Derzeit irreführende Aussagen zum Softeis-Truck - Neugestaltung Marienstraße

veröffentlicht am: 01.12.2023

Marienstraße (2. Bauabschnitt) und Marienplatz werden ab Frühjahr neu gestaltet

Aktuell kursieren – insbesondere in den sogenannten sozialen Medien – irreführende und auch falsche Meinungen zum Softeis-Truck, der aktuell auf einer Freifläche an der Marienstraße betrieben wird. Erweckt wird u.a. der Eindruck, dass die Stadtverwaltung gegenüber dem Betreiber unerwartet die Kündigung ausgesprochen habe und nicht zu Gesprächen bereit sei. Anlass ist, dass die Stadtverwaltung den Mietvertrag für die Fläche kündigte, da diese für die weitere Sanierung und Umgestaltung der Marienstraße und des Marienplatzes benötigt wird.

Richtig ist:

  • Die Fläche wurde bereits für den ersten Bauabschnitt der Marienstraße – zwischen Schumannplatz und Lieferzufahrt Zwickau-Arcaden (einschließlich Rosengäßchen) – benötigt. Schon damals musste sich der Truck einen neuen Standort suchen.
  • Bereits zu diesem Zeitpunkt bot die Stadtverwaltung dem Betreiber Alternativstandorte an, wie z.B. auf dem Schumannplatz. Diese wurden jedoch abgelehnt.
  • Die abgeschlossenen Mietverträge mit dem Betreiber enthielten einen Passus, dass mit der Umsetzung des nächsten Bauabschnitts der Marienstraße die Stadt diese Fläche benötigt und der Mietvertrag gekündigt wird. Somit war diese Tatsache den Mietern bereits bei Vertragsabschluss bekannt.
  • Das städtische Liegenschafts- und Hochbauamt kündigte die Kündigung des Mietvertrages mit Schreiben vom 13. September 2023 an. Bereits in diesem Brief wurde vorgeschlagen, zu der Thematik ein persönliches Gespräch zu führen und die weitere Verfahrensweise zu besprechen. Angeboten wurde dabei ein konkreter Termin oder die Möglichkeit, telefonisch einen alternativen Termin zu vereinbaren. Der Betreiber nahm den Termin weder wahr noch meldete er sich. Demzufolge stellte das Liegenschafts- und Hochbauamt das Kündigungsschreiben letztlich postalisch zu.
  • Am 22. November wandte sich der Betreiber an die Oberbürgermeisterin. Ein Gesprächstermin soll in der 51. KW stattfinden

Die Fläche wird für die Baustelleneinrichtung benötigt, die für den zweiten Bauabschnitt der Marienstraße erforderlich ist. Beispielsweise müssen hier Container u.ä. abgestellt werden. Ohne diese Fläche sind die Bauarbeiten, die zu einer weiteren Aufwertung der Innenstadt führen, nicht durchführbar. Diese sollen 2024 und 2025 realisiert werden – Informationen sind unter www.zwickau.de/marienstrasse zu finden.

Die Neugestaltung von Marienstraße (2. Bauabschnitt) und Marienplatz

Der Stadtrat beschloss in seiner gestrigen Sitzung die Vergabe der Bauleistungen für die Maßnahme „2. Bauabschnitt Süd – Ausbau und Neugestaltung Marienstraße/Marienplatz bis Lieferzufahrt Zwickau-Arcaden einschließlich Mariengäßchen“. Somit kann nun - nach zweijähriger Pause - ab dem kommenden Frühjahr mit der Fortführung der Umgestaltung dieser wichtigen innerstädtischen Wohn- und Geschäftsstraße begonnen werden.

Im zweiten Bauabschnitt werden die Verkehrsflächen der Marienstraße und des Marienplatzes auf einer Gesamtlänge von ca. 175m grundhaft erneuert und umgestaltet. Auch das Mariengässchen als Verbindung zwischen Marienplatz und Hauptstraße wird auf der gesamten Länge von ca. 60m saniert und aufgewertet.

In der Marienstraße werden auf beiden Seiten großzügig gestaltete Gehbereiche hergestellt und mit den für Zwickau typischen großformatigen Natursteinplatten belegt. Die Traufbereiche/Gebäudeanschlüsse werden mit Granitkleinpflaster ausgeführt. Auch in diesem Bauabschnitt wird zwischen Lieferzufahrt Zwickau Arcaden und Hauptmarkt eine Fahrfläche durch den Einbau von Bordplatten mit durchgehend niedrigen Bordanschlägen nur angedeutet. Zum Einsatz kommt gestocktes Granitgroßpflaster in unterschiedlichen Formaten.

Der Marienplatz wird ebenfalls mit dem Granitgroßpflaster unterschiedlicher Formate belegt, wodurch die Platzfläche als solche erkennbar und attraktiv gestaltet wird. Für den vorhandenen Bergahorn wurde ein Konzept erstellt, durch welches sich die Standortbedingungen für diesen Baum maßgeblich verbessern sollen. Zudem wird dieser ergänzt durch eine Rundbank sowie durch mehrere Hochbeete nördlich des Baumes. Der Baum und die Hochbeete sollen sich so zu einer Ruhezone entwickeln, um die Platzfläche für alle Nutzungsansprüche aufzuwerten und erlebbar zu machen. Eine Ausstattung mit Papierkörben und Anlehnbügeln für Fahrräder rundet die Gestaltung ab.

Das Mariengässchen wird in Anlehnung an den Bestand mit neuem Granitkleinpflaster befestigt, welches eine geschnittene und gestockte Oberfläche aufweist. Wie schon im Rosengässchen erfolgt die Verlegung des Pflasters in Segmentbögen. Seitlich werden hier Mulden als 3-zeilige Pflasterrinnen hergestellt, über die die Fläche entwässert. Die Entwässerung der Marienstraße erfolgt aufgrund des fehlenden Längsgefälles über pendelnde Pflasterrinnen und eine entsprechende zusätzliche Anzahl von Straßenabläufen. 

Die vorhandene Straßenbeleuchtungsanlage - eine Abspannung zwischen den Gebäuden und Einzelstandorte auf dem Marienplatz - wird durch Erweiterung der modernen LED-Anlage, aus dem bereits realisierten ersten Bauabschnitt, ersetzt.

Realisierungsabschnitte

Die Realisierung des nun anstehenden Bauabschnittes, welcher in den Jahren 2024 und 2025 durchgeführt werden soll, erstreckt sich vom Ende des ersten Abschnitts in Höhe der Lieferzufahrt der Zwickau Arcaden bis zum Westspiegel des Hauptmarktes (Höhe Hauptmarkt 8). Dieser zweite Bauabschnitt muss in mehreren Teilbauabschnitten realisiert werden, um die Erreichbarkeit der anliegenden Geschäfte, Büros und Wohnungen so wenig wie möglich einzuschränken und gegebenenfalls unvermeidbare Einschränkungen zeitlich zu begrenzen.

Aufgrund der laufenden Arbeiten am ehemaligen Schocken-Kaufhaus wurden beide Baumaßnahmen eng miteinander abgestimmt. Im Rahmen dieser Abstimmung stellte sich das Erfordernis heraus, als ersten Teilbauabschnitt (TA) den Bereich vom Westspiegel des Hauptmarktes bis einschließlich der späteren Anlieferzone des Schocken-Komplexes (Höhe Marienplatz Nr. 6) zu realisieren. Die betroffenen Geschäftsstandorte, welche sich im 1. TA befinden, können bis an die Baugrenzen angefahren werden. Hierzu wird im Bereich des Marienplatzes eine Wendestelle eingerichtet. Eine Anlieferung kann nur manuell erfolgen. Die Geschäfte selbst werden während der Bauphase über Fußgängerbrücken erreichbar sein. 

Zeitlich und technologisch unabhängig davon soll auch das Mariengässchen in 2024 erneuert werden. Ziel ist, das Umfeld des Schocken-Komplexes einschließlich des Mariengässchens, über welches die Büroräume und teilweise Wirtschaftszugänge zum erreichbar sind, ab 2025 annähernd uneingeschränkt nutzen zu können.

2025 schließt sich dann der 2. Teilbauabschnitt als verbleibender Bereich zwischen dem Bauende der Ausbaumaßnahme aus 2021 (Höhe Lieferzufahrt Zwickau Arcaden) und der neuen Lieferzone des Schocken-Komplexes (Bauende TA 1 aus 2024) an. In diesem Teilbauabschnitt wird die bestehende Verkehrsfläche mit hochwertigen Natursteinmaterialien belegt. Der derzeit durch Einbauten wie Schaltschränke, Telefonzelle, Briefkasten und Werbeanlagen sowie der Werbeuhr „wild zugestellte“ und damit nicht adäquat nutzbare Teil des Marienplatzes wird freigeräumt und unter anderem mit Hochbeeten (einschließlich Sitzauflagen) umgestaltet.

Beim Bau des 2. Teilbauabschnittes (TA) wird eine Vollsperrung für den Fahrverkehr im Bereich zwischen Einmündung Innere Plauensche Straße/Zufahrt Domhof und dem Bauende des ersten Bauabschnitts (Höhe Lieferzufahrt Zwickau Arcaden) notwendig. Auch hier können die betroffenen Geschäftsstandorte bis an die Baugrenzen angefahren werden. Die Einfahrt kann dabei aus südlicher Richtung über die Gewandhausstraße/Innere Schneeberger Straße erfolgen. Das bestehende Einfahrtverbot in Höhe Hauptmarkt (Westspiegel) wird für die Dauer der Arbeiten aufgehoben und ein Wenden auf dem dann bereits erneuerten Teil des Marienplatzes ermöglicht werden. Anschließend muss jedoch auch hier eine manuelle Anlieferung erfolgen. Die Geschäfte selbst werden während der Bauphase auch wieder über Fußgängerbrücken erreichbar bleiben. Umwege für Passanten, Dienstleister und Lieferanten sind daher nicht auszuschließen. Auch von einem mehrmaligen Umbau der Fußgängerführung während der Bauzeit muss ausgegangen werden.

Die Müllentsorgungsfahrzeuge dürfen nicht in den Baustellenbereich hineinfahren. Deshalb sind die Abfallbehälter an der nächsten erreichbaren Stellfläche bereitzustellen. Zusätzlich werden jeweils am Anfang und Ende der Baustelle gelbe und blaue Tonnen als Sammelbehälter vom Landkreis zur Verfügung gestellt. Für Fragen steht das Amt für Abfallwirtschaft unter der Telefonnummer 0375/ 4402-26130 zur Verfügung. 

Bei der geplanten Maßnahme handelt es sich um eine Koordinierte Maßnahme unter Beteiligung mehrerer Auftraggeber.

Arbeiten in Abstimmung mit Wasserwerken und ZEV

Im Vorfeld der Realisierung der Straßenbaumaßnahme wird seitens der Wasserwerke Zwickau GmbH die Trinkwasserleitung einschließlich der Hausanschlussleitungen in der Marienstraße bis zum Domhofbereich erneuert. Im Mariengäßchen wird ein Abwassersammler neu gebaut, in der Marienstraße vorhandene Schächte saniert und Hausanschlusskanäle erneuert. Der Gesamtumfang beträgt ca. 325m Kanalarbeiten und 275m Verlegung von Trinkwasserleitung.

Die Zwickauer Energieversorgung GmbH will im gesamten Baubereich vorh. Mittel- und Niederspannungskabel erneuern. Darüber hinaus werden zusätzliche Niederspannungskabel zur Ortsnetzverstärkung bzw. für Neuanschlüsse verlegt. Bei Gas-Versorgungsleitungen werden nach örtlicher Prüfung drei Hausanschlüsse erneuert. Außerdem sollen Leerrohre für Lichtwellenleiter und ein Kabelziehschacht den Leitungsbestand ergänzen. Die Fernwärmeversorgung ist von den Baumaßnahmen nicht betroffen. Der Gesamtumfang beträgt ca. 340m Kabelgräben und 470m Kabelschutzrohr. 

Mit der Durchführung der Bauarbeiten wurde das Bauunternehmen Fachcenter Garten und STL Bau GmbH mit Sitz Heinsdorfergrund/ OT Hauptmannsgrün beauftragt. Die voraussichtlichen Gesamtkosten für die Stadt Zwickau belaufen sich auf ca. 1,95 Mio. Euro. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Bundes, des Freistaates Sachsen und der Stadt Zwickau. Diese Baumaßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Die Arbeiten sollen in Abhängigkeit der Witterungsverhältnisse im Februar 2024 beginnen und Ende November 2025 zum Abschluss gebracht werden. Das Tiefbauamt bittet alle Geschäftstreibenden, Anwohner und Besucher der Innenstadt um Verständnis für die Behinderungen, die sich zwangsläufig mit dem Baugeschehen ergeben.

Weitere detaillierte Informationen zum geplanten Bauvorhaben sind auf der Internetseite der Stadt Zwickau zu finden.

Planungen für den Marienplatz (Ausschnitt)