter dem Steuer seines Wanderer „Puppchen" aus dem Jahre 1911. Und was könnte wohl auch als Auftakt besser passen als jenes kleine Fahrzeug, das als zuverlässigster Kleinwagen seiner Zeit dem damaligen Neuling Wanderer in der automobilen Welt sogleich zu einem ausgezeichneten Ruf verhalf.

Doch ist er beileibe nicht das einzige Wandererfahrzeug, das sich in dem 125 Autos und 26 Motorräder zählenden „rollenden Museum" auf Tour durch Westsachsen begibt. Beachtliche 26 Automobile und Zweiräder tragen das Markenzeichen der einst in Siegmar-Schönau bei Chemnitz ansässigen Firma. Vom Leichtmotorrad über ein seltenes Modell 2,5 PS von 1919 sind Wagen der Typen W 10, W 11, W 40 und W 50, W 240 und 250 sowie der bereits in der neuen Karosserielinie der Auto Union nach amerikanischem Vorbild gestalteten Modelle W 52, W 24 und W 23 vertreten. Ein Kabriolett dieses Typs war übrigens auch der letzte, 1941 gebaute Wanderer. Der heute in Wien beheimatete Wagen wird am Sonntag von Dr. Franz-Karl Tuppy gesteuert, der dazu extra aus Österreich anreist. Auch einer der gleichsam rassigen wie eleganten W 25 K Roadster wird die zahlreich erwarteten Zuschauer staunen lassen.

Doch ist das Feld der Vorkriegsära mit 59 Teilnehmern generell sehr gut bestückt. Darunter befinden sich beispielsweise der letzte existierende Alba (Baujahr 1919), ein Fiat Spinto Monza aus 1925, ein Audi „Zwickau", der 1929 die Werkhallen verließ, ein 1936er Hansa 1100 oder ein schnittiger, zwei Jahre jüngerer BMW 327/8. In vielfältiger Weise ist auch die heimische Marke DKW mit seltenen Motorrädern und den einst in Zwickau gefertigten Frontmodellen vertreten. Das Einzelstück eines Audi Front Roadsters mit Erdmann & Rossi Karosserie (Baujahr 1934) steuert der zweite ausländische Starter Philippe Casse aus Brüssel.

Ebenso beeindruckend geht es bei den Wagen der Nachkriegszeit weiter, die ein IFA F 8 Luxus-Cabriolet aus dem ersten Fertigungsjahr 1949 anführt. Auf die Strecke gehen weiter unter anderem der „letzte Horch" - ein P 240 „Sachsenring" von 1957, ein Rolls Royce Silver Cloud (1959), ein Fiat 600 D (Baujahr 1963), ein 1964er Skoda Felicia super, ein Triumph Spitfire MK III von 1968, ein VW Karmann Ghia Typ 14, Baujahr 1971, ein Mercedes Benz 300 SEL (1972), ein Panther Lima gleichen Baujahrs, ein Fiat 124 Spider von 1974 sowie ein Melkus RS 1000, der ebenfalls 1974 entstand.

Das August Horch Museum sowie der Motorsportclub Zwickau e.V. als Veranstalter und die Sponsoren freuen sich, daß die Fahrt bei den Oldtimerfreunden so gut angenommen wurde und damit auch den hoffentlich zahlreichen Zuschauern ein breitgefächerter Einblick in die automobile Entwicklung vergangener Jahrzehnte geboten werden kann. Bestaunt werden können die Fahrzeuge auf der genau passend zum Anlaß 125 km langen Route, die von Zwickau aus über die folgenden Zwischenstationen bis an das frühere Wanderer-Werk nach Chemnitz-Schönau und wieder zurück in die Muldestadt führt - zu den angegebenen Zeiten trifft jeweils in etwa das erste Fahrzeug dort ein:

  • 9.00 Uhr:  Start des ersten Fahrzeuges am August Horch Museum
  • 9.15 Uhr: Reinsdorf, Bergbaumuseum (1. Stempelstelle) und Vielau, Herrenhaus Silberstraße, Schneeberg
  • 9.45 Uhr: Hartenstein, Markt (2. Stempelstelle)
  • 10.30 Uhr: Stollberg, Hauptmarkt (3. Stempelstelle) Klaffenbach
  • 11.15 Uhr: Chemnitz, Hauptverwaltung Erdgas Südsachsen an der Straße der Nationen (4. Stempelstelle) 
  • 11.45 Uhr: Wanderer-Werke, Schönau 
  • 12.00 Uhr: Chemnitz, Audizentrum (Mittagspause)
  • 13.30 Uhr: Hohenstein-Ernstthal, Markt  (5. Stempelstelle)Sachsenring, Lichtenstein
  • 14.15 Uhr: Zwickau, Robert-Schumann-Haus (6. Stempelstelle)
  • ab 14.30 Uhr: Eintreffen der Fahrzeuge am August Horch Museum

Und nicht nur an der Strecke wird den Zuschauern ein Augenschmaus geboten. Im August Horch Museum erwartet sie die interessante Sonderausstellung „Ein Wanderer und kein anderer!", die aus Anlaß des Jubiläums einen Streifzug durch die facettenreiche Entwicklung der Wanderer Werke bietet. In einer faszinierenden Mischung aus der traditionsreichen Geschichte - vom Hochrad aus dem Jahr 1886, über eine Fräsmaschine von 1900, die älteste Continental Schreibmaschine (1904) bis hin zu Motorrädern und dem legendären Prototyp Wanderer Nr. 2 von 1906 widerspiegelt sich das Werden einer Weltmarke. Besonderer Akzent liegt auf der Fahrzeugsparte und deren enge Verbindung zum Zwickauer Automobilbau.

Die Veranstalter bedanken sich bei den Sponsoren AUDI AG, Audizentrum Chemnitz, Audizentrum Zwickau, Erdgas Südsachsen GmbH und SELGROS Zwickau für die Unterstützung der Rallye.

Wanderer W 3, 5/12 PS „Puppchen“, 1913
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