Bobinetspitzenweberei R. Kant KG

heute: Teilnutzung durch das THW
Standort: Audistraße 8

Das zweigeschossige Fabrikgebäude mit den roten Klinkerfassaden wurde durch die Firma Zwickauer Spitzenweberei GmbH. Artzt & Hempel errichtet und gehörte ab 1928 zu den Webspitzenwerken Hartenstein. Im Gebäude befindet sich der denkmalgeschützte Maschinenpark der ehem. Spitzenweberei: 3 Bobinetwebstühle, Jaquardvorsätze, Spulmaschinen, Wickelmaschinen und Trockenöfen. Bei den Bobinetwebstühlen einschließlich der Jaquardmaschinen handelt es sich um teilweise heute noch funktionstüchtige Webmaschinen englischer Bauart aus den Jahren 1886 ff. zur Herstellung von Webspitze.

Nach der Blütezeit der Stickereispitze im Plauener Revier wurde zur Deckung des für die damalige Zeit erforderlichen Bedarfs an hochwertiger Kleider- und Wäschespitze neben der Gardinenweberei die mechanische Spitzenherstellung zunehmend zu einem Haupterwerbszweig der sächsischen, vor allem aber der vogtländischen Bekleidungsindustrie. Die beeindruckende Webbreite von über 7 Metern und ca. 3200 arbeitenden Einzelbobinen brachte immense Tagesleistungen, die mit der bisherigen Form der Spitzenherstellung nicht vergleichbar waren. Zwickau und Dresden produzierten diese Form der Webspitze mit den hier noch existierenden Webstühlen bis in die 1980er Jahre.

Weg der Industriekultur
Der denkmalgeschützte Maschinenpark der ehem. Spitzenweberei mit Webstühlen ist teilweise noch funktionstüchtig.