Zwickauer Demokratiebündnis erhält bundesweite Anerkennung

veröffentlicht am: 24.05.2012

Preisverleihung fand am Tag des Grundgesetzes statt

Das "Bündnis für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region" ist am Mittwoch mit dem Bündnispreis für Engagement und Zivilcourage ausgezeichnet worden. Das von der Bundesregierung gegründete "Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt" würdigt die Zwickauer Initiative damit als "Botschafter für Demokratie und Toleranz". Der Preis ist eine der bedeutendsten bundesweiten Anerkennungen und ist mit 5000,- € dotiert.

Bei einem Festakt zur Feier des Grundgesetzes wurden am 23. Mai im Berliner Friedrichstattpalast vor 900 Vertreter der Zivilgesellschaft insgesamt fünf Persönlichkeiten und Initiativen geehrt. Die Parlamentarischen Staatssekretäre der beiden Verfassungsministerien Justiz und Inneres, Dr. Christoph Bergner und Dr. Max Stadler, würdigten mit der persönlichen Ehrung dieses Engagement: "In Deutschland sind über 20 Millionen Menschen ehrenamtlich aktiv und leisten einen persönlichen Beitrag für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Wir wollen dieses Engagement mit der Verleihung des Botschafterpreises öffentlich würdigen und damit gleichzeitig allen zivilgesellschaftlich engagierten Menschen in Deutschland danken!" Die weiteren Botschafter sind

  • Prof. Barbara John, Ombudsfrau der Bundesregierung für die Hinterbliebenen der Opfer der rechtsterroristischen Morde des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), Berlin
  • Esther Bejarano, Gründerin und Vorstandsvorsitzende des Auschwitz-Komitees in der Bundesrepublik Deutschland e.V., Hamburg
  • Eberhard "Eddy" Münch, Schleswig-Holsteinischer Fußballverband, "Schleswig Holstein kickt fair", Norderstedt
  • Heroes - Gegen Gewalt und Diskriminierung im Namen der Ehre, Berlin-Neukölln

Für die Auszeichnung lagen dem Beirat des "Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt" 120 Vorschläge vor. Das "Bündnis für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region" wurde durch die Sächsische Staatskanzlei vorgeschlagen. Die Jury würdigte damit die seit 1995 existierende kontinuierliche und nachhaltige Arbeit des "Bündnis für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region". Beispielhaft zählen dazu die Ausrichtung der „Tage der Demokratie und Toleranz", die Durchführung verschiedener Gedenkveranstaltungen, Projekte mit Jugendlichen, Netzwerkarbeit und Multiplikatorenfortbildungen. Außerdem betrieb das Bündnis einen „offenen Diskurs um die extremistischen Gewaltverbrechen" nach der Aufdeckung der Mordserie des National-Sozialistischen-Untergrund, so die Jury in Ihrer Begründung weiter. Dazu zählten u.a. der „Zwickauer Appell" und die dazugehörigen Gedenkveranstaltungen, der „1. Zwickauer Demokratie-Dialog", die Forcierung von neuen Netzwerk und Arbeitsgruppen und thematische Veranstaltungen wie die Fachtagung „Rechtsextremismus 2.0 12" mit national renommierten Gesprächspartnern bzw. Referenten.

Stellvertretend für das Bündnis für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region nahmen die Beiratsmitglieder Rainer Eichhorn, Alt Oberbürgermeister und Ehrenbürger der Stadt Zwickau, Mario Zenner, Geschäftsführer des Rechtsträgervereins Alter Gasometer sowie Sabine Hietzke, Koordination des Bündnis die Auszeichnung entgegen. Anwesend waren darüberhinaus Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß, der Zwickauer Polizeipräsident Jürgen Georgi sowie weitere Vertreter aus Politik und Wirtschaft.