Abwechslungsreiches zum SCHUMANN-FEST

veröffentlicht am: 23.06.2011

Mit einem Programm, das kaum abwechslungsreicher sein kann, wartet das Zwickauer SCHUMANN-FEST in den nächsten Tagen auf. Nach dem Auftritt von Jazz-Pianist Uri Caine am heutigen Abend, gastiert am morgigen Freitag mit Carolin Widmann eine ungewöhnliche Geigerin im Robert-Schumann-Haus. „Schumann & das 20. Jahrhundert" lautet der Titel ihres Konzertes. Das Trio Vivente gestaltet am Samstag schließlich ein rein romantisches Programm. In der Pause des Konzertes wird eine Tafelausstellung über den Schumann-Freund Carl Reinecke eröffnet. Für Authentizität sorgt am Sonntag unter anderem die aus Schumanns Zeiten stammende Jehmlich-Orgel der Bockwaer Matthäuskirche, die im Rahmen von „Wenn mein Stündlein..." erklingt. Mit Justus Frantz tritt am Abend dann einer der unbestrittenen Stars des Festivals auf. Das Hallenisa Quartett eröffnet am Montag schließlich das Festival „Unerhörtes Deutschland" und am Dienstag präsentieren die Geschwister Doerthe Maria und Georg Christoph Sandmann Lieder von Robert Schumann und Georg Göhler.

Mit der 1976 in München geborenen Carolin Widmann kommt am Freitag eine Grenzgängerin nach Zwickau. Sie scheut sich nicht, Schumanns Violinsonaten im Berliner Yellow-Lounge-Clubabend als Liveact zwischen wabernden Disco-Sounds zu spielen, für Leute, die vorher nie von Schumann gehört haben. Auf diese und andere Weise holt sie Schumann ins 21. Jahrhundert, wie ihre schnell zur Referenzaufnahme avancierte CD-Einspielung seiner drei Sonaten auf dem Jazz-Label ECM eindrucksvoll belegt: brennend, konturenscharf und drangvoll: „Dieses Flackern, dieses ständige Flackern bei Schumann! Bei ihm atme ich immer ein und komme nicht zum Ausatmen." berichtet Carolin Widmann selbst. Die in England lebende Geigerin unterrichtet als Professorin an der Leipziger Musikhochschule und ist Lehrerin des Zwickauer Nachwuchsstars Elin Kolev. Gemeinsam mit dem Münchener Pianisten Oliver Triendl wird sie bei ihrem Zwickauer Konzert die beiden ersten Violinsonaten von Schumann der Fantasie für Violine mit Klavierbegleitung von Arnold Schönberg gegenüberstellen.

Bisher nicht im Programm verzeichnet war eine im letzten Jahr von Dr. Katrin Schmidinger und Stefan Schönknecht gestaltete Ausstellung über den Komponisten, Pianisten und Dirigenten Carl Reinecke. Das Robert-Schumann-Haus zeigt diese Tafelausstellung vom 25. Juni bis 28. August auf seiner Galerie-Empore. Sie war zuvor im Leipziger Gewandhaus und in der Leipziger Hochschule für Musik und Theater zu sehen. 1823 in Altona geboren, kam Reinecke 1843 nach Leipzig, wo Robert Schumann zu seinem Freund und Förderer wurde. Reinecke ist der älteste Pianist, von dem noch Klavieraufnahmen (auf den Künstlerrollen-Systemen von Welte und Hupfeld) existieren, darunter auch zwei Stücke von Robert Schumann. Als Leipziger Gewandhauskapellmeister von 1860 bis 1895 hat Reinecke die Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts entscheidend geprägt und oft gemeinsam mit Clara Schumann musiziert. Die Ausstellung wird eröffnet in der Pause eines Konzerts des Trio Vivente am Samstag, dem 25. Juni, um 17.00 Uhr, in dem Reineckes Trio op. 38 (Schumann gewidmet) erklingt. Zu dem Konzert, das außerdem Schumanns Trio op. 80 und das Schumann gewidmete Klaviertrio op. 6 von Woldemar Bargiel präsentiert, werden eine Enkelin von Woldemar Bargiel und ein Ururenkel von Carl Reinecke erwartet.

www.schumann-zwickau.de

 

Die nächsten Veranstaltungen:

Donnerstag, 23. Juni 2011

19.30 Uhr

Love Fugue: Uri Caine (piano) & Theo Bleckmann (vocals)

Schloss Osterstein

Kaum ein aktueller Jazz-Musiker hat sich so intensiv mit dem klassisch-romantischen Repertoire auseinandergesetzt, wie der 1956 geborene amerikanische Pianist Uri Caine. Bereits in zwei Projekten ging er dabei von Schumann aus.

Eintritt: 10 Euro, Ermäßigt: 7,50 Euro

 

Freitag, 24. Juni

19.30 Uhr

Schumann & das 20. Jahrhundert

Carolin Widmann (Violine) & Oliver Triendl (Klavier)

Robert-Schumann-Haus, Hauptmarkt 5

Die Geigerin Carolin Widmann ist bekannt als Grenzgängerin zwischen Alt und Neu, ebenso für ihre Liebe zu Robert Schumann. Zusammen mit dem Pianisten Oliver Triendl stellt sie den zukunftsweisenden Violinsonaten Schumanns Musik des 20. Jahrhunderts, u.a. von Arnold Schönberg gegenüber.

Eintritt: 10 Euro, Ermäßigt: 7,50 Euro

 

Samstag, 25. Juni 2011

17 Uhr

3 x 3 Trio Vivente

Robert-Schumann-Haus, Hauptmarkt 5

Die drei Musikerinnen präsentieren in einem rein romantischen Programm das 2. Klaviertrio Robert Schumanns sowie die Schumann gewidmeten Trios von Carl Reinecke und Woldemar Bargiel (Halbbruder von Clara Schumann).

Eintritt: 10 Euro, Ermäßigt: 7,50 Euro

 

Sonntag, 26. Juni 2011

11 Uhr

„Wenn mein Stündlein ...": Frauen-Vokalensemble Sedan & Kantorei Barmen-Gemarke, Ltg. Wolfgang Klaesener

Matthäuskirche Bockwa

Die Grundlage für das Kirchenkonzert am Sonntag stellt die im Rahmen der in Düsseldorf und Zwickau entstehenden Neuen Robert-Schumann-Gesamtausgabe dar, die vor wenigen Jahren die bis dahin völlig unbekannte Orgelfassung von Schumanns Missa sacra op. 147 ans Licht brachte. Dass mit der Matthäuskirche im Stadtteil Bockwa ein für das SCHUMANN-FEST neuer Konzertort gewählt wurde, überrascht nicht. Denn diese Kirche verfügt über eine aus der Schumann-Zeit stammende kostbare Jehmlich-Orgel. Die Orgelpartie wird gespielt von der tschechischen Organistin Lenka Fehl-Gajdošová. Viele Passagen von Schumanns Werks sind bahnbrechend modern, lassen damals ungeahnte Klangwelten hervortreten. Gerade in der Orgelfassung treten die statischen Klangflächen oder Ostinati teilweise noch deutlicher hervor. Als Interpreten kommen die Kantorei Barmen-Gemarke aus Wuppertal, seit über 60 Jahren ein Begriff für anspruchsvollen Chorgesang, und ihr Leiter Wolfgang Klaesener nach Zwickau. Besonders spannungsvoll wird die Aufführung, indem zwischen jeden Satz der Schumann-Messe eine parallele Vertonung des 20. Jahrhunderts geschoben wird, von Komponisten wie Francis Poulenc oder Maurice Duruflé. Herzstück ist das „in memoriam Robert Schumann" komponierte „Wenn mein Stündlein..." op. 30 von Rupert Huber, dessen Grundlage die im Robert-Schumann-Haus Zwickau erhaltene letzte Notenhandschrift Schumanns aus der Endenicher Heilanstalt ist.

Eintritt frei

 

19.30 Uhr

Konzert- und Ballhaus „Neue Welt"

MDR-Musiksommer in Zwickau

Philharmonie der Nationen, Ltg. Justus Frantz

Konzert- und Ballhaus „Neue Welt", Leipziger Straße 182

Im Rahmen des MDR MUSIKSOMMERS tritt die „Philharmonie der Nationen" während des SCHUMANN-FESTES auf. Geleitet wird das außergewöhnliche Ensemble von seinem Gründer, dem bekannten Pianisten und Dirigenten Justus Frantz. In der Neuen Welt erklingen zwei beliebte Orchesterwerke von Robert Schumann und Ludwig van Beethoven.

Syrien, Kroatien, China, Russland, Israel - die Liste ließe sich nahezu beliebig fortsetzen, denn die 150 jungen, hochbegabten Musiker, die in der Philharmonie der Nationen gemeinsam auftreten, stammen aus mehr als 50 Ländern. Neben dem musikalischen Anspruch waren dem Ensemble-Gründer Justus Frantz Weltfrieden und Völkerverständigung ein zentrales Anliegen als er die „Philharmonie der Nationen" vor 16 Jahren ins Leben rief. In weit über 1.000 Konzerten hat Frantz seither jungen Musikern aus aller Welt die Möglichkeit gegeben, auf der Bühne zu stehen.

In Zwickau führt die „Philharmonie der Nationen" die 2. Sinfonie von Robert Schumann auf, die um 1845 entstanden ist, aber erst viele Jahre später beim Publikum Anerkennung gefunden hat. Außerdem zu hören ist Schumanns Konzert für Violoncello und Orchester. Dieses Werk wurde 1850 geschrieben, nachdem der Komponist mit seiner Familie von Sachsen ins Rheinland gezogen war, um als Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf zu arbeiten. Das neue Stück von Elmar Lampson muss nach Angaben des MDR leider entfallen, dafür wird die Ouvertüre zu "Die Ruinen von Athen" op. 113 von Ludwig van Beethoven gespielt.

Dass Justus Frantz ein Mann von Welt ist, steht spätestens seit der Gründung der „Philharmonie der Nationen" außer Frage. Schon 1970 gelang ihm als Pianist der internationale Durchbruch mit den Berliner Philharmonikern. Fünf Jahre später feierte Justus Frantz sein USA-Debüt unter Leitung von Leonard Bernstein, mit dem er auch später noch oft zusammenarbeitete und dessen musikalischen Idealen er sich bis heute verpflichtet fühlt.

Die besondere Aufmerksamkeit des vielseitigen Dirigenten und Pianisten gilt vor allem dem musikalischen Nachwuchs: Immer wieder entdeckt und fördert er junge Talente - zur Freude seines Publikums, wie die „Philharmonie der Nationen" beweist.

Karten für das Konzert sind unter http://www.mdr-ticketshop.de/, an der Tickethotline 0314 / 14 14 14 oder in der Zwickauer Touristeninformation unter 0375 / 27 13 240 erhältlich.

 

Montag, 27. Juni 2011

19 Uhr

Unerhörtes: Hallensia Quartett

Robert-Schumann-Haus, Hauptmarkt 5

Auf dem Programm stehen Klavierquartette der Schumann-Freunde Reissiger, Graf Reuß-Köstritz und Christian Gottlieb Müller. Das Zwickauer Konzert bildet die Eröffnung des bis zum 3. Juli in repräsentativen Schlössern, Museen, Kirchen oder an ungewöhnlichen Orten stattfindenden Festivals „Unerhörtes Mitteldeutschland" (Straße der Musik e.V.).

Eintritt: 10 Euro, Ermäßigt: 7,50 Euro

 

Dienstag, 28. Juni 2011

19.30 Uhr

Von Schumann zu Göhler:

Liedduo Doerthe Maria Sandmann & Georg Christoph Sandmann

Kunstsammlungen, Lessingstraße 1

Die Sopranistin Doerthe Maria Sandmann, begleitet von ihrem Bruder Georg Christoph Sandmann am Klavier, präsentieren Lieder von Robert Schumann und Georg Göhler (1874-1954), dem bedeutendsten Zwickauer Komponisten zu Anfang des 20. Jahrhunderts.

Eintritt: 10 Euro, Ermäßigt: 7,50 Euro

 

DONNERSTAG, 30. Juni 2011

19 Uhr

Sinfoniekonzert: Jugendsinfonieorchester des Robert-Schumann-Konservatoriums Zwickau, Ltg. Uwe Moratzky

Konzert- und Ballhaus „Neue Welt", Leipziger Straße 182

Es erklingen Werke von Golle, Bruch, Beethoven, Stamitz.

Eintritt: 6 Euro, Ermäßigt: 4 Euro (Karten im Robert-Schumann-Konservatorium, Georgenplatz 1)

Carolin Widmann (Foto: Marco Borggreve)
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