Ratsschulbibliothek bekommt am Montag Nachlass von Paul Eberhard Kreisel

veröffentlicht am: 06.11.2012

Der Todestag von Paul Eberhard Kreisel jährt sich am Sonntag, dem 11. November 2012. Sein gesamter Nachlass, welcher u.a. sein gesamtes kompositorisches Schaffen, Notenhandschriften, Tonbänder und sein Dirigentenstab umfasst, wird am Montag, den 12. November 2012, um 11 Uhr in der Ratsschulbibliothek von seinen beiden Schwestern an Dr. Lutz Mahnke, Leiter der Einrichtung in der Lessingstraße 1 übergeben.

Paul Eberhard Kreisel gehört zu den bedeutenden Domkantoren, Organisten und Komponisten der Stadt Zwickau. Über 40 Jahre wirkte der Kirchenmusiker am Dom St. Marien und führte dort viele kirchenmusikalische Traditionen weiter. Seine Domchorkonzerte zählen zu den besonderen kulturellen Ereignissen der Stadt.

Kreisel, geboren 1931 in Vielau, studierte in den 1950ern in Leipzig die Fächer Komposition für Chor- und Kammermusik, Klavierspiel und Dirigieren. In der Folge übernahm er das Kantorenamt in Kirchberg und unterrichtete als Lehrer an der Musikschule Aue unter anderem in Glauchau und Zwickau. Als Kreisel zum Kantor am Zwickauer Dom St. Marien berufen wurde, gab er seine Musikschultätigkeit auf. Im Laufe seines Schaffen entstanden zahlreiche Kompositionen für Chor- und Kammermusik, Instrumentalkonzerte, Orchesterstücke, Lieder sowie Orgelliteratur. Neben 1.200 Choralvorspielen schuf er über 160 größere Werke und Zyklen.

Der Nachlass Paul Eberhard Kreisels, derzeit in 60 Umzugskisten und ca. 100 Kartons im Verwaltungszentrum untergebracht, umfasst dessen gesamtes kompositorisches Schaffen (Notenhandschriften und -drucke), seinen relevanten Briefwechsel, seine Werkdokumentationen mit Programmheften, Zeitungsausschnitten, Rezensionen von Aufführungen in Zwickau und außerhalb, Notenhandschriften weiterer Komponisten aus Stadt und Landkreis Zwickau sowie sein Tonbandarchiv mit Konzert- und Probenmitschnitten.
Vor allem das Tonbandarchiv von P. E. Kreisel ist für Musikgeschichte und Musikleben Zwickaus von zentraler Bedeutung. Die Tonbänder dokumentieren in großer Dichte die Musikaufführungen im Dom St. Marien und anderen Spielstätten der Stadt Zwickau in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.