„… Menschen, die Hilfe und Pflege benötigen, haben die gleichen Rechte wie alle anderen Menschen und dürfen in ihrer besonderen Lebenssituation nicht benachteiligt werden…“ (Präambel der Pflege Charta)
Die Situation in der Pflege ist in allen Bereichen angespannt. Im Jahr 2021 wurden 4,9 Millionen Menschen als pflegebedürftig erfasst. Von diesen werden 84 Prozent zu Hause versorgt, die meisten ausschließlich durch Angehörige (61 Prozent). Für das Jahr 2030 wird erwartet, dass die Zahl der Pflegebedürftigen auf knapp 6 Millionen steigen wird. Sachsen hat gegenwärtig mit 7,75 Prozent deutschlandweit nach Thüringen die zweithöchste Pflegequote. (Quelle: vdek-Basisdaten Sachsen)
Vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft, eines sich weiter zuspitzenden Personalmangels in der professionellen Pflege, der Zunahme der Ein-Personen-Haushalte im Alter, der steigenden räumlichen und beruflichen Mobilität und dem Risiko der Altersarmut zeigt sich, dass die Pflege eine gesamtgesellschaftliche Unterstützung benötigt.
Die Pflege findet in der Kommune, vor Ort statt. Nach einem langen sicheren Leben in den eigenen vier Wänden wünschen sich die meisten aller Pflegebedürftigen, in der ihr vertrauten Umgebung gepflegt zu werden. Dafür bedarf es sektorenübergreifender regionaler Netzwerke wie das Quartiersmanagement. Eine Vernetzung aller am Pflegeprozess beteiligter Akteure im Sozialraum - auch unter Einbeziehung ehrenamtlicher Strukturen - ist das Gebot der Stunde.
Die pflegenden Angehörigen bilden das Rückgrat des deutschen Pflegesystems und benötigen daher zeitnah klare Entlastungsmaßnahmen. Aber auch die Digitalisierung kann in der Pflege ein enormes Unterstützungspotential entfalten. Digitale Hilfsmittel können Pflegebedürftige, Angehörige und Fachkräfte entlasten. Pflege ist und bleibt jedoch eine personenbezogene Arbeit am und mit dem Menschen, die durch die Digitalisierung unterstützt, aber nicht ersetzt wird.
Um das Pflegethema in all seiner Komplexität mehr in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung zu setzen, wurde im Rahmen des Projektes „Zukunftswerkstatt Kommunen - attraktiv im Wandel“ die „1. Zwickauer Woche der Pflege und Betreuung“ initiiert. Diese wird in der Woche vom 6. bis 10. November 2023 stattfinden. Ziel der Pflege- und Betreuungswoche ist es, pflegenden Angehörigen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern Basiswissen zur Pflege zu vermitteln und niedrigschwellige Beratungsangebote als Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten.
Unter dem Motto: „Gemeinsam sind wir stark – vernetzt in Zwickau“ wurden unter Federführung des Vereins „Aktiv ab 50 e.V.“ gemeinsam mit regionalen Partnern der Pflege- und Gesundheitsbranche interessante Vorträge und Diskussionsrunden mit namhaften Referenten und informative Präsentationen organisiert.
Zu den Veranstaltungen, die in der Westsächsischen Hochschule, im Verein „Aktiv ab 50 e.V.“, im Altenpflegeheim St. Barbara und im ubineum stattfinden, sind Interessierte herzlich eingeladen. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenfrei.
Auftaktveranstaltung - Anmeldung erbeten
Für die Auftaktveranstaltung, die am Montag, 6. November 2023, 15 Uhr in der Westsächsischen Hochschule Zwickau, Scheffelstraße 39 stattfindet, wird um Anmeldung gebeten. Zu senden ist diese per E-Mail an ubineumzwickaude.
Alle anderen Veranstaltungen können ohne vorherige Anmeldung besucht werden.
Ausführliche Veranstaltungsinforationen sind im Flyer zu finden und im Seniorenbüro „Aktiv ab 50 e.V.“, Kopernikusstraße 7 oder unter Telefon 0375 210522 zu erfahren.
Die Initiatoren freuen sich auf Ihre Teilnahme!
Helfen Sie aktiv mit, Impulse für den Wandel vor Ort zu setzen und mit in die Praxis zu nehmen.
