Reihe Schumann Plus: Entlang der Elbe am 26sten Mai

veröffentlicht am: 16.05.2024

Das Kulturamt informiert über Fortsetzung der Konzert-Abo-Reihe:

Entlang der Elbe bewegt sich das Schumann Plus Konzert am Sonntag, 26. Mai 2024 um 17 Uhr im Robert-Schumann-Haus Zwickau mit besonderen Solisten. Es gastieren Manuel Fischer-Dieskau (Violoncello), Sohn des Zwickauer Robert-Schumann-Preisträgers Dietrich Fischer-Dieskau, und die kanadische Pianistin Connie Shih.

Das Konzert vereint Robert Schumanns Dresdner Komposition Adagio und Allegro op. 70 mit den Cellosonaten seiner aus Hamburg bzw. Altona gebürtigen Schüler Brahms und Reinecke.

Ein Klassiker der Hornliteratur ist das Adagio und Allegro op. 70 von Robert Schumann. Schumann gilt als Pionier in der Komposition für das moderne Ventilhorn, welches sich in den 1840er Jahren allmählich durchzusetzen begann. Um Werke für Instrumente, die eher selten erlernt wurden, besser verkaufen zu können, war es nicht unüblich, diese auch für andere Instrumente zu vermarkten, so dass Opus 70 nicht nur für Horn, sondern auch in den Ausgaben für Violoncello sowie Violine vom Komponisten autorisiert wurden.

Hatte Johannes Brahms seine Cellosonate Nr. 1 als Dreißigjähriger komponiert, so gehört seine Cellosonate Nr. 2 op. 99 zu seinen späten Werken. Komponiert anno 1886 am schweizerischen Thuner See stand ihm für dieses Werk einer der besten und technisch versiertesten Cellisten vor Augen, dem er die Sonate auch dedizierte: Robert Hausmann. Hausmann war Cellist des Joachim Quartetts, enger Freund von Johannes Brahms und er verlangte schon lange nach einer Komposition, nach Möglichkeit eines Konzerts, für sein Instrument aus der Feder von Johannes Brahms. 

Carl Reinecke, Jubilar des Jahres 2024, wurde 1824 in Altona geboren und konnte dank eines Stipendiums seines Landesherrn in Leipzig studieren. Schnell machte er sich einen Namen als Pianist und Komponist, nach verschiedenen Stationen ging er als Lehrer ans Konservatorium in Köln. Weitere Stationen waren Barmen und Breslau, ehe er einem Ruf des Gewandhaus Leipzig folgte und 35 Jahre lang die Geschicke des Orchesters leitete. Mit Robert und Clara Schumann war Reinecke befreundet; verlangte ein Verleger von Robert Schumann zu einem Werk einen Klavierauszug, so vertraute er sehr gerne auf die Bearbeitungskünste Carl Reineckes. Seine dritte Cellosonate entstand im Jahr 1897 und ist Johannes Brahms gewidmet. Die Originalhandschrift der Sonate ist im Robert-Schumann-Haus Zwickau erhalten und in der Sonderausstellung „Carl Reinecke (1824–1910)“ zu sehen.

Der Cellist Manuel Fischer-Dieskau gehört seit seiner Zeit als Cellist des Cherubini-Quartetts, mit dem er bis 1995 auf allen bedeutenden Podien der Welt konzertierte, zu den herausragenden Musikern seiner Generation. Seine Erfahrungen als Kammermusiker und Solist an der Seite von Künstlern wie Christian Zacharias, Katja & Marielle Labèque, Sabine Meyer oder Reinhard Goebel machen ihn zu einem gefragten Partner auf den internationalen Konzertpodien.

Die kanadische Pianistin Connie Shih gab im Alter von neun Jahren ihr Orchesterdebüt mit Mendelssohns erstem Klavierkonzert mit dem Seattle Symphony Orchestra, trat als Solistin mit zahlreichen Orchestern in Amerika und Europa auf und reiste 2022/23 mit Schumann-Preisträger Steven Isserlis durch Asien, Amerika und Europa. Mit Manuel Fischer-Dieskau nahm sie die Cellosonaten von Carl Reinecke und Ludwig van Beethoven auf CD auf.

Eintrittskarten zu 12 € (erm. 9 €) sind an der Museumskasse zu den gewohnten Öffnungszeiten erhältlich. Eine Vorbestellung ist möglich unter 0375 834406 oder schumannhauszwickaude. Vorbestellte und nicht abgeholte Karten werden eine halbe Stunde vor Konzertbeginn in den freien Verkauf gegeben. Vor dem Konzert, um 16.15 Uhr, findet die Eröffnung der neuen Sonderausstellung aus Anlass des 200. Geburtstags von Carl Reinecke statt – der Eintritt dazu ist frei.

kanadische Pianistin Connie Shih
© Joanna Bergin