Hochschule startet neues Forschungsprojekt für Wasserstofftechnologien

veröffentlicht am: 23.01.2024

Ein innovatives Motorenkonzept, das auf wasserstoffbasierte Kraftstoffe ausgelegt ist, soll im Rahmen eines zukunftsweisenden Forschungsprojektes entwickelt werden, das an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) startet. Das dreijährige Vorhaben trägt nach Angaben der WHZ den Titel „Hocheffizienter Multi‐Fuel‐Motor mit innovativer Sensorik für nachhaltige Mobilität und Energieversorgung (MetHyMot)“ und wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) und vom Freistaat Sachsen gefördert. Die Kosten lägen bei etwa 1,5 Mio. Euro.

Als mögliche Anwendungsfelder kommen entsprechend der Hochschulinformation wasserstoffbetriebene Blockheizkraftwerke oder Fahrantriebe im On- und Off-Road-Bereich in Betracht. Dabei wird kein Benzin- oder Dieselmotor für den Wasserstoffbetrieb umgerüstet. Durch die Nachwuchsforschungsgruppe soll der Motor vielmehr grundlegend neu und mit innovativen Komponenten konzipiert werden. Ziel sei dabei auch, einen maximalen Wirkungsgrad und minimale Emissionen zu erreichen.

„Neue Technologien bergen immer auch Vorbehalte und Risiken, die einer breiten Anwendung hinderlich sein können. Wir erleben gerade im Zuge der Energiewende, wie wichtig die gesellschaftliche Akzeptanz ist“, betont Projektleiter Prof. Ulrich Walther von der WHZ. So stoße insbesondere die Nutzung von Wasserstoff als Energieträger aufgrund seiner Stoffeigenschaften vielfach auf Skepsis. Vor diesem Hintergrund sollen im Rahmen des Forschungsprojektes auch ökonomische und gesellschaftliche Belange analysiert, Hemmnisse erkannt und minimiert werden. Zudem werden technische Möglichkeiten zur Detektion der Wasserstoffkonzentration (Sensorik) erforscht, die einerseits der Sicherheit, andererseits dem optimalen Motorbetrieb im Sinne bestmöglicher Effizienz dienen.

Insgesamt bearbeiten sieben junge Absolventen als Nachwuchsforschungsgruppe die unterschiedlichen wissenschaftlichen Fragestellungen. Betreut werden sie dabei von vier Professoren an vier Fakultäten: Prof. Michaela Gläß (Wirtschaftswissenschaften), Prof. Ulrich Walther (Kraftfahrzeugtechnik), Prof. Robert Täschner (Elektrotechnik) und Prof. Daniel Schondelmaier (Physikalische Technik / Informatik). Die Zielrichtung des Projektes steht im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Forschungsfeld All Electric Society, dem sich die WHZ in ihrem Hochschulentwicklungsplan verschrieben hat.

Die Nachwuchsforschergruppe der WHZ (rechts:nProjektleiter Prof. Ulrich Walther)
© WHZ/ Helge Gerischer