Rückblick - 6. Einwohnerversammlung auf Rädern tourt durch Marienthal

veröffentlicht am: 27.06.2023

Am Mittwoch, 21. Juni 2023 fand wieder eine Einwohnerversammlung auf Rädern statt, die auch den offiziellen Abschluss des Zwickauer STADTRADELNs und den Start der Zwickauer Mobilitätstage darstellte. Die Oberbürgermeisterin Constance Arndt, das Büro Stadtentwicklung und Vertreter einiger Ämter hatten diesmal zu einer Rundtour durch den Stadtteil Marienthal eingeladen. Auf der rund 7 Kilometer langen Strecke wurden wieder mehrere Zwischenstopps eingelegt und fach- und sachkundig zu verschiedenen abgeschlossenen, laufenden und geplanten Baumaßnahmen informiert. Im Fokus stand vor allem das Zwickauer Radwegenetz.

Rund 30 Zwickauerinnen und Zwickauer folgten trotz anfänglich durchwachsenen Wetters der Einladung und fanden sich um 17 Uhr am Freizeitzentrum Marienthal ein. Die Örtlichkeit war Start und erster Infopunkt zugleich, denn das Freizeitzentrum befindet sich aktuell in Sanierung. In einem ersten Bauabschnitt, welcher über die Städtebauförderung finanziert wird, erhält das Objekt eine energetische sanierte Gebäudehülle. Ebenso werden vorbeugende Brandschutzmaßnahmen und die Erneuerung der Wärmeerzeugung durchgeführt. Ab dem Jahr 2025 sollen diese Maßnahmen über das EFRE-Programm 2021-2027 in einem zweiten Bauabschnitt komplementiert und in den Innenräumen fortgesetzt werden. Die vorhandene Raumstruktur (incl. barrierefreier Zugang in die obere Etage) wird aufgrund positiver Nutzungserfahrungen der kommunalen Kinder- und Jugendeinrichtung beibehalten.

Auch die nahegelegene 18.900 Quadratmeter große Parkanlage wird voraussichtlich ab dem Jahr 2025 über das EFRE-Programm 2021-2027 komplett saniert und zu einem attraktiven Aufenthaltsbereich für alle Altersgruppen aufgewertet. Die Fläche liegt zwischen Jakobstraße, Antonstraße, Döhnerstraße und Julius-Seifert-Straße und ist von mehrgeschossiger Wohnbebauung umgeben. In einem ersten Bauabschnitt (2020-2021) wurden bereits Teile der Wegeführung im oberen Bereich des Parks barrierefrei angepasst und ergänzt. Einige Einbauten und Neupflanzungen sorgen bereits für eine bessere Aufenthaltsqualität. Dies soll in einem zweiten Bauabschnitt fortgesetzt werden.

Vorgesehen ist der Rückbau versiegelter Flächen und die Schaffung multifunktionaler Platzflächen sowie verschiedene Aufenthalts- und Spielbereiche. Neben der Herstellung weiterer barrierefreier Parkwege erhält die Parkanlage auch eine neue Parkbeleuchtung und Grünflächen bzw. Pflanzungen von klimaangepassten Gehölzen.

Ein nächster Zwischenstopp wurde an der Rudolf-Weiß-Schule eingelegt. Hier wurde bereits im Rahmen einer Fördermaßnahme die Entsiegelung einer großen, bisher asphaltierten Fläche vorgenommen. Geplant ist zukünftig auch die grundhafte Erneuerung der Geh- und Radwege im Bereich zwischen Rudolph-Weiß-Schule, Sportpark Marienthal und Wohngebiet Lion-Feuchtwanger-Straße/Bertholt-Brecht-Straße. Der aktuell unbefestigte Weg befindet sich in einem verbesserungswürdigen Zustand. Deformationen und unkontrolliert oberflächig abfließendes Niederschlagswasser gefährden die Verkehrssicherheit. Durch die geplante Asphaltbauweise wird die Verkehrsqualität und Nutzbarkeit der Verkehrsanlage maßgeblich erhöht und gleichermaßen auch die Entwässerungsprobleme behoben.

Weiter ging es in Richtung Marienthaler Straße zum Standort Weinhandlung Möckel.

An dieser Stelle informierte das Tiefbauamt über eine geplante Radverkehrsanlage zwischen Weinhandlung und Waldstraße. Für Radfahrer, die stadteinwärts unterwegs sind, soll das Queren der Straßenbahnschienen optimiert werden. Wichtigstes Ziel ist die Verkehrssicherheit an dieser Stelle zu erhöhen. Weiterhin soll der Bau einer Querungshilfe für Fußgänger in Höhe Heinrich-Braun-Straße erfolgen. Hergestellt wird eine Mittelinsel incl. Bordabsenkungen, taktiler Elemente und Gehweganpassungen. Ein teilnehmender Stadtrat regte für alle Maßnahmen in diesem Bereich eine enge Abstimmung mit allen Ver- und Entsorgern an.

Anschließend ging es entlang der Marienthaler Straße stadteinwärts in Richtung Marienthaler Geh- und Radweg. Dieser wird ab Mitte Juli im Abschnitt zwischen Erntestraße und Südblick breiter ausgebaut und mit einem neuen Geländer versehen. Damit wird zukünftig der Begegnungsverkehr in diesem Bereich sicherer.

Eine mitradelnde Stadträtin kritisierte den Ausbau dieses Wegabschnittes, es gäbe ja schon den parallel verlaufenden Brander Marktsteig für den Radverkehr. Die Stadt und mitradelnde Bürger verteidigten die Ausbaupläne und sehen diese als positive Angebotserweiterung. Hierbei handele es sich um eine sogenannte „Y“-Lösung, bei der zwei kurze Radwegabschnitte aus ähnlichen Richtungen später zu einem Radweg werden.

Einen nächsten Zwischenstopp legte die Gruppe auf der Hofer Straße in Höhe Anne-Frank-Straße ein. Auch in diesem Bereich sind Erweiterungen für den Radverkehr geplant. Als EFRE-Maßnahme - und mit Blick auf die geplante Innenstadttangente – ist an dieser Stelle eine neue Radwegverbindung zur Industrierandstraße vorgesehen. Der Realisierungszeitraum kann noch nicht benannt werden und steht unter Vorbehalt des notwendigen Grunderwerbs.

Nächster Stopp entlang des Marienthaler Bachweges war das Viadukt Robert-Blum-Straße. Fahrradfahrer und Fußgänger kennen diese markante Engstelle zwischen dem Marienthaler Bach und dem Pfeiler der Bahnbrücke. Der Geh- und Radweg ist hier sehr schmal und schlecht einsehbar. Deshalb soll er auf die andere Seite des Marienthaler Bachs verlegt werden. Eine Umsetzung ist über das EFRE-Programm 2021-2027 bis spätestens 2027 vorgesehen.

An der ehemaligen Zentralhaltestelle an der Humboldtstraße wurde ein letzter Zwischenstopp eingelegt. Im April 2022 konnte hier eine neue Radverkehrsanlage, welche im Rahmen der EFRE-Förderung 2014-2020 ausgebaut wurde, zur Nutzung freigegeben werden. Ein kurzes Verbindungsstück in Richtung Marienthaler Bachweg fehlt aber noch. Diese Lücke soll im Zusammenhang mit der Umgestaltung der Zentralhaltestelle (B-Plan 120) bis spätestens 2025 geschlossen werden.

Die Einwohnerversammlung auf Rädern endete gegen 19 Uhr mit Erläuterungen zum aktuellen Baugeschehen am ehemaligen Schocken-Kaufhaus. Im Jahr 2022 starteten die Arbeiten zur Revitalisierung des geschichtsträchtigen Objektes. Derzeit laufen die Arbeiten am Rohbau. Im nächsten Jahr wird sich dem Innenausbau gewidmet. Zukünftig werden hier der Einzelhandel, Büroräume und ein Hotel untergebracht sein.

Freizeitzentrum Marienthal
Rudolf-Weiß-Schule
Hofer Straße
Viadukt Robert-Blum-Straße
Revitalisierung Kaufhaus Schocken