Rund 70 Bürger bei der Einwohnerversammlung in Crossen

veröffentlicht am: 08.05.2025

Krisenvorsorge und die Notfallmeldestellen, der Verkehrsentwicklungsplan 2040 (VEP 2040) sowie die Anfragen und Anregungen der Bürger standen im Mittelpunkt der Einwohnerversammlung in Crossen. Zu dieser hatte Oberbürgermeisterin Constance Arndt gestern die Bürger dieses Stadtteils sowie aus Schneppendorf, Niederhohndorf und Hartmannsdorf in das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr eingeladen.

Nils Eichhorn, Leiter des Feuerwehramtes, warb bei den rund 70 Teilnehmern zunächst dafür, an die Krisenvorsorge zu denken. Der flächendeckende Stromausfall, der jüngst Spanien und Portugal betraf, belege beispielhaft, dass außergewöhnliche Ereignisse leider nicht ausgeschlossen werden können. Heiko Kluß erläuterte das Konzept der Notfallmeldestellen. Der Abteilungsleiter vorbeugende Gefahrenabwehr beschrieb, dass diese in allen Gerätehäusern der Freiwilligen Feuerwehren sowie in der Dittesschule, im Bereich des Westsachsenstadions und in Hüttelsgrün eingerichtet werden. Aktiviert werden sie, wenn alle (!) relevanten Kommunikationswege (Mobiltelefone, Festnetz, Internet, etc.) gleichzeitig ausfallen. An die Notfallmeldestellen können sich Bürgerinnen und Bürger im Bedarfsfall wenden, um Notfälle zu melden oder um Notrufe abzusetzen. Ergänzend arbeite man daran, Bürgerinformationszentren (BIZ) zu etablieren, die im Falle längerer Ereignisse zum Tragen kommen, wie beispielsweise bei einem flächendeckenden Stromausfall. Die BIZ sollen in Zusammenarbeit mit dem Landkreis und dem Rettungszweckverband im Laufe des Jahres einsatzbereit sein. Hier soll u.a. eine medizinische Notfallversorgung oder die Möglichkeit zum Laden von Akkus (lebens-) wichtiger Gräte geschaffen werden. In Zwickau sind insgesamt sieben solcher Bürgerinformationszentren geplant.

Auf den VEP 2040 ging Projektleiter Erik Höhne ein. Der Verkehrsentwicklungsplan stellt die künftige Rahmenplanung dar, wie in den nächsten Jahrzehnten Mobilität in Zwickau gestaltet werden soll. Dabei werden verschiedene Mobilitätsformen berücksichtigt, wie beispielsweise Auto, Fahrrad, ÖPNV oder Fußgänger. Derzeit befinde man sich bei der Erarbeitung noch in der Analysephase, an die sich Strategie sowie Maßnahme- und Umsetzungsplanung anschlössen. Wichtig sei der Stadt dabei die Beteiligung sowohl von Interessenvertretern als auch von Bürgern. Aus diesem Grund fand beispielsweise die große Haushaltsbefragung sowie eine Onlinebeteiligung statt. Praktiziert wurde dies auch bei der gestrigen Einwohnversammlung, bei der die Teilnehmer ihre konkreten Kritikpunkte auf einer Karte straßengenau markieren konnten.

Im Anschluss nutzten etliche Bürger die Möglichkeit, um Fragen zu stellen. Beispielsweise ging es um die Berthelsdorfer Straße. Angeregt wurden etwa vermehrte Geschwindigkeitskontrollen oder die Schaffung eines Zebrastreifens. Weitere Hinweise betrafen u.a. wilde Müllablagerungen, die Straßenbeleuchtung oder den Sportplatz. Thomas Pühn, Leiter des Tiefbauamtes, erläuterte auf Nachfrage, dass der Neubau der Mühlgrabenbrücke aufgrund geänderter Rahmenbedingungen und anderer Gesetze nun größer als ursprünglich geplant ausfalle. Dabei beachte man bereits jetzt, dass die Brücke so gebaut werde, dass künftig die Nordumfahrung angebunden werden könne, wenn dies erforderlich werden sollte. Anfang 2026 wolle man die Unterlagen an die Landesdirektion übergeben, sodass dann das notwendige Planfeststellungsverfahren beginnen könne. Die Frage, inwieweit die Nordumfahrung sowie die Weiterführung ab der „Sorge“ noch aktuell seien, antwortete Erik Höhne, dass dies im Rahmen des VEP 2040 analysiert und geprüft werde.

Die Einwohnerversammlung endete nach 1 ½ Stunden um 19.30 Uhr. Im Anschluss nutzten verschiedene Teilnehmer noch die Möglichkeit zum Gespräch mit Oberbürgermeisterin Arndt und den Vertretern der Stadtverwaltung.

Bei Fragen, die nicht vor Ort beantwortet werden konnten, erhalten die Fragesteller im Nachgang eine schriftliche Antwort.

Oberbürgermeisterin Constance Arndt stand gestern in Crossen Rede und Antwort.
Die teilnehmer hatten auch die Möglichkeit, ihre konkreten, den Verkehr betreffenden Wünsche in einen Plan einzutragen.