Bekämpfung des Riesen-Bärenklau

veröffentlicht am: 17.05.2011

Das Tiefbauamt und das Garten- und Friedhofsamt informieren:

Auch in diesem Jahr findet in Zwickau wieder eine Aktion zur Bekämpfung der Bestände des Riesen-Bärenklau statt. Um eine weitere Ausbreitung dieser giftigen Pflanze zu vermindern, gehen Mitarbeiter der Beschäftigungsförderungsgesellschaft Zwickau (BFZ) in diesen Tagen im gesamten Stadtgebiet gegen neu gewachsene Bestände vor.

Zurzeit beginnen die Pflanzen mit der Blütenbildung. Durch die Vernichtung der Blüten wird die Reproduktion der Bestände verhindert. Nachfolgende Kontrollen sind jedoch unbedingt erforderlich, um die entstehenden Notblüten ebenfalls beseitigen zu können. Die Pflanze stellt eine besondere Gefahr für spielende Kinder dar, da sie durch ihre markante Erscheinung und außergewöhnlich großen Blätter gern zum Spielen verlockt. Aus diesem Grund bitten das Tiefbauamt und das Garten- und Friedhofsamt alle Grundstückseigentümer und -nutzer um Mithilfe bei der Bekämpfung dieser Pflanze.

Vorgehensweise

Bei den Bekämpfungsmaßnahmen sollte unbedingt Schutzkleidung, wie Handschuhe, Schutzbrille, langärmelige Kleidung und Gummistiefel, getragen werden. Empfehlenswert ist zudem, die Beseitigung der Pflanze möglichst bei bedecktem Himmel durchzuführen. Damit wird das Risiko von Hautschäden durch austretenden Pflanzensaft verhindert. Sollte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dennoch ein Pflanzensaftspritzer auf die Haut gelangen, muss die betroffene Stelle sofort mit reichlich Wasser abgewaschen werden.

Beim Vorkommen einzelner Pflanzen kann deren Blütenstand in einem Plastiksack verpackt mit dem Restmüll entsorgt werden. Die übrigen Pflanzenteile können kompostiert werden. In diesem Fall empfiehlt es sich, auch die Wurzel auszustechen. 

Sollten größere Mengen von Blüten des Riesen-Bärenklau anfallen, müssen diese bei mindestens 70° C in einer Kompostieranlage behandelt werden. Damit wird die Keimfähigkeit der Samen dauerhaft unterbunden.

Größere Blütenmengen können aber auch abgeholt und fachgerecht entsorgt werden. Sollten mehrere nahe beieinander liegende Grundstückseigentümer/ -nutzer von diesem Pflanzenwuchs betroffen sein, ist es ratsam, einen gemeinsamen Abholtermin zu vereinbaren, um den Anfahrtsaufwand zu optimieren. Diese Leistung ist kostenfrei.

Telefonische Anmeldung erbeten unter: Garten- und Friedhofsamt: 0375 83-6701, Tiefbauamt: 0375 83-6601.

Die Mitarbeiter des Tiefbau- sowie des Garten- und Friedhofsamtes bedanken schon jetzt für die Unterstützung!

Herkunft und Vorkommen

Der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum), auch als Herkulesstaude bekannt, gehört zur Familie der Doldengewächse und ist eine der bekanntesten gebietsfremden Pflanzenarten (sog. invasive Neophyten). Die ursprünglich aus dem Kaukasus stammende zweijährige Staude wurde vor etwa 100 Jahren in Deutschland als dekorative Gartenzierpflanze eingeführt und ist leicht an ihrer Größe, ihren riesigen Doldenblüten, den bis zu 1 m  großen fiederteiligen Blättern und dem meist dunkelrot gefleckten Stängel erkennbar. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts entwickeln sich allerdings vermehrt Massenbestände der bis zu 3,5 m großen Pflanze in unserer heimischen Natur. Durch die Ausbreitung sind dabei nicht nur die einheimischen Pflanzenarten von Verdrängung bedroht, sondern die Pflanze stellt vor allem eine Gefahr für die Gesundheit des Menschen dar. Alle Pflanzenbestandteile, besonders der Pflanzensaft enthalten photosensibilisierende Furanocumarine. Diese Inhaltsstoffe werden bei Berührung der Pflanze durch die Haut aufgenommen und verursachen insbesondere bei Sonnenbestrahlung schwere Hautentzündungen. Nach 20 bis 48 Stunden bilden sich auf den betroffenen Hautpartien abgegrenzte Rötungen und es kommt zu Blasen- und unter Umständen zu Ödembildung, vergleichbar mit Verbrennungen zweiten bis dritten Grades. Diese Hautschädigungen heilen nur langsam ab und können Narben hinterlassen.

Die Herkulesstaude besiedelt bei uns bevorzugt Uferbereiche von Gewässern, aber auch Straßenränder, Brachflächen und landwirtschaftliche Nutzflächen. Gerade die Nähe zu Fließgewässern fördert die Fernverbreitung der Pflanze, da die schwimmfähigen Samen über weite Strecken transportiert werden können. Eine Pflanze kann über 40.000 Samen bilden. Besonders das massenhafte Auftreten an Uferbereichen ist problematisch, weil die ursprüngliche Vegetation verdrängt wird und so die Gefahr der Ufererosion steigt, da die Pfahlwurzeln von Heracleum mantegazzianum keine Boden festigende Wirkung haben. Die bereits im Boden liegenden Samen bleiben bis zu 8 Jahre lang keimfähig.

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