Das Industriegebiet Reichenbacher Straße entwickelt sich

veröffentlicht am: 26.09.2012

In Zwickau tut sich was. Dort, wo einst die Geburtsstunde der Zwickauer Grubenlampenherstellung schlug und Carl Wolf und Heinrich Friemann mit ihrer Erfindung Zwickau weit über die Ländergrenzen hinaus bekannt machten, wird heute geforscht, entwickelt und produziert. Hochmoderne Start-Stopp-Batterien und leistungsfähige Batterien sowie Energiespeichersysteme werden hier gefertigt.

Der Industriestandort an der Reichenbacher Straße - zwischen Hilfegottesschachtstraße und Flurstraße - beherbergte zu DDR-Zeiten das VEB Grubenlampenwerk Zwickau und spätere Grubenlampen- und Akkumulatorenwerk Zwickau. Nach 1990 konnte man mehr und mehr klangvolle Namen wie Hoppecke, Johnson Controls, WESOMA, Arkema und noch einige andere mehr finden. Sie alle haben sich auf einem infrastrukturell alten Gelände ohne ausreichende verkehrs- und medientechnische Erschließung niedergelassen.

Der zentrumsnahe Standort musste sich entwickeln, um die vorhandenen Arbeitsplätze nicht zu gefährden und eine industrielle Erweiterung zu ermöglichen. Seit vielen Jahren bemühte sich die Stadt Zwickau über Standortentwicklungskonzepte die Firmen davon zu überzeugen, weiter am Standort festzuhalten und dem Gebiet eine Chance zur Entwicklung zu geben. Im Dezember 2009 gab es dann endlich die lang ersehnten Fördermittel für einen ersten Bauabschnitt. Dieser beinhaltete den Bau einer Erschließungsstraße, die heutige Dr.-Sinsteden-Straße, mit Verlegung aller erforderlichen Medien. Im Oktober 2010 konnte dieser erste Bauabschnitt, der insgesamt ca. 500.000 Euro einschließlich Förderung gekostet hat, seiner Bestimmung übergeben werden. Die Entwicklung blieb nicht ohne positive Folgen - sowohl die Firma Johnson Controls als auch Hoppecke sprachen sich für den Standort Zwickau aus. Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe in Neubau von Forschungs- und Produktionshallen zeigen: Hier tut sich was!

Gemeinschaftsmaßnahme Stadt Zwickau und RZV Zwickau/Werdau

Als eine neue Qualitätsstufe der partnerschaftlichen Zusammenarbeit erfolgte die Realisierung des 2. Bauabschnittes der abwasserseitigen Erschließung zwischen der Stadt Zwickau und dem Regional Wasser-/ Abwasser-Zweckverband Zwickau/Werdau (RZV). Durch die Verbandsversammlung, bestehend aus 18 Kommunen der Region, wurden die entscheidenden Beschlüsse zur Bewältigung der gemeinsamen Aufgabe der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung gefasst. Die infrastrukturelle Erschließung des Industriegebietes ist das erste Vorhaben dieser Größenordnung, das in der Region durch den RZV realisiert wird. Stadt Zwickau und RZV sind gemeinsame verlässliche Partner, die um die Bedeutung dieses wichtigen Vorhabens wissen. Die Gesamtkosten dieses Bauabschnittes betrugen ca. 550.000 Euro. Ende April 2012 konnte der 2. Bauabschnitt in Betrieb gehen. Somit sind die Voraussetzungen für die der Firmenentwicklung angepassten Abwasserentsorgung gegeben.

Wie geht es weiter?

Die Entwicklung im Gebiet ist noch lange nicht abgeschlossen. Eine wegweisende Entscheidung hat der Stadtrat in seiner Sitzung am 29. März 2012 getroffen, in dem er den Weg für die weitere infrastrukturelle Entwicklung durch einen umfassenden Vorhabensbeschluss geebnet hat. Dieser sieht vor, dass beginnend im Jahr 2013 die Sanierung der ehemaligen Betriebsdeponie des Ziegelwerkes Zwickau an der Hilfegottesschachtstraße erfolgt. In den darauffolgenden Jahren wird der Ausbau der Straßen im und um das Industriegebiet herum realisiert und die noch fehlenden Medien zur Verund Entsorgung vervollständigt. Die Aufgabe der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung übernimmt wie in den vorangegangenen Bauabschnitten der RZV Zwickau/Werdau.

Was sind die nächsten Schritte?

Die für 2013 geplante Sanierung der Betriebsdeponie wird gleichzeitig mit dem erforderlichen Bau einer Regenrückhaltung und Kanalbau durch den RZV Zwickau/ Werdau erfolgen. Der finanzielle Umfang der Maßnahmen bedingt eine gemeinsame EU-weite Ausschreibung, die noch in diesem Jahr als gemeinsame Maßnahme der Stadt Zwikkau und des RZV Zwickau/Werdau in die Umsetzung geht. Ist in einigen Jahren alles geschafft, verfügt das Industriegebiet an der Reichenbacher Straße über eine neugeordnete Straßenanbindung und Umfahrung und über neu verlegte Medienleitungen, die den ansässigen Firmen oder auch neuen Unternehmen Entwicklungspotenziale bieten.

Resümee

Die Erschließung des Industriestandortes Reichenbacher Straße mit den gewerblichen Ansiedlungen ist für Stadt und Region das bedeutendste Investitionsvorhaben nach der Ansiedlung von Volkswagen in Mosel. Diese kommunalen Investitionen tragen dazu bei, den Standort zu sichern, weiter auszubauen und als „Leuchtturm" für die wirtschaftliche Entwicklung mit innovativen Unternehmen über die Grenzen von Zwickau und der Region weit hinausstrahlen zu lassen. Ein Erfolg, der nur gemeinsam möglich geworden ist.

Ein Teil des Areals an der Reichenbacher Straße aus der Luft betrachtet (Foto: Johnson Controls).