Junge Teilnehmer - Interpreten von höchstem Niveau – tolle Gastgeber

veröffentlicht am: 19.06.2012

Der Internationale Robert-Schumann-Wettbewerb 2012 in Zwickau war ein Publikumsmagnet

Der XVI. Internationale Robert-Schumann-Wettbewerb in Zwickau hatte neben den Preisträgern noch eine Reihe weiterer Sieger: das Publikum, andere Teilnehmer, die Veranstaltung selbst und damit auch Robert Schumann. Die elf Tage waren ein ganz außergewöhnliches Erlebnis für alle Beteiligten.

Die 16. Auflage des Schumann-Wettbewerbs hat zweifellos ihr Ziel erreicht. 134 Künstler aus 29 Ländern haben sich intensiv mit Werken des großen Romantikers befasst. Das waren mehr als bei den beiden vorherigen Auflagen und nicht nur bei den Preisträgern fiel auf, dass sich vergleichsweise junge Sänger und Pianisten der Herausforderung stellten - das Durchschnittsalter von 24 lag dreieinhalb Jahre niedriger als 2008. Bemerkenswert war ebenfalls, dass sich erstmals Künstler aus der Türkei und Ägypten beteiligten. Ein türkischer Sänger erreichte dabei die Endrunde und erhielt damit ein Diplom.

Die Teilnehmer ließen sich von der Geburtsstadt Schumanns und der Atmosphäre des Wettbewerbs inspirieren. Neben den Preisträgern blieben auch viele andere bis zum Schluss. Immer wieder wurde die starke Anteilnahme der Einheimischen und Gäste als angenehmes Markenzeichen Zwickaus gelobt. Umgekehrt zeigten sich die Zuhörer dankbar und begeistert von den Vorträgen der Künstler. Dies drückte sich auch beim Preisträgerkonzert aus, als das Publikum die jungen Sänger und Pianisten mit minutenlangem Applaus und Bravo-Rufen feierten wie schon lange nicht mehr. Es gibt allen Grund zu hoffen, dass neues Interesse an Schumann geweckt wurde, auf beiden Seiten, bis hin zu Faszination.

Ursprünglich waren zum XVI. Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb in Zwickau 2012 43 Pianisten, 91 Sänger und Sängerinnen und 55 Klavierbegleiter gestartet. In die zweite Runde kamen 21 Pianisten, 28 Sänger und 24 Klavierbegleiter aus immerhin noch 19 Ländern. Im Finale trat nur bei den Sängern die Maximalzahl von sechs Teilnehmern gegeneinander an, bei den Sängerinnen und den Pianisten erreichten jeweils nur fünf Teilnehmer das Finale. Die Länderzahl blieb mit weiterhin elf Ländern gut verteilt.

 

Dr. Thomas Synofzik, Leiter des Wettbewerbs:

"Dass sich unter den Teilnehmern Interpreten von höchstem Niveau befanden, zeigt sich schon allein daran, dass erstmals seit 1996 wieder in allen drei Kategorien erste Preise vergeben wurden. Das in der ersten Runde starke quantitative Übergewicht der Sängerinnen kehrte sich in der zweiten Runde zu einem fast entsprechenden Übergewicht der Männerstimmen um, jedoch zeichnete sich sowohl bei den Sängern als auch den Sängerinnen ein klares, gleichrangiges Spitzenfeld ab.

Erfreulich erscheint die Tatsache, dass das Durchschnittsalter der Preisträger sich erheblich gesenkt hat. Der jüngste Teilnehmer in der Kategorie Klavier, der 19-jährige Luca Buratto, landete auf dem 3. Platz und erhielt den Publikumspreis, die jüngste Teilnehmerin in der Kategorie Gesang, die 20-jährige Ägypterin Fatma Said, wurde zweite Preisträgerin.

War der erste Preis in der Kategorie Klavier bei den letzten drei Wettbewerben stets an japanische Pianistinnen gegangen, so erhielten in diesem Jahr Kandidaten aus Kroatien und Belgien die ersten Preise - zwei Länder, an die in der über 50-jährigen Geschichte des Wettbewerbs noch niemals Preise gegangen waren.

Juroren und Teilnehmer staunten über das hohe Interesse des Publikums schon in der ersten Runde. Im neuen Robert-Schumann-Saal des Konservatoriums waren fast durchweg alle Plätze besetzt. Die Möglichkeiten zum Üben im Robert-Schumann-Konservatorium wurden rege genutzt; großen Anklang fanden aber auch die erstmals eingerichteten öffentlichen Probenräume im Rathaus und dem Robert-Schumann-Haus. Insgesamt verfolgten ca. 5000 Besucher die Veranstaltungen des Wettbewerbs. Beim erstmals verliehenen MDR Figaro Publikumspreis kürten die Besucher der Endrunden den Tenor Mauro Peter als Publikumsliebling im Fach Gesang.

Wettbewerbsteilnehmer lobten die Atmosphäre als für Wettbewerbe untypisch herzliche und entspannte; man fühlte sich eher auf Pilger- oder Urlaubsreise in der Robert-Schumann-Stadt. Das Abschlusskonzert wurde erstmals live von MDR Figaro übertragen und erreichte dadurch große Breitenwirkung."

Das Preisträgerkonzert bildete den Abschluss eines beeindruckenden Wettbewerbs.