Bedeutender Cembalist gastiert im Robert-Schumann-Haus Zwickau

veröffentlicht am: 18.06.2018

Zu einem besonderen Konzert lädt das Robert-Schumann-Haus Zwickau am Sonntag, 24. Juni 2018 um 17 Uhr ein. Zu Gast ist der Cembalist Bernhard Klapprott. Durch zahlreiche CD-Einspielungen, die zum Teil mit Preisen wie ECHO Klassik oder dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet wurden, hat er sich international als einer der führenden Interpreten etabliert. Auf dem Programm stehen drei Englische Suiten von Johann Sebastian Bach.

Klapprott studierte in Köln und Amsterdam Cembalo, Orgel und Kirchenmusik bei Hugo Ruf, Bob van Asperen, Michael Schneider, Ewald Kooiman sowie Generalbass in Kursen bei Jesper Christensen und Orgel bei Michael Radulescu. 1991 wurde er mit dem 1. Preis beim 10. Internationalen Orgelwettbewerb (Bach/Mozart) Brugge ausgezeichnet. Er gründete das Ensemble Cantus Thuringia & Capella, das durch Konzerte und Aufnahmen besonders mit mitteldeutschem Repertoire des 16. bis 18. Jahrhunderts hervorgetreten ist. Zudem initiierte er das Projekt MUSIKERBE THÜRINGEN zur Wiederentdeckung und Veröffentlichung unbekannter thüringischer Vokal- und Instrumentalmusik. Seit 1994 lehrt er als Professor an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar Cembalo und Historische Tasteninstrumente am Institut für Alte Musik. Zum Konzert im Robert-Schumann-Haus spielt er auf der Kopie eines Cembalos von Michael Mietke, wie Bach eines in seinem Besitz hatte.

In den drei Englischen Suiten stellt Johann Sebastian Bach zwei Stile nebeneinander: Die groß angelegten konzertierenden Préludes sprechen meist eine italienische, die eleganten Tänze eine französische Sprache. Diese kleidet Bach oft in das Gewand seiner kunstvollen, polyphonen Setzweise und reichen Variations- bzw. Verzierungskunst, so dass in jedem »Prélude avec les Suites« eine Vielfalt entsteht. Nach neueren Forschungen sind aufgrund der Handschriften und stilistischen Einflüsse diese Werke wohl größtenteils bereits in seiner späten Weimarer Zeit entstanden. Die dortige Beschäftigung mit dem italienischen Concerto-Stil inspirierte Bach, die Suiten II bis VI im »gusto italiano« zu eröffnen. Robert Schumanns Exemplar von Bachs „Grandes Suites“ (wie sie im 19. Jahrhundert im Gegensatz zu den kürzeren Französischen Suiten genannt wurden) wird seit kurzer Zeit im Robert-Schumann-Haus aufbewahrt und im Zusammenhang des Konzerts in einer speziellen Vitrine präsentiert.

Der Eintritt zu dem Konzert beträgt 10 Euro, ermäßigt 7,50 Euro. Eine telefonische Vorbestellung an der Museumskasse ist möglich, jedoch müssen die Karten vor dem Konzerttag abgeholt werden.

Am 24. Juni konzertiert B. Klapprott im Robert-Schumann-Haus