10 Jahre Max-Pechstein-Museum Zwickau

veröffentlicht am: 25.03.2024

Das Kulturamt informiert:

Jubiläumswochenende vom 12. bis 14. April

Das Zwickauer Max-Pechstein-Museum, das einzige seiner Art weltweit, feiert Jubiläum! Über 50 Werke aus sieben Jahrzehnten sind integraler Bestandteil des Hauses, das Max Pechstein (1881 – 1955) selbst mehrfach besuchte und das diesem bedeutenden Vertreter des deutschen Expressionismus bereits 1925 und 1947 umfassende Ausstellungen widmete. Die einzigartige Dauerausstellung lässt die Kunstsammlungen einen besonderen Platz in der deutschen Museumslandschaft einnehmen. Mit freiem Eintritt und einem bunten Veranstaltungsprogramm sind die Besucher vom 12. bis 14. April herzlich eingeladen.

Seit der Eröffnung der öffentlich zugänglichen Dauerausstellung am 12. April 2014 ist es gelungen, die Pechstein-Sammlung gezielt zu erweitern: Der Bestand an eigenen Gemälden konnte mittlerweile um mehr als ein Drittel vergrößert werden. Ebenso kamen durch Ankäufe und Schenkungen hunderte Werke auf Papier ins Zwickauer Museum, darunter sowohl Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken als auch illustrierte Briefe und Postkarten, angewandte Arbeiten und Dokumente. Diese werden nicht nur für zukünftige Generationen bewahrt und für die wissenschaftliche Forschung genutzt. In regelmäßigen, umfangreichen Sonderausstellungen, in ergänzenden Symposien und in Publikationen wird die Bandbreite von Pechsteins reichem Schaffen der Öffentlichkeit vorgestellt.

Anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Max-Pechstein-Museum werden nun ausgewählte, bisher nie oder kaum gezeigte, einzigartige Objekte aus dem umfangreichen Eigenbestand präsentiert. Dazu gehören beispielsweise originale Bild-Postkarten mit historischen Ansichten von Zwickau, die Max Pechstein beschrieben und verschickt hat, drei Druckstöcke oder ein Familienstammbuch, auf dessen letzter Seite Pechstein seine Hochzeitsfeier selbst gezeichnet hat.

Von Zwickau in die Welt

In den letzten 10 Jahren lockten vor allem selbst erarbeitete Pechstein-Sonderausstellungen tausende Besucher nach Zwickau. Oft wurden diese überaus erfolgreich von anderen deutschen Museen übernommen. Leihgaben der Sammlung bereicherten nationale wie internationale Ausstellungen, darunter in Frankreich, Schweden, in der Schweiz, und – aktuell - in Wiesbaden. 

Für überregionale Strahlkraft sorgt zudem der unter anderem in Zwickau, Paris und New York gedrehte Dokumentarfilm „Max Pechstein. Geschichte eines Malers“, der nicht zuletzt Beleg ist für die enge Zusammenarbeit mit bundesweit agierenden Stiftungen, Förder- und Kooperationspartnern, darunter die Max-Pechstein-Urheberrechtsgemeinschaft und -Stiftung.

Während des Jubiläumswochenendes finden nach der Auftaktveranstaltung am Abend des 12. April am Samstag (13. April) beispielsweise zwei Vorträge statt, u.a. mit der Enkelin von Max Pechstein, Julia Pechstein. Am Sonntag folgen drei öffentliche Führungen sowie eine Mitmachaktion für Kinder. Der Eintritt sowohl in die Dauerausstellung als auch zu den Veranstaltungen aus Anlass des Geburtstages sind frei! Am Samstag wird um 19.30 Uhr im Filmpalast Astoria außerdem der Dokumentarfilm gezeigt. Karten hierfür sind ab sofort erhältlich.

Das Max-Pechstein-Museum

Lange war es nur ein Traum: Ein eigenes Museum für Max Pechstein (1881–1955)! In den Kunstsammlungen Zwickau findet sein Lebenswerk seit nunmehr zehn Jahren einen attraktiven Ausstellungsort. In vier Räumen werden etwa 50 Werke – darunter Gemälde, Skulpturen und kunstgewerbliche Arbeiten – aus Pechsteins gesamter Schaffenszeit gezeigt.

Damit würdigt seine Geburtsstadt ihren bedeutenden Sohn. Bekannt wurde Pechstein als Mitglied der 1905 in Dresden gegründeten Künstlergruppe
„Brücke“ durch seine farbintensiven Gemälde mit Darstellungen von Mensch und Natur. Die Spannbreite seines künstlerischen Schaffens reicht jedoch weit über die bedeutenden Werke aus der „Brücke“-Zeit hinaus. So werden in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum Arbeiten aus sechs Jahrzehnten zu sehen sein. Damit stellt erstmals in diesem Umfang eine museale Dauerausstellung das Werk des herausragenden deutschen Expressionisten vor. Die Auswahl spannt den Bogen von der frühen, 1896 entstandenen Studie des jugendlichen Pechstein bis zum letzten Gemälde aus dem Jahr 1953. Die Schau beinhaltet neben den Landschaften und Stillleben zudem dekorative Werke wie Glasbilder und Skulpturen, aber auch die weniger bekannten Mosaike. Ebenso gehören bisher kaum öffentlich gezeigte Porträts von Familienangehörigen oder das farbenfrohe, fast surreal zu bezeichnende Spätwerk des Künstlers zu den Besonderheiten dieser Präsentation. Einen absoluten Höhepunkt stellen allerdings die Gemälde dar, die im Anschluss an Pechsteins Reise in die Südsee im Jahr 1914 entstanden sind und die wie kaum eine andere Werkgruppe seine Sehnsucht nach Einfachheit und Ursprünglichkeit ausdrücken.

Ein Rundgang durch das Max-Pechstein-Museum ist eine Reise durch die
Schaffensphasen des berühmten Zwickauers.

Programm

12. April │ 18 Uhr
Auftakt 10 Jahre Max-Pechstein-Museum+

Ein eigenes Museum für Max Pechstein! In den Zwickauer Kunstsammlungen findet sein Lebenswerk seit dem 12. April 2014 einen attraktiven Ausstellungsort. Mit einer vielseitigen Präsentation von 50 Werken aus allen Schaffensphasen würdigt seine Geburtsstadt ihren bedeutenden Sohn seit nunmehr zehn Jahren.
Zum Jubiläum des Max-Pechstein-Museums laden wir herzlich in die
KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU ein.

Eintritt frei


13. April │ 14 Uhr
Vortrag von Julia Pechstein, Enkelin von Max Pechstein
Geschichte hinter den Bildern

Erzählen Bilder Geschichten? In Kinderbüchern, Comics und illustrierten Büchern ja, denn dann sind es Bildergeschichten. Können es auch Bilder von Künstlern? Ja! Das kann nun vielfältig sein, entweder sind es die Rückseiten, die Entstehungsbezüge oder was die Bilder im Laufe ihres Lebens erfahren haben. Diese unterschiedlichen, spannenden und erstaunlichen Geschehnisse vermittelt der Vortrag von Julia Pechstein, Enkelin des Expressionisten, anhand vieler Beispiele von Max Pechstein.

Eintritt frei

13. April │ 15.30 Uhr
Vortrag von Annika Weise, Kuratorin Max-Pechstein-Museum
„Wände her für Max Pechstein!“

Was motivierte vor über 100 Jahren Max Raphaels berühmten Ausruf, der zum Titel des weltweit einzigartigen Max- Pechstein-Museums wurde? Räume auszuschmücken und zu gestalten war gerade für den jungen Max Pechstein selbstverständlich. Er verstand sich als Kunst-Handwerker und moderner Raumkünstler. So thematisiert der Vortrag den angewandten Bereich seiner Kunst und seine frühen Jahre in Berliner Intellektuellen- und Künstlerkreisen.

Eintritt frei

13. April │ 19.30 Uhr
Filmpräsentation im Filmpalast Astoria
Max Pechstein. Geschichte eines Malers
Max Pechstein war zu seiner Zeit der erfolgreichste Maler des deutschen
Expressionismus. Erstmals wird in dem Dokumentarfilm des Regisseurs Wilfried Hauke das abenteuerliche Leben Pechsteins in packenden Bildern erzählt.
Ab 19 Uhr findet das Meet & Greet mit Mitgliedern der Familie Pechstein statt, inklusive einem Glas Sekt.

Karten sind für 8 Euro ab sofort an der Kinokasse oder online erhältlich.

14. April │ 11.30 Uhr
Öffentliche Führung, Schwerpunkt: Max Pechsteins Schaffensparadiese
„Ich sog mich voll Licht und Farbe in der von den Menschen
nicht verdorbenen Natur.“
Weit gereist ist der 1881 in Zwickau geborene Künstler Max Pechstein im Laufe seines Lebens, hatte in Paris und New York gelebt, mehrfach Italien erkundet, die Sommer wiederholt in Nidden auf der Kurischen Nehrung und in Hinterpommern verbracht und schließlich 1914 sein persönliches Paradies auf den südpazifischen Palau-Inseln gefunden. Seit jeher dem Ideal eines einfachen wie erfüllten Lebens in, mit und aus der Natur folgend, reagiert Pechstein künstlerisch auf die Eindrücke von Land und Leuten. Die Führung zeigt auf, wie sich Pechsteins Stil mit jedem Aufenthaltsort veränderte und weiterentwickelte.

Eintritt frei


14. April │ 14 bis 17 Uhr
Mitmachaktion für Kinder
PechsteinBILD

Kräftige Pinselstriche und leuchtende Farben: Inspiriert von den lebendigen Gemälden möchten wir gemeinsam mit euch an einem riesigen Max-Pechstein-Bild arbeiten. Egal ob malen, zeichnen, kleben oder stempeln, dem Einfallsreichtum sind keine Grenzen gesetzt. Jeder kann so ein eigenes von Pechstein inspiriertes Bild auf einem großen Zeichenbogen gestalten. Am Ende entsteht ein einzigartiges Kunstwerk.

Eintritt frei

14. April │ 15 Uhr
Öffentliche Führung durch das Max-Pechstein-Museum
„Malen ist ein verdammt feines Laster“
Ein Rundgang durch das Max-Pechstein-Museum gleicht einem Streifzug durch das
Lebenswerk des weltbekannten Expressionisten.
Anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Max-Pechstein- Museums werden zudem
ausgewählte, bisher nie oder kaum gezeigte, einzigartige Objekte aus dem
umfangreichen Eigenbestand präsentiert.

Eintritt frei


14. April │ 15 Uhr
Öffentliche Führung durch die mineralogisch-geologischen Sammlungen
PechSTEIN
Katastrophenmeldung: Vulkanische Asche bedeckt weite Teile Sachsens! Kurz nach 300 Millionen Jahren vor unserer Zeit brach wohl im nördlichen Sachsen ein Supervulkan aus. Nach Schätzungen wurde ein Volumen von über 40 Kubikkilometern Asche ausgeworfen, die ein Fläche von etwa 2000 Quadratkilometern mit einer durchschnittlich 20 m mächtigen Schicht bedeckt. Die Glutwolken breiteten sich auch bis nach Zwickau aus und führten unter anderem zur Bildung von Pechstein.

Eintritt frei

14. April │ 15 Uhr
Öffentliche Führung; Schwerpunkt: Max Pechstein und Kunstgewerbe
„Kunst ist Steigerung des Handwerks“
Zeitlebens widmete sich der freischaffende Künstler Max Pechstein auch Aufträgen für Wandmalereien, Deckenfresken, Glasfenster und Mosaike. Das dekorative Arbeiten verschafft Max Pechstein zusätzliches Einkommen und großes Ansehen in der Öffentlichkeit. Sein vielseitiges Talent nutzte er, um Kontakte mit Architekten, Kunstgewerblern und Sammlern zu knüpfen. Die Führung widmet sich dieser eher unbekannten Facette des Künstlers.

Eintritt frei

Max-Pechstein-Museum
© Gregor Lorenz
Plakat 10 Jahre Max-Pechstein-Museum
Max Pechstein als Juror des ersten Max Pechstein Preises in den Räumen des Museums 1947