Schlobigsche Bade- und Heilanstalt

heute: Johannisbad
Standort: Johannisstraße 16

Das 19. Jahrhundert war auch die Zeit, in der ein System der Krankenversorgung  aufgebaut wurde. 1850 wurde Samuel Schlobig Armenarzt am Stadtkrankenhaus. Ihm oblagen die Neueinrichtung des zum Stadtkrankenhaus umfunktionierten ehem. Militärhospitals und der Aufbau eines geordneten Krankenhauswesens. Schlobig war zudem als Kassenarzt tätig. Er ließ durch Gotthilf Ludwig Möckel von 1866 bis 1869 seine Privatbade- und Heilanstalt erbauen. Diese fiel nach Schlobigs Tod 1887 testamentarisch der Stadt zu. Um 1890 begannen die Arbeiten zur Erweiterung der Anlage. Den krönenden Abschluss bildete die Einweihung der großen Schwimmhalle am 2. Januar 1904, dem heutigen Johannisbad. Entworfen von Stadtbaurat Kretzschmar, orientierte dieser sich bei der Gestaltung der Gebäudehülle am neogotischen Stil Möckels, wählte die innere Ausstattung aber dem Zeitgeschmack folgend in der Formensprache des Jugendstils.

Wegen Baufälligkeit wurde die Einrichtung 1991 geschlossen. Dank der Aufnahme in das europäische Förderprogramm URBAN begann 1998 die umfassende Sanierung, am 8. Mai 2000 wurde das Johannisbad wiedereröffnet. Heute vermitteln die Schwimmhalle mit der umlaufenden Galerie, den hölzernen Umkleidekabinen, den eisernen Freitreppen und der Holzkassettendecke ebenso wie die Saunabereiche ein beeindruckendes Raumerlebnis.

Das Gebäude vereint die Epochen von Jugendstil und Neogotik mit einem Hauch orientalischer Badekultur