Zwickauer SCHUMANN-FEST erstmals über drei Wochen

veröffentlicht am: 20.04.2011

„Hommage à Schumann" vom 8. Juni bis 2. Juli

Am 201. Geburtstag des in Zwickau geborenen Komponisten beginnt das diesjährige SCHUMANN-FEST. Unter dem Titel „Hommage à Schumann" steht dabei Musik im Mittelpunkt, die seit dem 19. Jahrhundert Robert und Clara Schumann gewidmet wurde. Das Spektrum der vom 8. Juni bis 2. Juli stattfindenden 25 Veranstaltungen reicht dementsprechend von Klavier-, Kammer-, Jazz-, Orchester- und Chorkonzerten über eine Filmnacht bis hin zu einer Radtour und Kinderveranstaltungen. Erstmals findet das SCHUMANN-FEST, dessen Tradition 1847 begründet wurde, damit über einen Zeitraum von mehr als drei Wochen statt. Zu den Künstlern, die in Zwickau zu erleben sind, gehören unter anderem der amerikanische Jazzpianist Uri Caine, die in England lebende Geigerin Carolin Widmann, die Philharmonie der Nationen unter der Leitung von Justus Frantz sowie die Pianistinnen Dana Borşan, Kiai Nara und Akiko Nikami, allesamt Preisträger des Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs.

 

Premiere und Preisverleihung am 8. Juni

Das Musikfestival startet am 8. Juni mit einer Premiere: Im Rahmen der „Geburtstagsgrüße an Robert" mit der traditionellen Ehrung am Denkmal wird der neue Zwickauer Schumann-Rundweg eröffnet. 14 Tafeln markieren Örtlichkeiten, die in engem Zusammenhang mit Robert Schumann stehen, der die ersten 18 Jahre seines Lebens in Zwickau verbracht hatte. Zu den Stationen gehören unter anderem das Robert-Schumann-Haus, in dem der Künstler geboren wurde, der Dom. St. Marien, in dem er sein erstes öffentliches Konzert gab, die „Grünhainer Kapelle", wo der junge Robert einst zur Schule ging, und das Gewandhaus, dessen Eröffnung als Theater er 1823 selbst erlebte.

Mit der Verleihung des Robert-Schumann-Preises an András Schiff findet dann am Abend ein erster Höhepunkt statt. Der ungarische Pianist erhält die Auszeichnung insbesondere für seine herausragenden Interpretationen der solistischen und konzertanten Klavierwerke Robert Schumanns. Zu der um 19.30 Uhr im Schumann-Haus beginnenden Auszeichnung werden drei weitere Preisträger in Aktion treten: Dr. Gerd Nauhaus, Preisträger des Jahres 1986 und Vorsitzender der Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau e. V., begrüßt das Festpublikum. Die Laudatio hält der Sänger Peter Schreier, dessen Schaffen 1969 gewürdigt wurde. Die Liedklasse von Olaf Bär, Schumann-Preisträger 1998, übernimmt die musikalische Gestaltung des Abends.

 

Klassik und Jazz

An den darauffolgenden Tagen gibt es dann ein Sinfoniekonzert, die Eröffnung der Ausstellung „Schumann gewidmet" im Robert-Schumann-Haus sowie Kammerkonzerte und Klavierabende zu erleben. Hörenswert dürfte das Konzert „Soprano & Strings" mit Dorothea Craxton (Sopran) und dem Isserlis Quartett am 19. Juni werden. Im Mittelpunkt des Abends steht der Komponist Aribert Reimann (*1936), ein direkter Nachfahre von Schumanns Endenicher Anstaltsarzt Franz Richarz, der sich vielfältig mit Schumann auseinandergesetzt hat, unter anderem in der Streichquartett-Instrumentierung der Gesänge op. 107 und seinem „Adagio Zum Gedenken an Robert Schumann" (2005). Den Lied-Bearbeitungen Reimanns hat der englische Komponist David Graham (*1951) Bearbeitungen von Liedern Clara Schumanns an die Seite gestellt, darunter auch eine bisher ungedruckte, Clara Wieck zugeschriebene Geibel-Vertonung.

Sowohl Schumann- als auch Jazz-Freunde sollten sich den 23. Juni fest vormerken, wenn Barbara Walker und Uri Caine im Alten Gasometer auftreten. Kaum ein aktueller Jazz-Musiker hat sich so intensiv mit dem klassisch-romantischen Repertoire auseinandergesetzt, wie der 1956 geborene amerikanische Pianist. Bereits in zwei Projekten ging er dabei von Schumann aus. Zusammen mit der aus Philadelphia stammenden Jazz-Sängerin Barbara Walker, die seit ihrer Debüt-CD „Making Love" aus dem Jahr 2000 eine steile Karriere gemacht hat, sucht er einen improvisatorischen Zugang zu Schumanns „Dichterliebe".

Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Stadt und MDR im Rahmen des SCHUMANN-FESTES findet schließlich am Sonntag, 26. Juni, seine Fortsetzung. Zwei der berühmtesten Orchesterwerke Robert Schumanns, sein Violoncello-Konzert und seine 2. Sinfonie, finden sich in Justus Frantz' Programm wieder, reizvoll verknüpft mit der Erstaufführung einer neuen Komposition des in Hamburg wirkenden Elmar Lampson.

Wie beim Schumann-Fest im letzten Jahr wird es auch mehrere Veranstaltungen bei freiem Eintritt geben, darunter das große Chorkonzert am 26. Juni um 11 Uhr in der Matthäuskirche Bockwa, die über eine Jehmlich-Orgel der Schumann-Zeit verfügt. Außerdem eine Filmnacht, ein Liederkonzert mit Eckart Sellheim und die - nicht nur - an Kinder gerichteten Veranstaltungen mit „Kindermusik à la Schumann" am 14. Juni und Rübezahl-Märchen am 21. Juni. „Eintritt frei" heißt es dann auch zum Abschluss des SCHUMANN-FESTES! Am 1. und 2. Juli findet der „Summer Swing" bei Schumann statt. Rund um das Denkmal des Komponisten gibt es dann Swing, Funk und Soul in Open-Air-Atmosphäre zu erleben.

 

SCHUMANN-FESTE in Zwickau - Tradition seit 1847

Mit dem SCHUMANN-FEST 2011 setzen die Stadt und die Robert-Schumann-Gesellschaft die lange Reihe an Veranstaltungen fort, die seit 1847 zu Ehren des in Zwickau geborenen Künstlers stattfinden. Die Events gehören damit zu den ältesten Musikfestivals Deutschlands. Das erste Fest seiner Art fand auf Initiative des Zwickauer Gymnasiallehrers Emanuel Klitzsch statt. Schumann dirigierte selbst seine zweite Sinfonie und komponierte speziell für den Anlass ein großbesetztes Chorwerk. Vier Jahre nach dem Tod, anlässlich der 50. Wiederkehr seines Geburtstages, wurde das nächste Schumann-Fest begangen. Im Rahmen der Veranstaltung im Jahr 1901 wurde das Robert-Schumann-Denkmal auf den Hauptmarkt eingeweiht. Seit der in großem Rahmen begangenen Feier aus Anlass des 150. Geburtstages im Jahr 1960 finden jährlich rund um Schumanns Geburtstag am 8. Juni Schumann-Events statt, alle vier Jahre in Form des Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs für Klavier und Gesang. Unter dem Titel „Zwickauer Musiktage - Ein Fest für Schumann" standen in den letzten Jahren Themen wie „Schumann-Raritäten", „Schumann in Kirchen", „Schumanns Instrumente" oder „Schumann und Mendelssohn" auf dem Programm. Veranstalter der Musiktage und der SCHUMANN-FESTE sind die Stadt Zwickau und die Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau e.V.

 

Weitere Informationen zum SCHUMANN-FEST 2011 sind im Internet unter http://www.schumann-zwickau.de/ zu finden. Auskünfte geben gerne auch das Kulturamt der Stadt Zwickau (Kolpingstr. 8, 08058 Zwickau, Tel.: 0375 834130) oder das Robert-Schumann-Haus Zwickau (0375 81885116).

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