Gera und Zwickau kooperieren im Bereich der nachhaltigen Mobilität

veröffentlicht am: 24.06.2021

Die Städte Gera und Zwickau informieren:

Erste Projektphase von „Z-Move 2025“ abgeschlossen

Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt und Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb haben heute im Rahmen einer Pressekonferenz die Vereinbarung zur Zusammenarbeit im Themengebiet “Mobilität der Zukunft” zwischen den beiden Städten unterzeichnet. Ziel ist insbesondere, gegenseitig von entsprechenden Aktivitäten und aus Projekten zu lernen, um weitere Schritte in Richtung einer nachhaltigen Mobilität zu gehen. Unterstützt werden die Kommunen durch zwei wissenschaftliche Partner, die Westsächsische Hochschule Zwickau und die Duale Hochschule Gera-Eisenach. Dementsprechend unterschrieben auch Prof. Tobias Teich (WHZ) sowie Prof. Burkhard Utecht (Präsident der Dualen Hochschule Gera-Eisenach) die Kooperationsvereinbarung. Zugleich konnte Maxi Pohlschmidt, Projektmitarbeiterin der Stadt Zwickau, bei dem Pressetermin im Zwickauer ubineum Ergebnisse aus der ersten Phase von „Z-Move 2025“ präsentieren.

Z-Move 2025 - „Zwickauer Mobilitätsmanagement für berufsbedingte Verkehrsbewegungen 2025“

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierten Wettbewerbs „MobilitätsWerkStadt 2025“ hatte Zwickau 2019 das Forschungsprojekt „Zwickauer Mobilitätsmanagement für berufsbedingte Verkehrsbewegungen 2025“ (Z-Move 2025) eingereicht. Mit ihrer Projektskizze konnte sich die Stadt gemeinsam mit 44 weiteren Kommunen gegen mehr als 160 deutschlandweite Wettbewerber durchsetzen. „Z-Move 2025“ wird in der ersten Phase mit einer Summe von rund 100.000 Euro zu 100 Prozent durch das BMBF gefördert.

Zentraler Bestandteil des Projekts, das seit Juni 2020 bearbeitet wird, war die Online-Befragung von Pendlern, die im Oktober 2020 durchgeführt wurde. Fast 900 Personen beteiligten sich an der Analyse, deren Ergebnisse heute vorgestellt wurden. Erfasst wurden beispielsweise das Mobilitätsverhalten von Arbeitnehmern, die Gründe für die Wahl bestimmter Verkehrsmittel oder auch Verbesserungsvorschläge. Die Ergebnisse bilden eine wichtige Grundlage für ein Mobilitätskonzept sowie die Planung, Umsetzung und Erprobung spezifischer Maßnahmen. Letztere sollen in einer zweiten Phase umgesetzt werden. Zwickau ist zuversichtlich, zu den 14 Städten zu gehören, die für diese Fortführung durch den Bund ausgewählt werden.

In dieser Projektphase spielt dann auch die Kooperation mit Gera eine große Rolle, wie Oberbürgermeisterin Constance Arndt betonte: „Projekte wie Z-Move 2025 bieten die Möglichkeit, sich mit anderen Städten zu vernetzen und gemeinsam an der Mobilitätswende zu arbeiten. Neben Themen von Z-Move 2025 stehen Inhalte von Projekten wie E-Com oder auch ZED stellvertretend für all die Maßnahmen, welche ergriffen werden müssen, um auch in Zukunft lebenswerten urbanen Raum für die Bevölkerung zu schaffen. Ziel sollte es sein, dass Städte deutschlandweit voneinander lernen und sich zusammen weiterentwickeln, denn die Fragen der Zeit können wir nicht allein beantworten. Der Vertrag einer Zusammenarbeit zwischen Gera und Zwickau, welchen wir hier heute unterzeichnen, kann als Auftakt eines verstetigten Austauschs zwischen den beiden Städten gesehen werden.“

Die Kooperation

Der regelmäßige Austausch zwischen den beiden Städten im Rahmen von Projekten soll den Transfer von Ergebnissen gewährleisten, um Bausteine der urbanen Verkehrswende bundesländerübergreifend schneller umsetzen zu können. Im Rahmen von „Z-Move 2025“ stehen dabei konkrete Projektbestandteile im Mittelpunkt. Um die Generalisierbarkeit und Wirkung von Maßnahmen zu erhöhen, wird mit Gera eine Partnerkommune einbezogen, die Interesse zeigt, (Teil-)Aspekte künftig auch angepasst an ihren lokalen Kontext zu übernehmen. Somit wird Gera in Projektaktivitäten einbezogen und ein steter Austausch, z. B. im Rahmen verschiedener Veranstaltungsformate, findet statt. 

Julian Vonarb, Oberbürgermeister der Stadt Gera, erklärte dazu: „Mein anspruchsvolles Ziel ist es, dass Gera die Mobilität der Zukunft für Deutschland aktiv mitgestaltet: Wie werden wir uns in Zukunft fortbewegen? Welche Bedeutung wird das Auto für uns dabei spielen, im Alltag und auf Reisen? Wie werden Städte ihre Verkehrsprobleme lösen und wie kann Mobilität auch im ländlichen Bereich gesichert werden? Wir werden dabei unterstützen, als Anwenderregion Antworten auf solche und weitere Fragen zur Entwicklung der Mobilität zu liefern. Unser autonomer Kleinbus EMMA war erst der Anfang. Mit Zwickau werden weitere wichtige Schritte in die Tat umgesetzt werden.“ 

Ein entstandenes Netzwerk zwischen den beiden Städten sowie der beiden ortsansässigen (Fach-) Hochschulen (Westsächsische Hochschule Zwickau, Duale Hochschule Gera-Eisenach) stärkt den Wirtschaftsraum Ostthüringen/Westsachsen und kann bestehende Ungleichgewichte gegenüber bundesdeutschen Metropolen reduzieren. 

Die Pressekonferenz fand im ubineum statt. Die ehemalige Schwimmhalle wurde zu einem Forschungs- und Transferzentrum entwickelt und ist ein Ort der interdisziplinären Zusammenarbeit von Forschung, Praxis und Kommune. Hier arbeiten die Beteiligten gemeinsam an Aufgabenstellungen rund um das nachhaltige Wohnen und Leben der Zukunft in Zwickau – so auch im Themenbereich Mobilität.

v. l. n. r.: Prof. Burkhard Utecht (Präsident der Duale Hochschule Gera-Eisenach), Julian Vonarb (Oberbürgermeister Stadt Gera), Constance Arndt (Oberbürgermeisterin Stadt Zwickau) und Prof. Tobias Teich (Westsächsische Hochschule Zwickau)