Rathaus, Goldner Anker und Dünnebierhaus können besichtigt werden
Die Stadtverwaltung Zwickau lädt am Samstag, 19. März, zu einem Tag der offenen Tür ein. Von 10 bis 15 Uhr können Besucher dann einen „Blick hinter die Kulissen" sowohl des Rathauses als auch des Goldnen Ankers und des Dünnebierhauses werfen. Ein besonderes Highlight stellt das Gemälde „Chogeall`s Palau" von Max Pechstein dar, das erstmals öffentlich präsentiert wird. Die Städtischen Verkehrsbetriebe Zwickau GmbH (SVZ) bieten an diesem Tag ebenfalls einen besonderen Service an: Die SVZ-Linien der Tarifzone 16 können kostenlos genutzt werden!
Bereits um 9.50 Uhr macht das Sonus-Posaunenquartett vom Rathausbalkon aus auf das besondere Ereignis aufmerksam. Nach der kurzen Begrüßung durch Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß können dann die Zwickauerinnen und Zwickauer und die Gäste einen Blick in die Büros von Oberbürgermeisterin, Bürgermeistern sowie der Ämter werfen. Zu sehen sind dann natürlich auch die aus dem 15. Jahrhundert stammende Jakobskapelle oder der neue Bürgersaal, in dem künftig insbesondere die Stadtratssitzungen stattfinden. Hier spielt tagsüber die Dixieland-Six Jazzband. Zwischendurch unterhalten „Die chaotischen Butler" mit Sketchen, Akrobatik und Pantomime. Für die jüngsten Besucher gibt es Kinderschminken und Ballonmodellage.
Mit dem Goldnen Anker und dem Dünnebierhaus können zwei weitere Gebäude besichtigt werden, die in jüngster Zeit durch die Gebäude- und Grundstücksgesellschaft mbH (GGZ) saniert wurden. Die baulichen Wurzeln des Ankers reichen in das 15. Jahrhundert zurück, als die Familie Römer das Haus errichten ließ. Das Haus, in dem später auch Robert Schumann verkehrte, veränderte in den folgenden Jahrhunderten sein Aussehen mehrfach. Seit Mai 2010 haben hier das Amt für Bauordnung und Denkmalschutz sowie das Liegenschafts- und Hochbauamt ihren Sitz. Zu den ältesten erhaltenen Bauwerken der Stadt gehört auch das Dünnebierhaus mit seinem unverwechselbaren Giebel, das um 1480 errichtet wurde. Seit 1984 nutzt die Stadtverwaltung das Gebäude als „Hochzeitshaus". Ein Besuch am „Tag der offenen Tür" lohnt sich jedoch nicht nur für Heiratswillige. Moderne Möbel bringen die historischen Räume mit den gotischen Vorhangbogenfenstern und Holzbalkendecken erst richtig zur Geltung. Ergänzt wird das attraktive Interieur durch Kunstwerke Zwickauer Künstler, wie beispielsweise die Skulpturengruppe „Der Sündenfall" von Jo Harbort.
Den dritten Samstag im März sollten sich aber auch Kunstinteressierte fest vormerken. Denn nach dem Erwerb im Dezember 2010 präsentiert die Stadt das Gemälde „Chogeall`s Palau" von Max Pechstein erstmals öffentlich. Das Werk des 1881 in Zwickau geborenen Brücke-Künstlers ist eine echte Entdeckung: Zuvor in Privatbesitz befindlich war es bisher nur durch einen einfachen Eintrag im Werkstattbuch des Künstlers bekannt. Es reflektiert die Südseereise Pechsteins nach Palau, die der expressionistische Künstler lange ersehnt hatte, wegen des Kriegsausbruchs jedoch nach nur kurzer Zeit abbrechen musste. Am 19. März wir das auf das Jahr 1917 datierte Gemälde im Vorraum der historischen Jakobskapelle präsentiert. Danach wird das Kunstwerk voraussichtlich erst wieder im Juni in den Kunstsammlungen zu sehen sein, wenn dort die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind.