Das Tiefbauamt informiert:
Zeitgemäßes und aufwertendes Update sorgt für mehr Aufenthaltsqualität und -dauer
Die Zeit baulich bedingter Einschränkungen und Umwege im Bereich Marienstraße und Marienplatz ist vorbei. Heute konnte der letzte Bauabschnitt der Marienstraße zur Nutzung freigegeben werden.
Seit März 2024 (mit Winterunterbrechung) wurde der gesamte Straßenkörper der Marienstraße auf einer Länge von ca. 175 Metern grundhaft ausgebaut. Neu sind jetzt nicht nur der Straßenoberbau, die darunterliegenden Medien und die Gehwege, auch der Marienplatz am Dom St. Marien erhielt mit neuen gestalterischen Akzenten ein zeitgemäßes und aufwertendes Update.
Marienstraße
Die Marienstraße erhielt im Abschnitt zwischen Lieferzufahrt Zwickau-Arcaden und Hauptmarkt einen komplett neuen Oberbau in Pflasterbauweise. Der Marienplatz wurde mit hochwertigen grauen Granitgroßpflastersteinen unterschiedlicher Formate befestigt und die Gehwege mit dem für die Stadt Zwickau typischen großformatigen Granitplattenbelag. Die Traufbereiche bzw. Gebäudeanschlüsse erhielten einen Granitkleinpflasterbelag. Wegen des sehr geringen Längsgefälles der Straße wurden beidseitig der Fahrbahn Pflasterrinnen aus Granitkleinsteinen eingebaut. Diese sorgen von nun an für einen kontrollierten Abfluss der Oberflächenwässer im gesamten Baubereich.
Marienplatz
Der vorhandene Bergahorn auf dem Marienplatz konnte erhalten bleiben. Eine großzügige, offen angelegte Baumscheibe verbessert die Standortbedingungen des Baumes maßgeblich. Um den Baum herum wurde eine Rundbank installiert und nördlich des Baumes zwei bereits bepflanzte Hochbeete mit weiteren Sitzmöglichkeiten angelegt. Die neue Ruhezone wertet den Marienplatz nicht nur auf, mit der Neugestaltung wird der Platz auch weiteren Nutzungsansprüchen gerecht. Eine Ausstattung mit Papierkörben, Anlehnbügeln für Fahrräder und ein neues Wasserspiel rundet die Gestaltung ab. Letzteres ist ein sogenannter Wasserstrudel, der mit einer Kurbel angetrieben werden kann. Wer die Handkurbel dreht, erlebt zwei Kräfte, die sich in einem „Je-desto-Verhältnis“ austauschen und sieht das formende Prinzip einer Strudelbewegung. Das neue Wasserspiel wurde bewusst im Bereich der Ruhezone platziert, da es mit Dom und Baum im Hintergrund auch ein schönes Fotomotiv hergibt. Die Säule ist mit einer Art Frostschutzmittel gefüllt, sodass das Wasserspiel das ganze Jahr über bespielbar – und auch wartungsfrei – bleibt.
Mariengäßchen
Im Mariengäßchen, dass bereits seit Ende Mai 2025 fertig ist, erfolgte auf der gesamten Länge der Einbau von gestocktem Granitkleinpflaster. Aufgrund der sehr ebenen Oberfläche ist es barrierefrei und kann somit auch von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sehr gut genutzt werden. Beidseitig angelegte Entwässerungsrinnen sorgen für eine optimale Oberflächenentwässerung, sodass auch keine Pfützen mehr entstehen.
Der gesamte Straßenzug im Baubereich wurde mit neuen Altstadtkandelabern und einer modernen LED-Beleuchtung versehen.
Medien
Im Rahmen der Baumaßnahme verlegte die Wasserwerke Zwickau GmbH auf einer Länge von insgesamt 240 m eine neue Trinkwasserversorgungsleitung und wechselte die Hausanschlussleitungen bis an die Wasserzähleinrichtung in den anliegenden Häusern aus. Auch alle Abwasseranschlussleitungen - vom Hauptkanal bis zu den Grundstücksgrenzen – wurden erneuert und die Schächte des Abwasserkanals saniert. Im Kanal stehen im Frühjahr 2026 noch wenige Restarbeiten an. Die Schächte wurden mit neuen Schachtdeckeln mit dem Zwickauer Stadtwappen versehen.
Im Rahmen der Straßenbaumaßnahme verlegte die Zwickauer Energieversorgung GmbH auch neue Stromkabel und erneuerte einzelne Stromhausanschlüsse. Die Tele Columbus Gruppe (Pyur) nutzte ebenfalls die Gelegenheit, um im Zuge der Straßenbaumaßnahme eigene Leitungen zu erneuern. Gleiches betrifft die Telekom, die ihren Bestand erneuerte und im Baubereich Glasfaserkabel verlegte.
Ursprünglich war geplant, den großen, am Pflanzbeet befindlichen, Telekomverteilerschrank zu versetzen. Das war (seitens der Telekom) leider nicht möglich. Ein schönes Gesamtbild des Platzes wird es aber dennoch geben, denn der Verteilerschrank erhält noch eine optische Aufwertung. Hierzu lief bereits ein Gestaltungswettbewerb mit Schülerinnen und Schülern des Clara-Wieck-Gymnasiums. Am Mittwoch, 26. November 2025 erfolgte durch eine Jury die Bewertung der insgesamt 16 eingereichten 3D-Entwürfe. Der Siegerentwurf soll im Frühjahr auf Folie geplottet und anschließend auf den Verteilerschrank geklebt werden (in Trägerschaft der Telekom). Zum Wettbewerb selbst und der Umsetzung des Siegerentwurfs wird zu einem späteren Zeitpunkt ausführlich informiert.
Mit der Fertigstellung der Marienstraße ist es gelungen, einen guten Kompromiss zwischen Anlieger-, Liefer- bzw. Kundenverkehr und einer deutlichen Verbesserung der Aufenthaltsqualität für Fußgänger zu finden. Die verbreiterten Seitenbereiche, niedrigen Bordanschläge, ebenen Belagsflächen und die Schaffung eines verkehrsberuhigten Bereiches bieten Einheimischen und Gästen der Stadt nun ideale Bedingungen zum entspannten Schlendern und Verweilen. Mit einem neuen Senkelektrant und einer Festplatzverteilung wurden außerdem Voraussetzungen für die Ausgestaltung der Wochen- und Weihnachtsmärkte geschaffen.
Dank
Die Baumaßnahme wurde mit sehr großen Herausforderungen durchgeführt, denn zeitgleich erfolgte ein weiteres Großprojekt, der Um- und Ausbau des ehemaligen Kaufhauses Schocken mit zahlreichen Materiallieferungen, unzähligen Ausbaugewerken und verschiedenen Gerüststellungen.
Dank eines geschickten Handelns aller am Bau Beteiligten war es möglich, den Abschluss der Baumaßnahme Marienstraße / Marienplatz noch vor Weihnachten zu ermöglichen und für die Öffentlichkeit freizugeben.
Das Tiefbauamt möchte sich an dieser Stelle noch einmal bei allen an der Planung und am Bau Beteiligten für ihre Anstrengungen bedanken, ebenso bei allen betroffenen Anwohnern, Gewerbetreibenden und Passanten für ihre Geduld und ihr Verständnis. Besonderer Dank gilt den Mitarbeitern des Bauunternehmens Fachcenter Garten und STL Bau GmbH mit Sitz in Heinsdorfergrund/OT Hauptmannsgrün, die mit viel Engagement die kompletten Bauleistungen realisiert haben.
Kosten
Auch wenn die Schlussrechnung des bauausführenden Unternehmens noch nicht vorliegt, kann bereits zum jetzigen Zeitpunkt festgestellt werden, dass der geplante Gesamtkostenrahmen des städtischen Anteiles in Höhe von 1,95 Mio € eingehalten wird.
Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Bundes, des Freistaates Sachsen und der Stadt Zwickau. Diese Baumaßnahme liegt im Fördergebiet „Historischer Stadtkern 2014“ und wird kofinanziert über das Bund-Länder-Programm „Lebendige Zentren (LZP) - Erhalt und Entwicklung von Orts- und Stadtkernen“. Weiterhin flossen Finanzhilfen des Freistaates Sachsen aus dem „Sonderprogramm Denkmalpflege 2024“ in die Erneuerung der Granitplatten als Platzeinfassung des Domchors. Zuvor erfolgte über eine Fördermaßnahme im LZP im Auftrag der Stadtkirchgemeinde die Ertüchtigung des Gründungsmauerwerkes am Dom und die Reinigung der Domsockelplatten. Die Finanzierung des Wasserspiels erfolgte nach Beschluss der Lenkungsgruppe vom 17. März 2025 größtenteils über den Verfügungsfonds „ZENTRUM.LEBEN“.
Beteiligte am Bau
- Tiefbauamt (Federführung), Garten- und Friedhofsamt, Amt für Umwelt und Stadtplanung, Straßenverkehrsbehörde, Amt für Bauordnung- und Denkmalpflege
- Wasserwerke Zwickau GmbH
- Zwickauer Energieversorgung GmbH
- FACHCENTER GARTEN+STL Bau GmbH
- Ingenieurbüro Tiefbauplanung GmbH, Lichtenstein / Planer Verkehrsanlage
- Planungsbüro Philipp-Heinemann-Dressel GmbH / Planer Ab- und Trinkwasser
- Geo Service Glauchau / Baugrunduntersuchungen