Konservatorium - Firmeninsolvenz führt zu Bauverzögerungen

veröffentlicht am: 15.11.2011

Das Dezernat für Wirtschaft und Bauen informiert

Die Sanierung des Robert-Schumann-Konservatoriums verzögert sich. Grund hierfür ist ein Insolvenzverfahren gegen die Firma, die mit der Ausführung der Metallfassaden beauftragt ist. Die Fertigstellung ist nun bis Ende Mai vorgesehen. Da zudem eine Kostensteigerung von knapp 4 % abzusehen ist, soll sich der Stadtrat in seiner Sitzung am 15. Dezember mit einem geänderten Vorhabensbeschluss beschäftigen.

Schon der bisherige Bauablaufplan, wonach die Sanierung bis zu den Winterferien 2012 abgeschlossen sein sollte, um nachfolgend den Einzug der Musikschule durchführen zu können, hätte keine Verzögerungen bei Planungs- und Bauarbeiten geduldet. Am 2. November wurde das städtische Liegenschafts- und Hochbauamt nun darüber informiert, dass gegen eine Firma ein Insolvenzverfahren eingeleitet wurde. Das betreffende Unternehmen war mit der Fassadengestaltung am Ergänzungsneubau, am Zwischenbau zwischen Haus 1 und Haus 2 sowie der großen Dachgaube an der Hofseite des Daches Haus 3 beauftragt.

Maßnahmen zur Kündigung des VOB-Vertrages und die Einleitung eines neuen Vergabeverfahrens wurden in Abstimmung mit dem Rechtsamt und der Vergabestelle bereits getroffen. Die im Vorfeld der ursprünglichen Ausschreibung geschätzten Kosten der Metallbaufassade lagen ca. bei 430.000 Euro. Das Angebot wurde mit 375.000 Euro beauftragt. Materialpreissteigerungen und der mögliche einzukalkulierende Rückbau bereits gebauter Konstruktionen lassen bei erneuter Ausschreibung Kostenerhöhungen erwarten, die mit ca. 100.000 Euro eingeschätzt werden. Am Ergänzungsbau konnte die Gebäudehülle bisher nicht geschlossen werden, so dass nun nicht geplante Maßnahmen zum Winterbau und zur Vorbereitung des Innenausbaus erforderlich werden. Die Abhängigkeit der einzelnen Gewerke und die durch die Insolvenz verzögerte Bauzeit lassen geschätzte Mehrkosten in Höhe von ca. 100.000 Euro erwarten.

Eine weitere Kostensteigerung erwartet das Liegenschafts- und Hochbauamt bei den Akustikmaßnahmen für den Saal des Neubaus. Die Kompliziertheit der Leistung, bei der es sich um individuelle Sonderkonstruktionen handelt, ließ exakte Kostenschätzungen nicht zu. Insofern ergibt sich nach derzeitigem Stand eine Erhöhung der Kosten um insgesamt 350.000 Euro auf 9,35 Millionen Euro, was einer Steigerung von ca. 3,9 Prozent entspricht.

In Abstimmung mit der Schulleitung soll kein schrittweiser Einzug erfolgen. Der Umzug vom derzeitigen Ausweichquartier am Georgenplatz in den dann in neuem Glanz erstrahlenden Gebäudekomplex an der Stiftstraße wird nach Abschluss der Bauarbeiten geschehen. „Opfer" der Verzögerung ist der Kleine Schumann-Wettbewerb, der im April 2012 nun nicht im sanierten Konservatorium stattfinden kann. Die renommierte Veranstaltung wird nun im Robert-Schumann-Haus durchgeführt. Hingegen gehen die Beteiligten davon aus, dass das Wertungssingen des XVI. Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs für Klavier und Gesang planmäßig in den Räumen des Konservatoriums stattfinden kann. Der Wettbewerb beginnt am 7. Juni 2012.