Neugestaltung Ringpromenade unter Einbeziehung mittelalterlicher Wallanlagen

veröffentlicht am: 19.10.2010

Das Garten- und Friedhofsamt informiert:

Nachdem der Abschnitt nördlich von Schloss Osterstein und dem Kornhaus bereits im Juni fertig gestellt werden konnte, wird jetzt die Promenade ab Schloss Osterstein bis Kreuzung Katharinenstraße, einschließlich der Grünflächen um den EDEKA-Markt und dem Gehweg entlang der Katharinenstraße, erneuert.

Ein besonderer Schwerpunkt in diesem Abschnitt stellt neben der Alleepflanzung die Einbeziehung der ehemaligen Stadtbefestigung in die Freianlagengestaltung dar.

 

Derzeit laufende Arbeiten

Die bereits begonnenen Arbeiten konzentrieren sich zunächst auf die Beräumung der seit Jahren verwilderten Freiflächen. Sind die zugewachsenen Mauerreste von den Wurzelgeflechten befreit, können die historischen Mauern wieder bis über das zukünftige Bodenniveau aufgesetzt werden. Die Abfolge der mittelalterlichen Stadtbefestigung ist damit hier zukünftig wieder gut erkennbar.

Gut sichtbar ist bereits jetzt schon die teilweise Nachzeichnung der Einfriedung des ehemaligen Gefängniskomplexes (Zellenhaus). Die verbliebenen Reste werden genutzt, um den bestehenden Geländesprung abzufangen. Oberhalb davon wird zukünftig ein Trittplattenweg innerhalb der Rasenfläche einen guten Blick auf den Verlauf der Zwingermauer ermöglichen.

  

Baulicher Verlauf

Im Rahmen des Bauvorhabens wird als nächstes der Gehweg entlang der Katharinenstraße fertig gestellt. Im Anschluss daran erfolgen die Arbeiten an der Ringpromenade selbst. Zudem soll das noch unbefestigte Stück des Promenadenweges, zwischen dem Ende des ersten Bauabschnittes und der Einfahrt EDEKA-Markt, seine endgültige Deckschicht aus den großformatigen Gehwegplatten erhalten. Diese waren bisher durch den Hersteller auf Grund der geringen Fläche nicht effektiv lieferbar.

Im Verlauf der Allee sollen noch in diesem Jahr 24 Alleebäume (Rotblühende Rosskastanie - Aesculus x carnea) neu gesetzt werden. Außerdem sind 7 Baumpflanzungen auf der Grünfläche vorgesehen. Weitere Gehölz- und Staudenpflanzungen werden das Ringgrün hier zukünftig bereichern. Ergänzend werden Bänke und Abfallbehälter sowie eine Informationstafel aufgestellt.

 

Finanzierung

Diese Maßnahme wird im Rahmen des Bund-Länder-Programms 'Städtebaulicher Denkmalschutz' aus Mitteln des Bundes, des Freistaates  Sachsen und der Stadt Zwickau finanziert. Die Landschaftsbaufirma Roscher & Partner GmbH aus Lichtentanne erhielt im Ergebnis der öffentlichen Ausschreibung den Zuschlag für die Realisierung. Für den jetzt in Angriff genommenen Abschnitt werden 420 T Euro veranschlagt. Die Planungsleistungen wurden an das Büro Architektur Concept übertragen.

 

Verkehrseinschränkungen

Die Umsetzung des Bauvorhabens erfordert die abschnittsweise Sperrung der Gehwege im Baubereich für den Fußgängerverkehr und die zeitweise Verringerung von Fahrspuren im Mündungsbereich der Katharinenstraße auf den Dr.-Friedrichs-Ring und im Verlauf der Ringstraße selbst. Um die Behinderungen für den Verkehr so gering wie möglich zu gestalten, werden erst nach Fertigstellung des Gehweges an der Katharinenstraße und nach Aufhebung der derzeitigen Einschränkungen die Sperrungen im Bereich des Dr.-Friedrichs-Ringes vorgenommen.

Das Garten- und Friedhofsamt bittet die Bürger, sich stets auf die Behinderungen, die sich durch die Sperrung der Gehwege und Fahrspuren ergeben, einzustellen. Ab der Kreuzung Dr.-Friedrichs-Ring/Katharinenstraße muss die Baustelle jeweils auf der gegenüberliegenden Straßenseite umgangen werden. Die Bushaltestelle am Schloss Osterstein bleibt über die Bauzeit hinweg in Betrieb.


Historisches zu den Wallanlagen

Die ehemaligen Wallanlagen - also die Stadtbefestigung des mittelalterlichen Zwickaus - werden heute zu etwa drei Viertel ihrer Länge durch die sogenannten Ringgrünflächen markiert. Nur im Südosten des Stadtkerns verwischen die Neubebauung und Straßen die Lage der ehemaligen Stadtbefestigung. Die wehrhafte Befestigung bestand in der Regel aus einer Abfolge von Stadtmauer, der vorgelagerten, etwa 9 - 12 Meter breiten Zwingermauer, Wassergraben und Futtermauer. Entsprechend den Ergebnissen früherer Grabungen wurde bereits mit der Fertigstellung der Außenanlagen auf dem Gelände des EDEKA-Marktes der Verlauf der Zwingermauer nachgebildet. Westlich des Geländes sind neben der Zwingermauer auch die Reste der Stadtmauer noch sichtbar. Dazwischen wurden die gut erhaltenen Grundmauern eines ehemaligen Gebäudes entdeckt. Unmittelbar im Anschluss unter der Fahrbahn der Katharinenstraße soll sich zudem das Niedere Tor, eines der 4 großen Zwickauer Stadttore, befunden haben.

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