EU und Freistaat fördern Nachwuchsforschungsprojekt
Die bislang eher als Abfall betrachteten Nadeln von Koniferen sollen für textile Produkte genutzt werden. Das ist das Ziel des Anfang November an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) gestarteten Nachwuchsforscherprojekt „ConFiTex“ (Conifers, Innovative and Textile Fibres, Sustainable Textiles). Wie die WHZ mitteilt, böten die lokalen Koniferennadeln erhebliches Potential als nachwachsender Rohstoff und können wichtige Beiträge zur Erreichung der Ziele des Europäischen Green Deal in Ressourcennutzung, Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft leisten.
Die Wissenschaftler untersuchen dementsprechend die Gewinnung, Modifizierung und textile Verarbeitung der Koniferennadeln – von der chemischen Aufspaltung und verfahrenstechnischen Extraktion bis hin zu Design, Produktentwicklung und Anwendung. Da textile Produkte maßgeblich über ihr Design verkauft werden, entsteht eine Kollektion neu konzipierter Garn- und Zwirnqualitäten mit passender Farbauswahl, die zu Prototypen für konkrete Anwendungen weiterverarbeitet werden.
Die Leitung hat Prof. Katharina Jebsen-Plättner (Textilkunst/Textildesign). Ihr zur Seite stehen in dem interdisziplinären Team der WHZ Prof. Dr. Hardy Müller (Werkstoffveredlung und -prüfung), Prof. Dr. Philipp Kitschke (Physikalische Chemie und Regenerative Energien), Prof. Dr.-Ing. Silke Heßberg (Technische Textilien) sowie sechs Nachwuchsforschende. Assoziierter Partner ist die Forschungsgruppe Enzymtechnik der TU Dresden. Beteiligt sind außerdem verschiedene Unternehmen und Institute der Region.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt nach Angaben der Zwickauer Hochschule auf der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. „ConFiTex“ bietet jungen Nachwuchsforschenden vielfältige Möglichkeiten zur interdisziplinären und praxisnahen Qualifikation und trägt so zur Weiterentwicklung einer innovativen, nachhaltigen und digitalen Wirtschaft im Freistaat Sachsen bei. Das Projektvolumen beträgt rund 1,5 Millionen Euro, wovon knapp 1,4 Millionen Euro durch den Europäischen Sozialfond Plus (ESF Plus) sowie den Freistaat Sachsen gefördert werden.