Draußen vor der Tür
Wann?
Wo?
08056 Zwickau
Lage
Beschreibung
Ein Mann kommt nach Hause. Er war lange weg, der Mann. Im Krieg, in der Kälte, auf dem Schlachtfeld, wo seine Kniescheibe zurückblieb. Und er kommt zurück in eine Gesellschaft, die er nicht mehr kennt, die ihn nicht mehr willkommen heißt. Sein Sohn ist im Bombenhagel gestorben, seine Frau hat sich einen anderen Mann genommen, sein Magen knurrt, und er kann nicht schlafen, keine Nacht. Selbst Gott – »an den keiner mehr glaubt« – ist ihm keine Hilfe. Der Tod ist der neue Gott. Der Mann springt in die Elbe. Doch die Elbe spuckt ihn wieder aus. »Lebe erstmal, Beckmann«, rät sie. Also lässt Beckmann sich aus dem Wasser helfen, von dem Mädchen, dessen Ehemann unter seinem Befehl ein Bein verlor. Beckmann möchte diese Schuld lieber an seinen vorgesetzten Oberst überantworten, doch der Oberst möchte nichts von Schuld und Verantwortung hören. Nichts vom Krieg, von den Toten, den Gräueln. Stattdessen lacht er Beckmann aus und schickt ihn mit seiner Geschichte von den Toten ins Kabarett. Doch auch dort findet Beckmann keinen Halt, er sei zu nüchtern im Auftreten, ohne Eleganz. So treibt es ihn wieder auf die Straße, sein Zuhause ist nur noch »draußen vor der Tür«.
Borchert schrieb sein berühmtes Heimkehrerdrama der Trümmerliteratur 1947 in nur acht Tagen. Er zeichnete in schlichten Worten, aber mit bildhafter Sprachgewalt die Zerrissenheit des Soldaten, der zwar physisch heimkehrte, aber nicht psychisch aufgefangen wurde, denn die Verdrängungsgesellschaft der Nachkriegszeit setzte sich kaum mit der Verantwortung für die eigene Schuld auseinander. Angesichts der heutigen kriegerischen Konflikte erscheint das Stück so relevant wie nie: Wie können Menschen ihr Leben mit Kriegstraumata weiterführen? Was bedeutet die Wahrheit des Einzelnen, wenn die Mehrheit sie nicht hören will?
Inszenierung
Schauspiel von Wolfgang Borchert (1921-1947)
Besetzung
Regie Christina Gegenbauer
Ausstattung Frank Albert
Musik Nikolaj Efendi
Dramaturgie Luise Curtius
Regieassistenz Mariia Chechel
Soufflage Andrea Klem
Der Einbeinige Joshua Dahmen
Tod / Oberst / Straßenfeger Daniel Koch
Die Elbe Sophie Hess
Gott / Das Mädchen Kristin Heil
Beckmanns Frau / Gattin des Oberst / Frau Kramer Ute Menzel
Freund der Frau / Kabarettdirektor Lev Semenov
Beckmann / Der Andere Ensemble
Aufführungsdauer ca. 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause
Vorstellungstermine
Spielstätte Plauen 20.09.2025 19:30 Vogtlandtheater
Spielstätte Plauen 25.09.2025 18:00 Vogtlandtheater
Spielstätte Plauen 05.10.2025 18:00 Vogtlandtheater
Spielstätte Plauen 31.10.2025 19:30 Vogtlandtheater
Spielstätte Plauen 27.11.2025 19:30 Vogtlandtheater
Spielstätte Plauen 12.12.2025 19:30 Vogtlandtheater
Spielstätte Plauen 03.01.2026 19:30 Vogtlandtheater
Spielstätte Zwickau 17.01.2026 19:30 Gewandhaus
Spielstätte Zwickau 21.02.2026 19:30 Gewandhaus
Spielstätte Zwickau 29.03.2026 18:00 Gewandhaus
Spielstätte Zwickau 15.04.2026 18:00 Gewandhaus
Spielstätte Zwickau 19.04.2026 18:00 Gewandhaus